Freitag , 26 April 2024
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Ärzte (be-)handeln wie im Wilden Westen

spritzenSeit der eingeführten Honorarverordnung für Ärzte, müssen die Krankenkassen im Land immer häufiger Beschwerden von Patienten zur Kenntnis nehmen. Wie die Ärzte-Zeitung berichtete, nehmen die Beschwerdefälle seit geraumer Zeit deutlich zu, denn zahlreiche Mediziner verlangen von ihren Patienten Vorkasse oder vergeben erst gar keine Termine. Allein die Deutsche Angestelltenkasse (DAK), konnte in bisher 1500 Fällen derartige Praktiken registrieren, bei denen sich Versicherte aus unterschiedlichen Bundesländern melden und gegen diese äußerst negativen ärztlichen Zustände Sturm laufen. 

Eine Anhebung der Honorare scheint zu einem innerärztlichen Verteilungskonflikt zu werden, der schlussendlich auf dem Rücken der Patienten ausgetragen wird. Als Folge zeigen sich bereits aktuell Minderungen in der Versorgung derer, die sich normalerweise vertrauensvoll in die Hände ihres Arztes begeben, und, damit man das nicht vergisst, genau demjenigen den Lebensunterhalt sichert.

Die Krankenkassensprecher warnen Patienten davor bei ihrem Arzt in Vorkassenleistung zu gehen, denn es muss damit gerechnet werden, dass die Kassen solche auflaufenden Kosten, sprich die Einreichung von Rechnungen und Belegen, nicht zurückerstatten werden. Wie dem Bericht weiterhin zu entnehmen war, fordert der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen ein hartes Durchgreifen gegen Mediziner, die von ihren Patienten Gelder verlangen, die so nicht rechtens sind. Drei Ärzte aus Baden-Württemberg müssen sich, nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg, schon mit der Tatsache konfrontiert sehen, dass der Antrag auf Entzug der Kassenzulassung am Laufen ist. Und weitere Fälle sollen folgen.

Unterstützung bei der Kritik der Krankenkassen, leistet inzwischen auch die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), allerdings erhalten die Ärzte durchaus auch von anderer Seite Rückendeckung bei ihrem Vorgehen, denn unter anderem werden diese seitens der Landesärztekammer Baden-Württemberg in Schutz genommen. So seien, aufgrund der neuen gesetzlichen Regelungen,  Ärzte mit deutlichen Einschnitten in der Ausübung ihres Berufes konfrontiert. Handlungsbedarf ist angesagt und Experten wollen hier die Gesundheitsminister Rösler (FDP) in die Pflicht nehmen. Diese Pflicht stehe unter anderem in einer massiven Korrektur der neuen Honorarverordnung. Zusätzlich wird von vielen Fachleuten  kundgetan, dass die aktuellen Verwerfungen, innerhalb der verschiedenen Ärztegruppen, politisch unverantwortlich sind.

Als Patient sieht man sich wieder einmal mehr zwischen den Fronten. Allerdings sollte man sich das Vorgehen vieler Ärzte, das wirklich an Praktiken aus dem Wilden Westen erinnert, nicht gefallen lassen und sich bei entsprechenden Vorkommnissen umgehend an seine Krankenkasse wenden.

Wer sich näher über die Gebührenverordnung und viele weitere wichtige Details rund um dieses Thema informieren möchte, kann auf der Webseite der Kassenärztlichen Bundesvereinigung den regelnden Bundesmantelvertrag per pdf-Datei einsehen. 

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