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BP wusste von Problemen lange vor dem Unglück

deepwater_horizonDie Ermittlungen über die Ursachen, die zur tragischen Explosion auf der Ölplattform Deepwater Horizon führten, gehen voran. Dank Zeugenaussagen wurde bekannt, dass die BP-Manager von mehreren schwerwiegenden Mängeln wussten. Wie die Los Angeles Times berichtet, wurden gravierende Sicherheitsprobleme schon bei Wartungsarbeiten im Februar und März festgestellt.. In diesem Zusammenhang möchten wir auch daran erinnern, dass BP-CEO Tony Hayward am 17. März ein Drittel seiner BP-Aktien veräußert hatte. Ebenfalls zu denken gibt der Umstand, dass Goldman Sachs während des ersten Quartals 2010 ebenfalls 43,7 Prozent seiner BP-Anteile abgestoßen hatte. 

Nicht jeder der vorgeladenen Zeugen ist bereit, sein Wissen preiszugeben. Einer von denen, die ihre Informationen jedoch nicht zurückhalten, ist Ronald Sepulvado. Er gab zu Protokoll, dass er von einer undichten Stelle im Abdichtkopf (Blowout Preventer) wusste und seinen Vorgesetzten, am Tag vor der Explosion, auch davon in Kenntnis gesetzt hatte. Den Gesetzen entsprechend, wäre BP verpflichtet gewesen, die Behörden davon zu informieren und die weiteren Bohrungen bis zur Behebung des Problems auszusetzen.

Auch eine Warnung von Verantwortlichen der Firma Halliburton, am 18. April, also zwei Tage vor der Explosion, schriftlich sowohl an die Zentrale in Houston als auch auf die Plattform selbst übermittelt, dass es Probleme mit austretendem Erdgas geben könnte, blieb unbeachtet.

Sepulvados Zeugenaussage brachte außerdem ans Tageslicht, dass bei Wartungsarbeiten im Februar und im März mehrere technische Probleme an der Ölplattform aufgedeckt wurden. Dazu zählte ein nicht funktionierender Motor, ein defektes Strahlruder, und auch die Bruchstelle des Abdichtkopfes wurde damals bereits entdeckt. Trotz dieser Mängel wurde, ohne die Behörden in Kenntnis zu setzen, weiter gearbeitet.

Schon am 6. Juni berichtete TheIntelligence, unter Berufung auf eine Meldung des Telegraph, dass BP-Ceo Tony Hayward am 17. März ein Drittel seiner Geschäftsanteile im damaligen Wert von 1,7 Millionen Euro verkauft hatte, angeblich um damit eine Hypothek zu begleichen. Im gleichen Artikel wurde von uns berichtet, dass auch die Finanzexperten von Goldman Sachs über einen „erstklassigen Riecher“ verfügten. Ein offizielles Protokoll zeigt, dass vor dem 31. März nicht weniger als 43,7 Prozent der BP-Aktien, deren damaliger Wert 277 Millionen Dollar entsprach, abgestoßen wurden.

 

Quelle: Los Angeles Times

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