Freitag , 29 März 2024
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Wie alt „muss“ Mensch werden?

operationMindestens 120. Hier ist allerdings nicht die lebensgefährliche Fahrt mit Tempo 120 durch die Innenstadt gemeint, sondern das geschätzte durchschnittliche Alter all derjenigen, die heute das Licht der Welt erblicken. Mag sich diese Zahl für so manchen gerade auch in gewisser Weise utopisch anhören, so liegt diese (und sogar noch höher) durchaus im Bereich des Machbaren, denn dank der medizinischen und medizintechnischen Fortschritte lässt sich das menschliche Leben fast schon so in die Länge ziehen, wie es bei einem Gummiband möglich ist. Leben um jeden Preis? Und ist dieser rasante Fortschritt eher ein Segen oder doch mehr ein Fluch für die gesamte Menschheit? 

Sicher ist, dass der einzelne Mensch am Leben hängt und er es nur durch sehr tiefe Ereignisse freiwillig aufgibt. Dem gegenüber steht jedoch die Realität, dass irgendwann die Zeit kommt, die das natürliche Ende eines Menschen einläutet, sei es durch das Alter oder aufgrund schwerwiegender Erkrankungen. Doch genau hier setzt nun das Thema des medizinischen Fortschrittes ein: Der Mensch darf nicht einfach sterben, wenn unweigerlich die Zeit gekommen ist und er es wegen Schmerzen oder dem Hängen an der Apparatur der Medizin auch so will. Ein zweischneidiges Schwert, denn gemäß dem Hippokratischen Eid, soll das Leben bewahrt und geschützt sowie unter anderem Kranken nicht geschadet werden. Obwohl der Eid wohl nicht dem wahren Ursprung der Erstellung durch den griechischen Arzt Hippokrates von Kós (circa 460-370 v. Chr. gelebt hat) zuzuschreiben ist, gelten dessen einstige ethische, ärztliche, Grundsätze noch in vielen Bereichen der Medizin. Nun kommt wiederum eine Frage ins Spiel: „Kranken soll nicht geschadet werden“, aber ist dem so, wenn mittels jeglicher heutiger Behandlungsmethoden und folgerichtig der Einsatz von lebenserhaltenden medizintechnischen Geräten das Leben bis fast zur Unendlichkeit hinausgezögert wird?

Natur, Gentechnik und Co

Ein Thema, dass sich wie eine Spirale unendlich ausweiten lässt, denn hier geht es schon lange nicht mehr nur darum einem Menschen bei Krankheit und einem unweigerlichen Tod eine Erleichterung zu geben, sondern sehr häufig auch um eine regelrechte Sucht nach Profilierung. Der fast unsägliche Wunsch nach höher, weiter, schneller und besser der Menschen, machen auch nicht vor dem Leben des Homo sapiens Halt. Beispiel Gentechnik. Man muss nicht religiös veranlagt sein, um zu wissen, dass der Mensch geboren wird, um in Würde sterben zu können und das ohne rigoroses Reinpfuschen in die Natur und deren Ablauf. Aber da wird dieser natürliche Gang, und somit auch eine natürliche Auslese im Sinne der Balance zwischen Menschheit und der Ressourcen der Erde, immer mehr unterbrochen und manipuliert, ohne zu wissen, was dadurch geschehen kann.

Da lässt sich dann auch gleich der Faden weiterspinnen zu der seit einiger Zeit hochgehandelten Nanotechnologie, die gerade im medizinischen Bereich verstärkt zum Einsatz gelangt. Hierbei werden gewisse Medikamente mit der Hilfe dieser ausgefeilten Technologie, die in Größenordnungen mit ein Milliardstel Meter (10?9 m) arbeitet und schon lange nicht mehr mit bloßem Auge erfasst werden kann, mittels gezielter Navigation bis zu einem erkrankten Organ, Gewebe oder einem bestimmten Ort im Organismus gebracht. Wohlbemerkt ohne zu wissen, was sich daraus Jahre oder Jahrzehnte später überhaupt entwickeln kann, denn obwohl es aufgrund dieser noch sehr jungen Technologie noch keine handfesten Belege der Unbedenklichkeit gibt, wird eifrig damit geforscht und in bestimmten Bereichen auch schon damit therapiert. Heute gesund, morgen mit mutierten Zellen tot? Eine Frage, die zum derzeitigen Stand der Dinge kein Experte mit sauberem Gewissen beantworten kann.

Kritische Stimmen zweifeln inzwischen selbst die Tatsache an, dass vor rund 50-60 Jahren dank der verfügbaren Medikamente, so unter anderem Impfstoffe, das Leben von Millionen Menschen gerettet werden konnte. Angesichts der heutigen geschätzten Bevölkerungszahl auf dem Planeten von 6,8 Milliarden, werden Befürchtungen laut, dass diese damalige Entwicklung zu der nachwievor aktuellen Situation geführt hat, dass es heute in vielen Ländern rund um den Globus mehr als katastrophale Zustände hinsichtlich der vorhandenen Nahrungsmittel oder auch Wasser gibt und das wiederum für unsäglich viele Millionen Menschen jeglichen Alters. Wie dem auch sei, zu ändern ist eine Vergangenheit nun mal nicht, allerdings bleibt der kritische Blick in die Zukunft, die einerseits das einzelne Individuum ebenso betrifft als auch die Menschheit im Ganzen und durchaus dem Hinterfragen der stetig ansteigenden medizinischen Fortschritte eine Berechtigung einräumt.

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