Montag , 9 Dezember 2024
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Ein Massenmord jährt sich zum 66. Mal

enola_gayEs war der 6. August 1945. Eine, bis dahin noch unbekannte, Waffe wurde auf die japanische Stadt Hiroshima abgeworfen. Drei Tage später folgte eine weitere in Nagasaki. Einsteins Formel, E = mc², wurde in die Realität umgesetzt. Die ersten Atombomben stellten ihre verheerenden Auswirkungen unter Beweis.  Bis zum heutigen Tag ist die Welt über diesen grausamen Angriff gegen die zivile Bevölkerung der beiden Städte schockiert. Das Bild zeigt den amerikanischen Piloten, Oberst Paul Tibbets, im Fenster des Cockpits seines B-29-Bombers „Enola Gay“.

Der schrecklichste Krieg aller Zeiten schien zu einem Ende gekommen zu sein. Europa lag in Schutt und Asche. Allerdings, der Kampf um die Vorherrschaft im pazifischen Raum ging weiter. Japans Widerstand gegen die alliierten Kräfte wirkte unbrechbar. Friedensverhandlungen in beiderseitigem Einvernehmen entsprachen nicht den Interessen Amerikas. Die bedingungslose Kapitulation wurde gefordert. Und somit wurde unter Präsident Harry S. Truman beschlossen, die fürchterlichste jemals entwickelte Waffe einzusetzen. Als erstes Ziel wurde eine Stadt auserkoren, Hiroshima, in der an die 400.000 Zivilisten lebten.

Als Pilot für die schreckliche Mission wurde der damals 30jährige Oberst Paul Tibbets gewählt. Sein B-29-Bomber wurde erst im Mai des gleichen Jahres fertiggestellt. Den, heutzutage sonderbar klingenden, Namen, „Enola Gay“, durfte er selbst wählen. Er benannte die Maschine zum Transport von Massenvernichtungswaffen nach seiner Mutter. Enola ist ein weiblicher Vorname. Und die Beifügung „Gay“ bedeutete bis vor wenigen Jahrzehnten nichts anderes als „glücklich“ oder „fröhlich“.

Am Morgen des 6. August 1945 näherte sich die Enola Gay, von nur zwei weiteren Maschinen begleitet, der Stadt Hiroshima. Japan war mit massiven amerikanischen Luftangriffen vertraut, doch von nur drei Flugzeugen erwartete man keine all zu gefährliche Attacke.

Aus einer Höhe von 9.855 Metern wurde die 60 Kilo schwere Bombe, mit dem entzückenden Namen „Little Boy“, um 08:15 Uhr über dem Zentrum der Stadt Hiroshima abgeworfen. 43 Sekunden dauerte der freie Fall, bis sie in 580 Meter Höhe automatisch gezündet wurde.

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70.000 bis 80.000 Menschen wurde auf der Stelle getötet und weitere 70.000 verletzt. 90 Prozent aller Ärzte und Krankenschwestern fielen dem Angriff zum Opfer. Zwei Drittel der Stadt waren restlos zerstört. Zehntausende mehr starben während der nächsten Wochen und Monate. Hunderttausende litten für den Rest ihres Lebens, ihres verkürzten Lebens, unter der Strahlenverseuchung.

Am 9. August wurde eine weitere Atombombe auf die Hafenstadt Nagasaki abgeworfen. Zwischen 40.000 und 75.000 Menschen sollen bei der gewaltigen Explosion umgekommen sein. Sechs Tage später, am 15. August, wurde die bedingungslose Kapitulation Japans angekündigt.

Bis zum heutigen Tag wurde von offizieller amerikanischer Seite keine Entschuldigung für den Einsatz von Massenvernichtungswaffen gegen die Zivilbevölkerung ausgesprochen. Gegebene Stellungnahmen verweisen vielmehr darauf, dass der Abwurf der beiden Atombomben den Krieg im Pazifik verkürzt, und somit einer großen Zahl amerikanischer Soldaten das Leben gerettet habe. Die Frage, ob es sich um ein Kriegsverbrechen handelt, wurde von keinem internationalen Gericht aufgegriffen. Wie sagt eine alte Weisheit? Geschichte wird von den Siegern geschrieben!

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