Freitag , 26 April 2024
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Das Ende einer Dienstfahrt

verschleierte_frauEnde Gelände – Schicht im Schacht, nein, so kann man das nicht sagen. Natürlich geht es weiter mit unserem Thilo. Wir werden uns noch eine ganze Weile mit ihm zu beschäftigen haben. Und dann gibt es ja und tatsächlich eine ganze Reihe von Problemen, welche gemeinsam angegangen werden müssen, von den Migranten, von uns und von der Politik. Das ist aber heute nicht mein Thema. In dieser kurzen Glosse möchte ich mich Thilo Sarrazin und bei Hans-Olaf Henkel bedanken. Wie das, fragen sie sich sicher gerade, wie das? Ganz einfach, verehrte Leserinnen, verehrte Leser.

Dem Sarrazin danke ich von ganzem Herzen für die Rettung der Demokratie. Seine kruden Thesen führten zu einer ungemein wichtigen Diskussion. Dieser Satiriker hat deutlich gemacht, dass es unglaublich leicht ist, mit unglaublichen Beweisführungen und Thesen eine unglaubliche Meinungsbildung offen zu legen, bei welcher mir Angst und Bange wird. Probleme werden gesehen und auf eine vermeintlich schuldige Schicht abgewälzt. Dieser Umstand erspart den Meinungsfindern auf das Vortrefflichste, sich dieser Probleme anzunehmen, sie eventuell sogar zu lösen. Diesen Vorgang hat der Sarrazin ausgelöst und er hat ihn sichtbar gemacht, dafür danke ich ihm.

Thilo hat ebenfalls beigetragen, dass sich die größte Zeitung in diesem Land aufgerufen fühlt, die Meinungsfreiheit zu sichern. Am 4. September operiert dieses führende Blatt mit folgenden Schlagzeilen:

  • Wir wollen keine Sprechverbote.
  • Bild kämpft für Meinungsfreiheit.
  • Das wird man ja wohl noch sagen dürfen.

Dann geht es um Kinderschänder, kriminelle jugendliche Ausländer, um den Zwang, sich dafür zu entschuldigen, ein Deutscher zu sein. Deutsch muss auf den Schulhöfen gesprochen werden, andere Ausländer müssen raus, weil sie kriminell sind und wer Arbeit ablehnt, der verdient keine Stütze, usw.

Ich dachte bisher immer, die angesprochenen Punkte sind unter dem Aspekt zu betrachten, dass darunter auch deutsche Bürgerinnen und Bürger fallen. Falsch, Bild stellt durch Suggestion die Zuordnung sicher. Schön, dass sich die Redaktion immer noch für die, seit dem 2. Weltkrieg bei uns lebenden, Heimatvertriebenen stark macht, deren Rechte auch in der ehemaligen Heimat vehement als Minderheitenrecht einfordert, schließlich sind wir ja alle gleich. Ich hoffe sehr, dass die Leserbriefverfasser der Bild auch verinnerlichen, es geht um Menschen, und es geht um Probleme, welche wir nur gemeinsam lösen können. Zumindest zum ersteren bin ich mir nicht sicher.

Herr Henkel, jetzt komme ich zu ihnen. Zunächst ihre Worte, wie sie die BILD abdruckte:

Hans-Olaf Henkel nimmt seinen Freund Thilo Sarrazin in Schutz: „Ich habe mich immer für die Meinungsfreiheit eingesetzt, und ich finde, dass wir in unserer Gesellschaft nicht genug Personen haben, die sich zum Beispiel um die Rechte der muslimischen Mädchen und Frauen kümmern“, schreibt er.

Von ihnen, sehr verehrter Herr Henkel, da weiß ich verbindlich, es gibt kein Thema, zu welchem sie nichts zu sagen haben, es gibt kein Thema, zu welchem sie keine Lösung präsentieren – und es gibt kein Thema in diesem Land, an dem die Wirtschaft in irgendeiner Form schuld hat.

Also gehe ich mit gutem Gewissen davon aus, auch hierzu verkünden sie die Wahrheit, nichts als die Wahrheit. Ich kann also beruhigt annehmen, sie setzen sich ohne Ende für die Meinungsfreiheit ein, solange es um ihre geht. Und sie haben jetzt die richtige Person ausgespäht, welche sich um die Rechte der Leihbräute und Gebärmaschinen, Verzeihung, der muslimischen Frauen und Mädchen kümmert – der Thilo nämlich. Da freue ich mich aber sehr, für den Thilo und für sie, weil sie die Lösung serviert haben. Das ist fast wie im richtigen Leben.

Der Thilo dankt es ihnen als Freund, sie haben seinem Leben und seiner Schaffenskraft eine neue Perspektive gegeben. Dann hätte ich für ihn noch ein weiteres Projekt, wo ich große Möglichkeiten für ihn sehe, nämlich als Berater. Der erste Auftrag winkt bereits, denn laut dem „Spiegel“ fordern Konservative eine harte Integrationsdebatte. Dafür gibt es keinen besseren Fachmann. Als dann, ich drücke ihnen Beiden ganz fest die Daumen.

© Peter Reuter

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