Freitag , 29 März 2024
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Stimmveränderungen als Warnzeichen für Parkinson

james parkinsonEine Parkinson-Erkrankung wird in den meisten Fällen erst sehr spät bei einem Betroffenen diagnostiziert. Israelischen Wissenschaftlern ist es nun gelungen einen speziellen Sprachtest zu entwickeln, mit dem bereits in einem Frühstadium eine Erkrankung festgestellt und folglich eine sehr frühe Therapie in die Wege geleitet werden kann. Letzteres ist ein wichtiger Indikator dafür, diese degenerative Nervenerkrankung in ihrem Fortschreiten etwas eingrenzen zu können und folglich eine Verzögerung einer raschen Nervenzellenzerstörung zu ermöglichen.

Parkinson zählt zu den Krankheiten, die einem Betroffenen in ihren Anfängen ebenso wenig auffällt als auch den Personen, die sich im nahen Umfeld des Erkrankten befinden. In den meisten Fällen wird eine Diagnose erst dann erstellt, wenn der Betroffene bereits unter den typischen Symptomen der Krankheit leidet. Hierzu gehören Gleichgewichtsstörungen, ein Zittern, eine Verlangsamung der Bewegungen, sowie eine zunehmende Versteifung der Muskulatur. Zeigen sich diese Symptome, dann sind in der Regel bereits bis zu 60% der Nervenzellen zerstört. Irreparabel, wohlbemerkt, denn der Organismus ist nicht im Stande einen derart hohen Defekt selbständig zur Regeneration und somit zur Heilung zu bringen. Umso wichtiger ist es, eine frühe Diagnose von Parkinson zu stellen, die nun dank den medizinischen Forschungen aus Israel durchaus einige Jahre vorverlegt werden könnte.

Eine Diagnostizierung der Krankheit im Frühstadium, scheint infolge der durch israelische Kommunikationswissenschaftler der Universität Haifa gewonnenen Erkenntnisse, bereits aufgrund minimaler Sprachveränderungen bei einem Erkrankten möglich zu sein. Die Software für den Sprachtest wurde in einer Zusammenarbeit mit amerikanischen Forschern entwickelt und erweist sich als deutlich zuverlässiger als es bei den bislang existenten Sprachtests der Fall ist. Das Besondere an diesem neuen akustischen Test, der mittels einer bestimmten Software durchgeführt wird, ist es, dass bei einem Verdacht auf eine Parkinson-Erkrankung lediglich einige Sätze von den Patienten ausgesprochen werden müssen. Diese nicht-invasive und wirklich unkomplizierte und auch billige Methode, erleichtert es folglich einem möglichen erkrankten Menschen ohne Beschwerden oder langwierige Untersuchungsmethoden eine Erstdiagnose durchführen zu lassen. Minimale und für das menschliche Ohr zunächst nicht wahrnehmbare stimmliche Veränderungen, können somit einen Hinweis auf eine Parkinson-Krankheit darstellen und unverzüglich weitere wichtige Untersuchungen in die Wege leiten. Diese wiederum sind Indikatoren für Therapien, die gezielt auf einen Betroffenen abgestimmt werden.

Derzeit befindet sich die Spracherkennungs-Software noch in der Testphase, sodass nun nach den anfänglichen positiven Testergebnissen, weitere Studien diese ersten Erfolge verfestigen sollen. Desweiteren betonen die Wissenschaftler, dass solch ein Test nie eine alleinige Methode einer Parkinson-Diagnostik darstellen kann, sondern als Ergänzung zu anderen Tests, sowie bestimmte diagnostische Kriterien herangezogen werden sollte. Doch die Hoffnung bleibt natürlich, dass diese Software dabei helfen kann, das Leid dieser Erkrankung aufgrund der frühen Einleitung unterschiedlicher Therapien, mitunter etwas lindern und vor allem die schnelle Nervendegeneration hinauszögern zu können.

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