Dioxin-Skandal – Ist das Frühstücksei Geschichte?

Wie sich herausgestellt hat sind statt der bisher angenommenen 527 Tonnen, in Wirklichkeit 2700 Tonnen des dioxinverseuchten Milchfettsäuren an die Betriebe ausgeliefert worden. Allein 2500 Tonnen davon sollen an Futtermittelhersteller in Niedersachsen gegangen sein, eine beunruhigend hohe Zahl. Das verseuchte Fett kann zwischen zwei und zehn Prozent des Tierfutters ausmachen, was die beunruhigende Zahl von 30.000 – 150.000 Tonnen an dioxinverseuchtem Futter ergibt. Mehr als 1000 Legehennen-, Schweine- und Putenbetriebe wurden vorsorglich gesperrt. Über das verseuchte Futter ist Dioxin in Eier und Fleisch gelangt, was in der Bevölkerung zu Unsicherheit führt. Viele besorgte Verbraucher kontaktieren derzeit die Verbraucherzentralen um Fragen auf ihre Antworten zu erhalten.

Was sind Dioxine?

Dioxine entstehen bei hoher Hitze (300-600 Grad), als Abfallprodukt industrieller Prozesse. Auch in der Natur können Dioxine entstehen, so z.B. bei einem Vulkanausbruch. Von allen Dioxinen ist bekannt, dass sie Krebs auslösen oder ihn fördern können.

Ist es momentan ratsam Eier zu verzehren?

Hier teilen sich die Meinungen. Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung in Berlin fehlen derzeit noch Daten um eine genaue, wissenschaftlich fundierte Aussage zu machen. Es bestünde aber derzeit keine akute Gesundheitsgefahr. Wer aber dennoch ein ungutes Gefühl hat, sollte seinen Vorrat an Eiern lieber entsorgen.

Andere Stellen raten von einem Verzehr ab, da die Untersuchungen noch laufen und bei bereits analysierten Eiern ein Wert festgestellt wurde, der das vierfache des europaweit festgelegten Grenzwertes übersteigt. Wer jedoch in den vergangenen Tagen nicht auf sein Frühstücksei verzichtet hat, müsse sich keine Sorgen machen, denn ein kurzfristiger Verzehr löse keine Vergiftung aus.

Da Dioxine beim Kochen oder Backen nicht zerstört werden, raten viele davon ab, in nächster Zeit einen Kuchen mit zu vielen Eiern zu backen. Besonders Kinder sollten derzeit auf den Verzehr von Eiern verzichten, da diese empfindlicher auf Umweltgifte reagieren. Nahrungsmittel, in denen Eier verarbeitet wurden, wie zum Beispiel Nudeln, seien angeblich nicht gefährlich, da dort der Eianteil nicht besonders groß ist.

Um jedoch auf Nummer sicher zu gehen sollten sie in nächster Zeit auf den Verzehr ihres Frühstückeis verzichten, bis die laufenden Untersuchungen abgeschlossen sind und aussagekräftige Testergebnisse vorliegen.