Samstag , 20 April 2024
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Impfen – nur Geldmacherei oder sinnvolle Prävention

impfen_spritzeEines der permanent diskutierten Themen innerhalb der Gesellschaft, Expertenkreisen und der Familie, ist das Impfen. Kaum eine den Menschen treffende Thematik spaltet die Lager der Befürworter und Gegner in solch einem Ausmaß, wie es beim Impfen, als präventiver Schutz gegen bestimmte Krankheiten, der Fall ist. Je häufiger unterschiedliche Impf-Empfehlungen ausgesprochen, verstärkt oder minimiert werden, desto größer ist die Unsicherheit in der Bevölkerung, ob man sich und seine Kinder nun impfen lassen sollte oder nicht. Nicht zuletzt werden erhebliche Bedenken gegenüber dem Impfen laut, wenn sich bei bestimmten Erkrankungen herausstellt, dass eine Hysterie vollkommen aus der Luft gegriffen ist oder war. Lesen Sie nun bei uns, was es zum Thema Spritzen als Präventionsmittel zu bedenken gibt.

Es ist noch gar nicht lange her, da wurde fast hysterisch von der „Schweinegrippe H1N1“ gesprochen. Desinfektionsmittel nahmen einen reißenden Absatz, oft sah man Menschen mit einem Mundschutz durch die Straßen gehen und die Regierung orderte riesige Mengen an Impfstoffen, die in einem sagenhaft schnellen Tempo von Wissenschaftlern entwickelt wurden. Dass sich die Schweinegrippe als hochgeschaukelte Grippe erwies, müsste hinlänglich bekannt sein, so dass an dieser Stelle nicht weiter darauf eingegangen werden soll. Fakt bleibt jedoch, dass dem Thema Impfen nicht nur bei dieser Grippe viel Aufmerksamkeit  geschenkt wurde und vor allem, andere Erkrankungen betreffend, immer noch wird. Impfen- Ja oder Nein, so lautet dann auch die vielfach verunsicherte Frage derer, die vor der Entscheidung stehen sich impfen zu lassen oder nicht. Besonders Eltern trifft die Unsicherheit des Für und Wider von Impfungen bereits in den ersten Lebenswochen eines neugeborenen Kindes, die von den Kinderärzten bereits bei der sogenannten U1 empfohlen werden.

Von Krankheiten und Impf-Marathon

Masern, Mumps, Röteln, Keuchhusten, Meningitis, Hepatitis, Wundstarrkrampf. Sieben Impfungen von vielen möglichen. Fast endlos ist die Liste der durchführbaren Impfungen, die, je nach Impfstoff, als Kombinations-Impfungen mit 3-6 Wirkstoffen in einer Spritze ebenso angeboten werden als auch in Einzel-Dosis. Impfpläne sollen einen Überblick behalten lassen, wenn man erst einmal mit dem Impfen begonnen hat, das Impfbuch fixiert die erhaltenen Injektionen und auch Hinweise für Auffrischimpfungen sind bei Ärzten, Apothekern und vielen weiteren Stellen erhältlich. Welche Impfung ist denn nun wichtig und vor allem, welche macht tatsächlich Sinn, um Krankheiten entweder gänzlich unterbinden zu können oder einen Krankheitsverlauf abmildern zu können? Und tun sie das überhaupt? Berechtigte Fragen, auf die selbst zahlreiche Experten nicht immer eine eindeutige Antwort geben oder 100%ige Empfehlungen aussprechen können.

Relativ sicher scheint zu sein, auch und besonders nach Kenntnisstand der WHO, dass aufgrund von unterschiedlichen Impfungen, bei bestimmten Krankheiten, ein deutlicher Rückgang der Erkrankungs- und Todesfälle zu verzeichnen sind. Pocken, um nur ein Beispiel zu nennen, konnten durch die reihenweise Impfung so gut wie ausgerottet werden. Nicht zuletzt durch einen fast 100 Jahre andauernden Impfzwang. Bei Masern, die ebenfalls zu den hochansteckenden, als Kinderkrankheit titulierte, Krankheiten zählen, wird nachwievor darum gekämpft, den Erregern ebenfalls den Garaus zu machen.

Überhaupt das Thema Kinderkrankheiten löst oftmals reichlich Verwirrung in Erwachsenenkreisen aus. Kinderkrankheiten bekommen doch nur Kinder, so lautet eine von vielen, leider nicht korrekten, Meinungen, wenn es darum geht, ob eine Impfung nun Sinn macht oder nicht und das besonders auch im Erwachsenenalter. Tatsache ist, dass viele der scheinbaren Kinderkrankheiten auch Erwachsene treffen können und dann sehr häufig mit deutlich schwererem Krankheitsverlauf, als es bei Kindern der Fall ist.

Masern etwa, die einen durchaus tödlichen Verlauf nehmen können, befallen sehr wohl junge und ältere Erwachsene, und somit nicht nur Kinder und sind zudem hochgradig ansteckend. Auch die Kinderlähmung (Polio) ist eine latente Gefahr, besonders dann, wenn man in ferne Länder reist, die nicht den medizinischen Standard oder Impfmöglichkeiten aufweisen, wie es in den meisten Industrieländern der Fall ist. Hier kann man nun von den Kindererkrankungen abschweifen und sich den allgemeinen Risiko-Erkrankungen zuwenden. Hepatitis A und B finden sich unter anderem an vielen Meerestieren, die auf dem Teller des Menschen landen, wohl bemerkt nicht nur in einem südlichen Urlaubsland, sondern auch hier in den heimischen Gefilden. Wundstarrkrampf (Tetanus) lässt gleichsam nicht mit sich spaßen und eine Meningitis kann schlimme Folgen nach sich ziehen. Also doch gegen alles impfen?

Impfen – eine Entscheidung die einen nur selbst betrifft?

Um den Impf-Gegnern den Wind aus den Segeln zu nehmen: Nein, hier soll keine Propaganda für irgendwelche Impfmittel oder Pharmakonzerne betrieben werden. Und nein, dieser Artikel soll nicht jede Frau, Mann oder Kind zum allseits fröhlichen Spritzen jagen. Aber, und hier ist der springende Punkt, informieren und sensibilisieren soll der heutige Beitrag über ein Thema, das in vielen Fällen nicht nur das eigene Leben betrifft. Grundsätzlich muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden, ob er sich präventiv impfen lassen möchte und vor allem auch gegen welche möglichen Erreger. Oder eben auf jegliche Prävention der Impfungen verzichten will. Doch wie soll man eine vernünftige Entscheidung treffen, wenn man nur einige Details eines Themas kennt? Sich zeitgleich bewusst zu machen, dass man zwar für sich entscheiden kann, ob man eine Erkrankung und mögliche Folgen riskieren möchte oder nicht (oder ob man überhaupt ein Risiko für wahrscheinlich erachtet), aber hier noch weitere Aspekte auf den gesellschaftlichen Plan treten, die dann wiederum andere Menschen mit betreffen können oder auch tun, sollte nicht unbeachtet bleiben.

Information heißt das Schlagwort, wenn es um das Thema Impfen geht. Anlaufstellen, sowohl im „Realen“ als auch im „Virtuellen“ gibt es zur Genüge und nur wer weiß, was sich hinter einer Erkrankung oder einem bestimmten Impfstoff verbirgt, kann schlussendlich die sehr persönliche, und hoffentlich kritische, Entscheidung für oder gegen ein Impfen treffen. Eine Entscheidung, die real betrachtet keinem abgenommen werden kann, was somit unter dem Selbstbestimmungsrecht des Einzelnen zu finden ist, jedoch unter bestimmten Umständen in einem Kontext mit der Gesellschaft betrachtet werden sollte.

Weiterführende Informationen:

Robert Koch Institut

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