Dienstag , 16 April 2024
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Ist Gold eine krisensichere Wertanlage

goldmuenze_golden_eagleIn Krisenzeiten, Kriegszeiten, während politischer Veränderungen, welche Wertanlagen können wirklich als sicher erachtet werden? Aus der geschichtlichen Entwicklung lässt sich lernen. Wertpapiere, insbesondere Aktien, unterliegen Kursschwankungen sowie Geld jederzeit massiv abgewertet werden könnte. Grund und Boden? Während des 20. Jahrhunderts, wurden in halb Europa Landbesitzer enteignet. Und Gold? Über Gold als Wertanlage haben wir schon einmal ausführlich berichtet. Wenn Menschen nichts mehr Vertrauen schenken, was könnte – von Bohnen und Trinkwasser abgesehen –  besser als rettender Hafen dienen? Doch auch in diesem Zusammenhang gibt es ein geschichtliches Ereignis, das zum Denken anregt. Das Verbot von privatem Goldbesitz! 

Wir sprechen hier nicht vom Sowjetkommunismus, sondern vom angeblich demokratischsten aller demokratischen Länder. Von den Vereinigten Staaten von Amerika.

Gegen Ende des Jahres 1929 setzte die damalige Wirtschaftskrise ein. Nachdem die Währung des US-Dollar, auch nach Entstehen der Federal Reserve Bank im Jahr 1913, als Goldzertifikat galt, was auf alten Banknoten auch zu lesen war, stand der Goldpreis mit $ 20,67 unveränderlich fest. Die Aktienkurse fielen unaufhaltsam. Für diejenigen, die noch nicht restlos pleite waren, bot sich Gold als Wertanlage an. Traditionsgemäß räumten Amerikaner einer goldenen Münze gewiss mehr Vertrauen ein als einem Stück Papier.

Doch plötzlich tauchten in den Medien immer öfter Behauptungen auf, dass „Horten von Gold“ letztendlich für die Krise mitverantwortlich sei. Und so kam es, dass Präsident Franklin D. Roosevelt am 5. April 1933 eine Verfügung erließ, den „Executive Order Nr. 6102“, der die Bürger Amerikas befehligte, bis zum 1. Mai des gleichen Jahres, also innerhalb von nur 25 Tagen, ihren Goldbesitz der Federal Reserve Bank, gegen eine Entschädigung von $ 20,67 pro Unze, auszuhändigen. Unter Berufung auf ein Gesetz bezüglich des „Handels mit Feinden“ aus dem Kriegsjahr 1917, wurde der Verstoß gegen die Ausführung dieser Verordnung mit einer Geldstrafe von bis zu $ 10.000 und einer Haftstrafe von bis zu zehn Jahren (!!!) bedroht.

Von dieser Bestimmung ausgenommen war der Goldbesitz aus beruflichen Gründen, z. B. für Juweliere, Künstler und auch Zahnärzte. Auch durfte jeder Bürger, neben Schmuck, auch Gold in Form von Münzen bis zu einem Wert von $ 100 behalten, was immerhin fast fünf Unzen entsprach. Vorübergehend. Denn, nachdem rund 500 Tonnen Gold auf diesem Wege in die Tresore der Federal Reserve Bank eingegangen waren, wurde im Januar 1934 der Goldpreis auf $ 35 pro Unze angehoben.

Übrigens, Ausländern gegenüber garantierten die Vereinigten Staaten bis zum Jahr 1971 jede beliebige Menge an US-Dollar jederzeit zum Preis von $ 35 pro Unze in Gold abzulösen, während den eigenen Bürgern gleichzeitig der Goldbesitz streng limitiert war. Erst nach der Aufhebung der theoretischen Golddeckung des Dollar unter Präsident Nixon, wodurch der Goldpreis in Folge von dem Regeln der Märkte diktiert wurde, erlaubte Uncle Sam auch den eigenen Bürgern wieder, Gold in größeren Mengen zu besitzen.

Nun, die Moral von der Geschicht’ besagt, dass selbst der Besitz von Gold in Krisenzeiten mit Problemen verbunden sein kann. Allerdings, wer ein paar goldene Münzen im eigenen Keller vergraben hat, dem kann auch Vater Staat, auch in den schlimmsten Krisenzeiten, diese nur schwer abverlangen.

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