Über das, was unsere Geheimdienste tun, besser gesagt, was sie nicht tun, wir haben uns darüber schon mehr als einmal ausgetauscht. Die Damen und Herren sind in meinen Augen …. (Alles will ich dann doch nicht schreiben). Nun gut, lassen wir uns überraschen, welches verschärfte Gesetz, welche nicht zu verstehende Dienstanweisung oder welche weitere Verwaltungsvorschrift endlich zu mehr Effizienz führt. Tja, welche Effizienz gegen oder für was oder wen? Trotzdem, die Damen und Herren an der dunklen Front haben jetzt eines erreicht, ich habe tiefes Mitleid mit ihnen.
Heute war in diversen Medien ein Beitrag, welcher sich mit der Überwachung des Emailverkehrs beschäftigt. Da kann man interessante Zahlen lesen:
- 2009 wurden 6,8 Mio. Internet- oder andere Kommunikationsdaten überprüft.
- 2010 waren es schon 37,3 Mio. Verbindungen.
Was heißt das für uns? Ganz einfach, der Fleiß und die Zielorientiertheit der Geheimdienste hat es möglich gemacht, den Wert im Vergleich zum Vorjahr zu verfünffachen. Respekt an die Truppe, fürwahr eine mehr als erwähnenswerte Leistung. Stellen sie sich vor, das hat sogar was gebracht. Das Abckecken nach 2.000 Schlagwörtern, 13.000 Suchwörtern und rund 300 Begriffen führte zu einer Trefferquote von 213 verwertbaren Hinweisen. Dies entspricht einem Sucherfolg von 0,00057 %. Das nenne ich wahrhaftig grandios.
An diesem Punkt setzt aber gleichzeitig mein Mitleid ein. Über die absolute Größe der Trefferquote lässt sich streiten, das gebe ich ja zu. Da ist noch richtig Luft nach oben. Und die Arbeitsbelastung dürfte ebenfalls für die Dienste explodieren, dies darf man nicht vergessen. Die absolute Größe muss gesteigert werden – und zwar durch eine Ausweitung der Überprüfung. Wird auch in diesem Jahr ein Faktor fünf für die Steigerung der Prüfung zugrunde gelegt, tja, dann müssen die armen Menschen in 2012 insgesamt 189 Mio. Verbindungen prüfen. Meine Timeline bei Twitter und meine FB-Freundinnen und Freunde versenden pro Jahr mindestens das Doppelte an Emails.
Gut, zurück auf den Kern, auf das Mitleid. Ich denke, wenn wir gemeinsam helfen, die Trefferquote ernsthaft zu erhöhen, dann helfen wir allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Geheimdienste dabei, ihre Arbeitsbelastung auf ein zu bewältigendes Maß zurückzuführen. Zumindest die gewerkschaftlich Organisierten dort haben es redlich verdient. Lasst uns deshalb viele Mails schreiben, in welchen entsprechend auffällige Begriffe vorkommen. Wenn wir das alle gemeinsam jeweils am 13. eines Monats durchführen, dann herrscht spätestens am 14. bei der Morgenbesprechung der Überwachungs- und Auswertungsteams mehr als gute Laune.
Folgenden Text schlage ich vor:
„Liebe Freunde,
eins kann ich euch allen versprechen, morgen wird es richtig bombig. Unsere arabischen Freunde feiern Ramadan, dass es nur so kracht. Heuer werden wir alle dabei sein. Ich verspreche euch, es wird granatenmäßig, die Welt wird sich wundern. Ein Freudenfeuer ungeahnten Umfangs werden die Freunde aus dem moslemischen Raum abfeuern (hehehe), es wird nur so krachen. Das kann ich euch real garantieren. Ich verspreche euch ein Feuerwerk , welches es in sich hat. Das Material liegt bereits im Keller und wartet auf den Tag der Tage. Ich denke, es kommt einer Revolution gleich, dass wir die Aktion gemeinsam durchziehen. Also, schont euch und bereitet euch vor, morgen ist der große Tag.“
Für ergänzende Textvorschläge oder besondere Terminwünsche bin ich dankbar. Und eines noch, beste Grüße an die Geheimdienste. Denkt immer daran, Jungs und Mädels, alles wird gut.
In diesem Sinne…
© Peter Reuter