Freitag , 26 April 2024
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Israel ist schockiert über Rabbi Josefs Äußerungen

rabbi_ovadia_josefDer israelische Rabbiner und Talmud-Gelehrte Ovadia Josef sorgte schon im August für Schlagzeilen, als er seiner Hoffnung Ausdruck verlieh, das Volk der Palästinensern und seine Führer sollten der Pest zum Opfer fallen. Nun schockierte er in seiner Samstag-Predigt durch die Behauptung, Nicht-Juden seien nur dafür erschaffen worden, um Juden zu dienen. In weiteren Ausführungen verglich er Nicht-Juden mit Eseln. Die Vorsehung würde diesen ein langes Leben bescheren, um Juden den finanziellen Verlust zu ersparen. In israelischen Zeitungen werden Josefs schockierende Behauptungen aufs Schärfste kritisiert.

Wie sich im englischen Artikel von Wikipedia nachlesen lässt, zählt Ovadia Josef zu den respektiertesten religiösen Führern Israels. Der mittlerweile 90-jährige ehemalige Oberrabbiner ist das geistige Oberhaupt der ultra-orthodoxen Schas-Partei.

In seinem Vortrag behandelte er die Frage, welche Aufgaben Nicht-Juden an Samstagen übertragen werden dürfen. Orthodoxen Juden ist an diesen Tagen jegliche Arbeit, das Einschalten von Licht oder das Verwenden eines Telefons eingeschlossen, streng untersagt. Dazu erklärte er wörtlich:

Goyim wurden ausschließlich dafür geboren, um uns zu dienen. Ohne dieser Aufgabe, haben sie keinen Platz auf der Welt – nur dem Volk Israels zu dienen.“

Dass die Vorsehung Nicht-Juden ein langes Leben einräumt, erklärt Rabbi Ovadia Josef folgendermaßen:

„In Israel hat der Tod keine Herrschaft über sie … Mit Nicht-Juden ist es wie mit allen anderen Personen, sie müssen sterben, aber (Gott) beschert ihnen Langlebigkeit. Warum? Stellt euch vor, dass jemandem sein Esel stirbt. Sie würden ihr Geld verlieren. Er ist sein Diener… Deswegen erhält er ein langes Leben, um gut für diesen Juden zu arbeiten.“

Und weiter:

„Warum werden Nicht-Juden gebraucht? Sie werden arbeiten, sie werden pflügen, sie werden ernten. Wir werden wie ein Effendi sitzen und essen. Deswegen wurden Nicht-Juden erschaffen!“

Mehrere israelische Zeitungen, unter ihnen die Jerusalem Post, veröffentlichten die Worte des Gelehrten. Gleichzeitig wird darauf verwiesen, dass seine ultra-konservativen Samstags-Predigten schon mehrfach von umstrittenen Äußerungen gespickt waren. Sein Wunsch, dass die Palästinenser und ihre Führer der Pest erliegen sollten, den er im August geäußert hatte, zog sogar diplomatische Verwicklungen nach sich. Nur wenige Wochen später hob Rabbi Josef seinen Fluch jedoch wieder auf, indem er Palästinensern zusammen mit andern friedliebenden Nachbarn Israels, wie es die Jerusalem Post formulierte, seinen Segen erteilte.

 

 Quellen: Jerusalem Post, Jewish Telegraph

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