Mittwoch , 16 Oktober 2024
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BP-Ölpest-Helfer leiden unter mysteriösen Krankheitssymptomen

oel_reinigung_arbeiterSeit mehr als zwei Monaten strömen täglich Tausende von Tonnen Rohöl in den Golf von Mexiko. Seit Beginn der Katastrophe bemühen sich unzählige Bewohner der Region, mithelfen zu dürfen, die Strände zu reinigen, Tiere zu retten, das Schlimmste zu verhindern. BP, der verursachende Ölkonzern, lehnt diese angebotene, freiwillige und kostenlose Hilfe kategorisch ab. Warum? Langsam wird eine mögliche Erklärung dafür bekannt. Die Zahl der offiziell angestellten Kräfte, die unter Krankheitserscheinungen leiden, nimmt regelmäßig zu. 

Arbeiter, die für die Reinigungsarbeiten in der Golfregion eingesetzt werden, klagen immer öfter über Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Konzentrationsmängel und vorübergehende Verwirrungszustände, Symptome, die von konsultierten Ärzten regelmäßig als beginnende Grippe diagnostiziert werden. Es handelt sich jedoch um etwas völlig anderes, was zwar in medizinisch-wissenschaftlichen Kreisen noch als umstritten gilt, allerdings über einen Namen verfügt. MDCMultiple Chemical Sensitivity oder, zu deutsch, Vielfache Chemikalienunverträglichkeit. Worüber sich Experten nach jahrelangen Studien nicht einig werden konnten, ist, ob es sich dabei wirklich um Vergiftungs- oder um psychosomatische Erscheinungen handelt. Insbesondere das massive Auftreten der Symptome unter den Arbeitern, die mit der Öl- bzw. Chemikalienverunreinigung im Golf von Mexiko in Berührung kommen, sollte eigentlich dafür sprechen, dass es sich tatsächlich um eine Vergiftung handelt.

Eine äußerst unangenehme Folgeerscheinung ist die drastisch reduzierte Toleranzgrenze bei späteren Kontakten mit Chemikalien oder Produkten mit intensivem Aroma. Der diesbezügliche Artikel in der englischen Ausgabe von Wikipedia führt eine lange Liste von Stoffen an, die zu den Auslösern zählen können. Dazu gehören Benzin und Diesel, Teer, in der Landwirtschaft eingesetzte chemische Produkte, Haushaltsreiniger, Haarsprays, Parfums und sogar Kaffee, chemische Lebensmittelfarbstoffe und Glutamat. Die Folgeerscheinungen sind als Toxicant-induced loss of tolerance (TILT), zu deutsch, durch Giftstoffe verursachter Toleranzverlust, bekannt.

Von den Medien weitgehend unbeachtet, klagen immer mehr Angestellte, die sich den Reinigungsarbeiten im Golf von Mexiko widmen, über die genannten Gesundheitsprobleme. Ein kurzer Bericht über die Ausbreitung wurde von einem lokalen Fernsehsender in San Antonio, Texas, ausgestrahlt:

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Die Meeresbiologin Dr. Riki Ott aus Alaska verfügt, aufgrund des Unglücks der Exxon-Valdez im Jahr 1989, über ausreichende Erfahrungen mit den Folgen einer Ölverseuchung. Sie hält sich zur Zeit in Florida auf. In einem Interview erklärte sie, dass die Krankheitserscheinungen in allen vier, an die Golfküste grenzenden, US-Bundesstaates auftreten, und zwar insbesondere unter Hilfskräften und Surfern.

Was sie dazu noch berichtet, ist der Umstand, dass an die Strände geschwemmte Kadaver in kürzester Zeit, oft binnen 15 Minuten, verschwinden. Beteiligte Arbeiter werden mittels Metalldetektoren untersucht, um zu vermeiden, dass Fotoapparate oder Mobiltelefone zu den gesperrten Stränden geschmuggelt werden.

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