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USA rechnet mit weltweitem Rückgang der Ölförderung

oil_wellDas Energieministerium der Vereinigten Staaten gab bekannt, dass „es möglich wäre, dass wir zwischen 2011 und 2015 einen Rückgang der weltweiten Produktion flüssiger Brennstoffe erleben könnten“. Zumindest, falls es an weiteren Investitionen fehlen sollte. So erklärte Glen Sweetnam, Regierungsberater im Bereich des Weltmarktes für Erdöl, in einem Interview mit der französischen Zeitung Le Monde. Auch wenn sich Sweetnam gegen die sogenannte Peak-Oil-Theorie stellt, so sieht er die Produktionsebene trotzdem im Absinken begriffen.

Der Unterschied zwischen der Peak-Oil-Theorie und der Annahme des Energieministeriums besteht grundsätzlich darin, dass der erwartete Rückgang in der Förderung nicht spontan, sondern langsam absinken sollte.

Die jetzt durch die Obama-Regierung vorsichtig ausgesprochene Warnung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem eine weitere Zunahme des Energieverbrauches zu verzeichnen ist, während Investitionen zur Erschließung neuer Rohölquellen, der noch immer unklaren Finanzsituation wegen, zurückgehalten werden. Um noch einmal auf den Begriff Peak-Oil zurückzukommen, diese Annahme würde einschließen, dass auch durch Neubohrungen nicht mehr genügend Rohöl förderbar sei, weil die Weltreserven den Bedarf in keiner Form mehr decken können.

Die folgende Graphik zeigt die zur Zeit genutzten Quellen, die zweifellos als rückläufig einzustufen wären. Die schwarze, nach oben führende Linie, verweist auf den weiter ansteigenden Bedarf. Der sich vergrößernde Zwischenraum soll durch noch nicht identifizierte Projekte gefüllt werden.

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Die Graphik entstammt einer Veröffentlichung des amerikanischen Energieministeriums, die bereits im April 2009 erfolgt, von den Medien jedoch weitgehend unbeachtet blieb. Die Erwartungen korrespondieren mit einem jährlichen Rückgang von 2 Prozent, beginnend mit 2011, bei einer täglichen Produktion von 87 Millionen Fass Rohöl, bis zu 80 Millionen Fass im Jahr 2015. Der weltweit tägliche Bedarf sollte bis dahin etwa 90 Millionen Fass erreicht haben.

Wie in Le Monde erklärt wird, verhielt sich das amerikanische Energieministerium üblicherweise deutlich optimistischer.

Die vorliegenden Fakten sollten in Bezug auf die Entwicklung des Rohölpreises ebenso in Betracht gezogen werden wie in Anbetracht der steigenden Spannungen mit Iran, unter Berufung auf die Entwicklung von nuklearen Waffen. Iran ist mit einer täglichen Produktion von 4 Millionen Fass weltweit der zweitgrößte Ölexporteur.

 

Quelle: Le Monde

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