Mittwoch , 13 November 2024
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Spekulant kritisiert deutsche Sparpolitik

george_sorosGeorge Soros, Autor mehrerer Bücher, internationaler Spekulant, ein Mann mit besten Verbindungen rund um die Welt, erachtet den Sparkurs Deutschlands als Gefahr für den Euro und sogar für die Europäische Union. Deflation und Preisreduktion könnten die Folgen sein. Banken müssten mit öffentlichen Geldern unterstützt werden, damit sie den Staaten letztendlich weitere Kredite geben könnten. Selbstverständlich kritisiert der erfolgreiche Spekulant auch das geplante Verbot von Leerverkäufen. 

Laut Forbes-Magazin liegt der 79jährige mit einem Vermögen von 14 Milliarden Dollar auf Rang 35 in der Liste der reichsten Männer der Welt – so wie Forbes sie darzustellen wünscht. Übrigens, nur zwei Jahre davor, also Anfang 2008, wurde Soros‘ Vermögen im gleichen Magazin mit bloß 9 Milliarden angegeben. Ein netter Zuwachs.

„Die deutsche Politik ist eine Gefahr für Europa, sie könnte das europäische Projekt zerstören“, gab Soros in einem Gespräch mit der Wochenzeitung Die Zeit von sich. Der geplante Abbau der Staatsschulden würde den Rest Europas zu einer ähnlichen Politik zwingen. Eine Deflation und Preisreduktion erachtet Soros als gefährlich und verweist auf die Gefahr von „Nationalismus“. Aus seiner Formulierung geht jedoch nicht deutlich hervor, ob der mit diesem Begriff „nationales Denken“ anspricht, als Gegensatz zur Globalisierung, oder Nationalsozialismus als politisches Schreckensgebilde der Vergangenheit. Er erkennt jedenfalls eine Gefahr für die Demokratie, die in den Augen Soros’ gewiss mit uneingeschränkten Finanzmanipulationen einher geht.

Dazu ein Beispiel: Wie anfangs erwähnt, spricht Soros, wie wäre es von einem Spekulanten anders zu erwarten, sich gegen ein Verbot von Leerverkäufen aus. Im Jahr 1992 nutzte er eine britische Währungskrise zu Leerverkäufen im Wert von umgerechnet 10 Milliarden Dollar. Großbritannien war gezwungen abzuwerten und George Soros soll dadurch, an einem einzigen Tag, 1,1 Milliarden verdient haben.

Die finanziell angespannte Situation einiger Länder in Südeuropa erachtet Soros als Bankenkrise. Nicht der Abbau der Staatschulden, sondern das Finanzieren von Banken mittels des kürzlich erschaffenen Rettungspaketes, wäre die Lösung. Schließlich bräuchte das System stabile Banken, dass sie weiterhin von Regierungen ausgegebene Bonds kaufen könnten.

 

Mehr Details über das Interview finden sich bei Zeit-Online

 

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