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Deutschland, das Land der Glücklichen

wulff 2008Die wahre Situation eines Landes lässt sich wohl daran erkennen, welchen Problemen die höchste Beachtung geschenkt wird. In Griechenland herrscht wieder einmal Generalstreik und Menschenmassen ziehen durch die Straßen. In Israel „zittert“ man vor einem Angriff: Nicht mehr als „neun Minuten“ würde es dauern, das ganze Land zu vernichten – glaubt zumindest Debka-File zu wissen. Die Menschen im Iran sind ebenfalls von Sorge erfüllt, schließlich könnte ihr Land das nächste Angriffsziel sein. Und was sorgt in Deutschland für Aufregung? Präsident Wulff telefonierte mit dem Firmen-Handy eines Freundes! Na bitte, das ist doch auch wirklich eine Unverschämtheit!

Die Hilfe für Griechenland sei schon wieder im Wanken. Kein Wunder bei diesem unverschämten Wiederstand gegen das sogenannte Sparpaket. Dass diese Griechen es bis dato noch immer nicht eingesehen haben, dass sie schon zu lange über ihre Verhältnisse gelebt haben, führt ja auch wirklich zu Kopfschütteln. Wo bleibt die erwartete Dankbarkeit für all die Hilfe, die notwendige Demut, die Arbeitsfreude am deutschen und die Sparsamkeit am schottischen Beispiel? Im Gegenteil, man streikt und zieht durch die Straßen. Bloß weil der Staat – wie so viele andere auch – erkannt hat, dass es wesentlich einträglicher ist, den Vielen, die wenig haben, noch etwas weniger zu überlassen als den Wenigen, die viel haben, ihre Vermögen zu beschneiden.

Gar nicht so weit von Griechenland entfernt, ebenfalls am Mittelmeer, liegt der noch wesentlich kleinere Staat Israel. Obwohl es sich unumstritten um eine Atommacht handelt, steigt dort die Sorge um die eigene Sicherheit. Wenn dieser böse Iran eines Tages vielleicht doch .. es würde nicht länger als neun Minuten dauern, Israel auszulöschen. Das schreibt zumindest die, üblicherweise durch Militär- und Geheimdienstquellen bestens informierte, Nachrichten-Organisation Debka-File.

Und worüber berichten die anerkanntesten alle deutschen Medien? Unter Berufung auf Die Welt findet sich im Spiegel die Schlagzeile: „Wulff soll Firmen-Handy eines Freundes genutzt haben!“ Unglaublich. Unfassbar. Beinahe steht der Atem still! Und gar noch, wenn man weiter liest, dass die Telefonkosten innerhalb eines einzigen Jahres tatsächlich die unvorstellbare Summe von 900 Euro (i. W. neunhundert Euro) erreicht haben sollen. Im gleichen Satz steht zwar, dass diese von Wulff bezahlt wurden, aber trotzdem, irgend etwas muss an der Geschichte, die sich in den Jahren 2005 und 2006 ereignet hatte, faul sein. Würde sonst Der Spiegel, also ich meine wirklich DER Spiegel, darüber berichten?

Es wäre ja wirklich interessant zu wissen, warum es die deutschen Medien gar so sehr auf den Bundespräsidenten abgesehen haben. Bei einer Hetzkampagne solcher Ausmaße, wenn es sogar zum Skandal wird, eines Freundes Handy zu verwenden, da müssen doch irgend welche Unvorstellbarkeiten im Hintergrund schlummern. Ein Staatsstreich vielleicht? (Bitte nicht ernst nehmen – ich habe meine Finger denken lassen!) Es bleibt nur zu hoffen, dass Der Spiegel, als Einstimmung fürs Wochenende, einfach zur Unterhaltung des Volkes beitragen wollte – so wie dieser Beitrag bei The Intelligence letztendlich gemeint ist.

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