Dienstag , 19 März 2024
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Kindergartenplatzsuche in Deutschland

Das Recht auf einen KITA-Platz und die Realität

Laut Gerichtsurteil des BGH haben alle Kinder zwischen einem und drei Jahren einen Rechtsanspruch auf einen KITA-Platz. Doch die Realität sieht leider anders aus, wie viele Eltern erfahren müssen. Das Recht ist zwar beschlossen, doch wenn es keine freien KITA-Plätze am Wohnort oder in unmittelbarer Nähe gibt, bringt das BGH-Urteil keinen wirklichen Vorteil. Der gesetzliche Anspruch besteht, doch es fehlt an zahlreichen verfügbaren KITA-Plätzen. Allein im Bundesland Sachsen gibt es 17.000 Kinder, die trotz Rechtsanspruch keinen Kindergartenplatz haben und von ihren Müttern zu Hause betreut werden.

Für viele junge Eltern stellt sich die Frage, was ein Rechtsanspruch für einen Sinn erwirkt, wenn er nicht umgesetzt werden kann. Auch eine Schadenersatzklage, die zwar möglich aber sehr schwierig ist, bringt bei fehlenden Kindergarten keinen Erfolg und die junge Mutter nicht zurück ins Berufsleben.

Fakt ist: Die KITA Situation in Deutschland ist besorgniserregend und alles andere als familienfreundlich. Ein weiterer Punkt sind die Kosten, die von besserverdienenden Eltern bei der Inanspruchnahme einer Unterbringung in der KITA zu zahlen sind. Wenn staatlich subventionierte Kindergärten nicht in ausreichender Menge vorhanden und private Kindergärten von den Eltern zu bezahlen sind, welche Auswirkungen hat das System auf die Kinderbetreuung und auf die Lebenssituation der Eltern? Es sind erschreckende Ergebnisse, die sich trotz in 2013 geänderter und klarer Rechtsprechung aufzeigen. Laut einer Studie im Mai dieses Jahres fehlen bundesweit rund 300.000 KITA-Plätze. Vor allem in NRW und im Bundesland Bremen sind die Versorgungslücken besonders groß.

Nun besteht ein Recht, das aufgrund mangelnder Gegebenheiten nicht eingelöst werden kann. Von staatlicher Seite ist aktuell keine Verbesserung oder gar Unterstützung zu erwarten und eine wirkliche Veränderung ist nicht in Sicht. Was können Eltern, vorwiegend Mütter tun, wenn sie wieder in den Beruf einsteigen und einen Kindergartenplatz zur Tagesbetreuung nutzen möchten?

Die Stadt Hamburg lebt ein neues und gutes Modell vor, das auch anderen Bundesländern als Orientierung dienen und die Problematik junger Familien lösen kann.

Flexibilität in der Kinderbetreuung wird immer wichtiger

Ein Blick auf die Möglichkeiten von www.kita-kinderzimmer.de zeigt auf, wie einfach die Problemlösung im Bereich KITA-Unterbringung sein kann. Das Konzept wird in Hamburg realisiert, was auf dem Hamburger Gutschein System basiert und jungen Eltern eine reale Chance auf eine KITA Unterbringung bietet. Es ist ein Vorzeigemodell, das sich auch in anderen Bundesländern etablieren und den Notstand bei KITAs kompensieren könnte. KITA-Kinderzimmer ist ein privater Kindergarten, dessen Gebühren nach dem Einkommen der Eltern berechnet werden. Das heißt, wenn Sie viel verdienen, zahlen Sie eine höhere Unterbringungsgebühr als wenn Sie ein geringes Einkommen haben und Ihr Kind dennoch mit Gleichaltrigen aufwachsen lassen und wieder ins Berufsleben finden möchten. Flexible Öffnungszeiten, die bi-Linguale Erziehung, die vollwertige Ernährung und ein exklusiverer Personenschlüssel sind nur vier der Vorteile, die Sie mit diesem Konzept erhalten. Als private Kinderbetreuungsstätte ist KITA-Kinderzimmer kontinuierlich daran interessiert, die Betreuung nach einem pädagogisch wertvollen und zeitgemäßen Konzept zu bieten.

In Ihrem Business haben Sie keine festen Arbeitszeiten, sind in Schichten und manchmal auch bis zum späten Abend tätig? Dann ist KITA-Kinderzimmer eine Lösung, mit der Sie auf der sicheren Seite sind und Ihr Kind zuverlässig betreut wissen. Anstatt Ihre Arbeitszeiten nach der KITA Öffnungszeit zu richten, richtet sich die Betreuung in der KITA nach Ihnen und schenkt jungen Eltern viel Spielraum und berufliche Freizeit.

Da das Konzept sehr gefragt und die Kapazität begrenzt ist, lohnt sich eine frühzeitige Anmeldung und Reservierung des KITA-Platzes. Am besten melden Sie sich bereits, wenn Sie schwanger sind und wissen, ab welchem Zeitpunkt Sie eine Tagesbetreuung benötigen. Da sich die Gebühren nach Ihrem Einkommen und somit nach Ihren persönlichen finanziellen Möglichkeiten richten, können Sie die private Kinderbetreuung ohne Probleme in Anspruch nehmen und von den Vorteilen des Hamburger Gutschein Systems profitieren. Bei diesem Projekt handelt es sich um ein Vorzeigemodell, das als positives Beispiel für andere Städte und Gemeinden vorangeht und zeigt, wie sich Kinderbetreuung gestalten kann.

Bild suche Kindergartenplatz

Katastrophale Zustände bei Kinderbetreuung: Eltern in Verzweiflung

Der hohe Andrang ist kaum zu bewältigen. An allen Ecken und Enden fehlt es an Personal, an Maßnahmen zur Sanierung und an finanzieller Unterstützung durch die Kommunen. Deutschland vergreist, da es Familien immer schwerer haben und gerade junge Paare heute lang überlegen, ehe sie sich zwischen Kind und Karriere entscheiden. Denn eines ist klar: Die Karriere liegt aktuell über viele Jahre auf Eis, wenn sich Nachwuchs einstellt und das Paar in einer Region lebt, in der Kindergartenplätze „vererbt“ werden oder bereits lange vor der Schwangerschaft gebucht werden müssen. Ein Blick in unsere Nachbarländer, zum Beispiel nach Finnland, Norwegen und Schweden zeigt, wie Kinderfreundlichkeit wirklich funktioniert und welche Harmonie sich in einer Gesellschaft zeigt, die jungen Eltern die Chance auf ein berufstätiges Leben und die Betreuung ihrer Kinder gibt.

Warum sind Kinder aus Finnland schlauer als aus Deutschland?

Zurück nach Deutschland

An Anmelde- oder Vorstellungstagen bilden sich vor den KITAs lange Schlagen und wer nicht unter den ersten 10 bis 15 Wartenden steht, weiß bereits in dem Moment, dass er für einen KITA-Platz zu spät kommt. Zahlreiche Regeln und Reglementierungen erschweren die Suche zusätzlich und treiben Eltern an den Rand der Verzweiflung. Eine adäquate Betreuung für Kinder kann nicht geboten werden, da es schlichtweg an Personal und an entsprechenden Einrichtungen fehlt. Was nun?

  1. Ist Kinder kriegen in Deutschland nicht wichtig?
  2. Wo bleibt die Politik, wenn es um eine Erleichterung des Alltags für Eltern geht?
  3. Warum gibt es in einigen Regionen kaum KITA-Plätze und warum möchte niemand mehr Kindergärtner/in werden?
  4. Was können wir als Gesellschaft tun, damit die Familie mit Kind wieder relevant wird?

Fragen über Fragen, die in unseren Nachbarländern einfacher beantwortet wird. Nicht ohne Grund sprechen sich viele deutsche Eltern über die Kinderfeindlichkeit hierzulande aus. Auch die Rechtsprechung und das Gesetz, das jedem Elternpaar einen KITA-Platz zusichert ist da nur der Tropfen auf dem heißen Stein. Mit einem Gesetz können Eltern auch kein Geld verdienen, wenn dessen Umsetzung aufgrund des Mangels an Möglichkeiten ausgeschlossen ist. Vor allem in Ballungszentren ist die Chance auf eine Tagesbetreuung bei null, wenn sich Eltern nicht um eine private Tagesmutter oder um eine Kinderbetreuung auf privater Basis im fremden Haushalt kümmern. Kann das ein Ziel sein, wenn die demographische Entwicklung nicht weiter in Richtung Vergreisung schreiten soll? Nur wenn die Rahmenbedingungen stimmen, entscheiden sich Paare zur Zeugung von Kindern. Das ist verständlich, wenn Sie die Statistiken betrachten und sich eine Übersicht zu den Arbeitslosenquoten und Hartz 4 Bezügen – gerade bei alleinerziehenden Müttern oder jungen Paaren verschaffen.

All diese Probleme würden sich nivellieren, wenn es ausreichend KITA-Plätze und nicht nur einen rechtlichen Anspruch auf die Betreuung von Kindern zwischen einem und drei Jahren geben würde. Mit dem Konzept von kita-kinderzimmer.de wurde ein Problem gelöst, das den Kommunen und privaten Initiatoren als Anhaltspunkt dienen und mit positivem Beispiel vorangehen kann. Die Gründung einer privaten KITA ist mit den entsprechenden Voraussetzungen allerorts möglich und in Kommunikation mit der Gemeinde gibt es die Möglichkeit, ebenfalls mit einem Gutschein System wie in Hamburg zu arbeiten und Eltern die Unterbringung der Kleinen im privaten Kindergarten zu erleichtern.

Bild KITA und Betreuungskosten

Eltern streiten sich um rare KITA-Plätze | Die Politik schaut zu

Es ist keine Seltenheit, dass Eltern an den Anmeldetagen in KITAs in handfeste Streitigkeiten gelangen. Warum? Weil es einfach nach dem Prinzip: „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“ geht. Soll die Anmeldung für einen KITA-Platz ebenso verlaufen wie die Schlangenbildung vor Handy-Läden, wenn das neue iPhone auf den Markt kommt? Eine Animation zur Familiengründung ist diese Praktik auf keinen Fall. Vielmehr motiviert das fehlende Kontingent an KITA-Plätzen sehr viele Paare dazu, die Familienplanung weit in die Zukunft zu verschieben … vielleicht sogar so weit, dass der Entschluss zu spät kommt und die biologische Uhr die Vielfalt an Möglichkeiten anderweitig reguliert hat.

Hier ist die Politik gefragt. Anstatt sich kontinuierlich um Gelder für Probleme innerhalb der EU zu kümmern, sollten Politiker den Blick mal durchs eigene Land schweifen und die Missstände wahrnehmen lassen. Wo bleibt die Politik, wenn Mütter ihre Kinder zu Hause aufziehen müssen, weil es einfach keinen freien Platz im Kindergarten und in der Kinderkrippe gibt? Wo bleibt Deutschlands „Mutti“, wenn es um den Fortbestand und die Zukunft unseres Landes geht? So viel Ignoranz ist schmerzhaft und erzeugt nicht nur bei Eltern Wut und Unmut.

Fehlendes Personal in Verbindung mit einem kontinuierlich steigenden Anspruch an die Kinderbetreuung werden zu einem echten Problem. Hier hat die Politik auf jeden Fall schneller geschossen, als das Ziel überhaupt ins Visier gelangt ist. Wie wäre es, wenn KITA-Erzieherinnen entsprechend ihrer Verantwortung bezahlt würden? Wie wäre es, wenn die Politik eine Möglichkeit schafft, Kommunen zu unterstützen oder beispielsweise betriebliche Kindergärten zu fördern? Weder von einer noch von der anderen Perspektive ist auch nur ein verschwindend kleiner Teil in Aussicht, so dass Eltern weiter auf sich gestellt und von der Politik allein gelassen sind.

  • Wer keinen KITA-Platz ergattert, kann nicht arbeiten.
  • Wer nicht arbeiten kann, rutscht früher oder später in Hartz 4 und verliert den Anschluss an die schnelllebige Gesellschaft und den ebenso rasanten Arbeitsmarkt.
  • Wer einmal in Hartz 4 ist, kommt nur schwerlich wieder heraus. Wer diesen Absprung nicht schafft, legt den Grundstein für Altersarmut und ein Leben am finanziellen Existenzminimum.
  • Wer ehrlich ist: Wer möchte diese Karriere machen und sich allein wegen seinem Kinderwunsch in einen Strudel aus Problemen, aus Armut und aus Hartz 4 begeben?

Es ist daher nicht verwunderlich, dass immer weniger junge Menschen Kinder bekommen und sich das Durchschnittsalter werdender Eltern in den vergangenen Jahren um mehr als 10 Jahre nach hinten verlagert hat.

Wenn die Politik nicht aufwacht, droht unserem Land der Dichter und Denker ein ernsthaftes Problem. Schon jetzt ist Deutschland im Bereich Bildung kein Innovationsführer mehr. Wo kommen wir hin, wenn es bereits an der frühkindlichen Förderung und an der entsprechenden Unterstützung für Familien scheitert? Fragen über Fragen, auf die unsere Familienministerin keine Antwort weiß … oder … kein Statement abgeben möchte!

Sichere Zukunft ODER Kinderbetreuung zu Hause

Allein das Wort ODER zeigt auf, wie es aktuell um Deutschland bestellt ist. Um die finanzielle Zukunft der Familie zu sichern, müssen beide Eltern berufstätig sein. Doch wenn sich keine Kinderbetreuung ergibt, bleibt in der Regel die Mutter zu Hause und übernimmt die Betreuung. Dies kann anhand der aktuellen Situation so weit gehen, dass erziehende Mütter bis zur Einschulung des Nachwuchses aus dem Berufsleben aussteigen und – im Anschluss nicht mehr ins Business finden. In einem kinderfreundlichen Land würde sich die ODER-Frage nicht stellen, sondern es gäbe ein UND. Es gäbe KITA-Plätze, die Eltern nicht nur von Rechtswegen zustehen, sondern die tatsächlich verfügbar und ohne Probleme buchbar sind. KITAs müssen verfügbar und bezahlbar, aber auch ein attraktiver Arbeitsplatz für Erzieherinnen sein.

Nur wenn die Bezahlung stimmt, wird sich der Beruf einer Erzieherin wieder in eine Berufung verwandeln. Liebe Politiker: Sollte dieser Aspekt nicht im Mittelpunkt der bevorstehenden Wahlen stehen oder möchten Sie sich weiter damit beschäftigen, Spitzenkandidaten anderer Parteien der Verschwörungstheorie zu bezichtigen und dabei konsequent zu übersehen, welche wirklichen Probleme in unserem Land an der Tagesordnung sind?

Solange vor allem Mütter zwischen der Erziehung von Kindern und dem Beruf entscheiden müssen, wird es keine wirkliche Verbesserung der Situation geben. Eine Entlastung kann nur geschaffen werden, wenn es endlich mehr KITA-Plätze und nicht nur ein Recht auf eine Unterbringung gibt!

Fazit - Harte Fakten prägen den Sozialstaat Deutschland!

In Deutschland steigt die Geburtenrate nach vielen Jahren der Kinderlosigkeit an. Doch was nützt es, wenn es keine Betreuung für die neugeborenen Kinder, für unsere Zukunft gibt? Der Sozialstaat verliert immer mehr an Glaubwürdigkeit, da die Fakten in keinem Kontext zu den Versprechungen stehen. Über 300.000 KITA-Plätze sind gar nicht erst vorhanden – weder gebäudetechnisch noch in Bezug auf ausreichend Betreuer/innen. Es besteht dringender Handlungsbedarf und keinen weiteren Versprechungen, die im Endeffekt nicht gehalten werden und nur (unnötige) Hoffnung schüren.

Hier kann sich Deutschland am Beispiel der kinderfreundlichen Skandinavier nehmen oder ganz einfach mal auf das innovative Konzept aus Hamburg blicken. Es gibt Möglichkeiten, wenn Kommunen, die Politik und die Bürger zusammenarbeiten und die Initiative ergreifen. Jedes Kind sollte nicht nur ein Anrecht, sondern auch einen Platz in einer KITA haben und von liebevollem pädagogisch ausgebildeten Personal betreut werden. Es ist Zeit zu handeln! Kinder sind unsere Zukunft und den Grundstein für Zukünftiges legen wir JETZT!

Bildernachweis:
Titelbild – Urheber:dglimages / 123RF Lizenzfreie Bilder
Such Kitaplatz – Urheber: mariok / 123RF Lizenzfreie Bilder
Betreuungskosten – Urheber: mariok / 123RF Lizenzfreie Bilder

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Ein Kommentar

  1. Am kinderfreundlich sten ist immer noch die Mama selbst.

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