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Rhododendren gehören hierzulande mit zu den beliebtesten Gartenpflanzen. Der Grund dafür ist natürlich die üppige Blütenpracht, mit der sie im Sommer aufwarten. Was aber, wenn die Knospen schwarz werden und partout nicht aufblühen wollen? Dann hat man es meist mit einem Befall mit Rhododendronzikaden zu tun. Sie schleppen nämlich häufig einen Pilz in die Pflanze ein, der die Knospen absterben lässt. Höchste Zeit also, die Biester wieder los zu werden. Wie man das erfolgreich macht und damit den Rhododendronstrauch rettet, steht hier.
Klein, flink und brandgefährlich für die Pflanze
Sie sind nicht einmal einen Zentimeter lang, haben eine kräftige grüne Farbe und bewegen sich wieselflink – die Rhododendronzikaden. Ursprünglich stammen sie aus Nordamerika. Ende der 1960er, Anfang der 1970er Jahre gelangten sie auch nach Kontinentaleuropa, nachdem sie sich zuvor bereits in England breit gemacht hatten.
Wie es der Name schon andeutet, sind Rhododendren so etwas wie der natürliche Lebensraum der kleinen Krabbler. Sie ernähren sich praktisch ausschließlich vom Saft dieser Pflanzen. Auch die Eiablage erfolgt dort, indem das Muttertier kleine Schlitze in die Knospenschuppen schneidet, aus denen später wiederum die Jungtiere hervorkriechen. Klar, dass sowohl das Saugen des Pflanzensaftes wie die Schlitze für die Eier nicht ohne Folgen für die Rhododendren bleiben.
Alarmsignal Pilzbefall: Spätestens jetzt ist es Zeit zu handeln
Die Sporen, die an den Rhododendronzikaden haften, stammen von dem nordamerikanischen Pilz Pycnostysanus azaleae. Er gelangt in die feinen Schnitte, die die Tiere für die Eiablage im Herbst schneiden, und damit auch in das Innere der Pflanze. Die Lebensbedingungen, die er dort vorfindet, sind für ihn geradezu perfekt. Deshalb erfolgt meist auch rasch eine deutliche Vermehrung bzw. Ausbreitung.
Sofortmaßnahmen und Langzeittherapie
Dummerweise gibt es bislang kein wirksames Fungizid, das den Pilz ausmerzen könnte. Hat er sich einmal in der Pflanze breit gemacht, kann es nur darum gehen, seine weitere Ausbreitung zu verhindern. Stellt man dunkel verfärbte Knospen fest, müssen diese sofort entfernt werden. Sie dürfen allerdings nicht auf dem Kompost landen, sondern gehören in den Hausmüll.
Durch diese Sofortmaßnahme erreicht man zweierlei: Zum einen werden Pflanzenteile entfernt, in die sich der Pilz bereits eingenistet hat, zum anderen vernichtet man aber auch die Zikadeneier und beugt so einem weiteren Befall vor. Mittel- und langfristig hilft freilich nur die konsequente Bekämpfung der erwachsenen Rhododendronzikaden.
Die Logik dahinter: Ohne die Zikaden erfolgt keine Eiablage an der Pflanze und damit auch keine Pilzübertragung. Das A und O bei Rhododendren muss deshalb die regelmäßige und sehr sorgfältige Kontrolle sein.
So lassen sich Rhododendronzikaden zuverlässig vernichten
Als überaus zweckmäßig bei der Bekämpfung von Rhododendronzikaden haben sich die sogenannten Gelbtafeln erwiesen. Dabei handelt es sich um kleine, gelb gefärbte Papptafeln, die mit einem Kleber bestrichen sind und im Gartenfachhandel erworben werden können. Die Tafeln werden ganz einfach in den Strauch gehängt. Die Rhododendronzikaden bleiben an ihnen kleben und sterben.
Der große Vorteil bei dieser Methode: Es kommt kein Pestizid zum Einsatz. Zwar besteht der Klebstoff zumeist aus Polymeren, die aber für die Pflanze unbedenklich sind. Praktisch ist darüber hinaus, dass sich anhand der Anzahl der Zikaden, die jeweils an der Tafel kleben bleiben, auch die Intensität des Befalls überwachen lässt. Es kann allerdings auch sein, dass die Gelbtafeln alleine nicht ausreichen. Dann muss zwangsläufig Chemie zum Einsatz kommen.
schwarze Knospe Urheber: CC0 Public Domain-Pixabay.com
Gartenwerkzeug Urheber: CC0 Public Domain-Pixabay.com
Pflanzenschutzmittel Urheber: georgerudy / 123RF Standard-Bild