Der deutsche und amerikanische Finanzminister trafen einander in Berlin. Pressemeldungen zufolge, wären die Gespräche keineswegs harmonisch verlaufen. Während Deutschland an Sparen denkt, befürchten die Amerikaner, dass die Weltwirtschaft dadurch gefährdet werden könnte. Gleichzeitig beobachten Insider jedoch, dass das Volumen des US-Dollars drastisch reduziert wird. Ein Schritt, der zwischen 1929 und 1933 die damalige Wirtschaftskrise hervorgerufen hatte. Weniger Geld in Umlauf bedeutet, weniger Mittel zum Austausch von Waren und Leistungen. Unter dieser Voraussetzung ist eine wirtschaftliche Erholung restlos ausgeschlossen.
Ein Monat vor dem Finanzgipfel der G-20-Staaten in Kanada, trafen der US-Finanzminister Timothy Geithner und sein deutscher Amtskollege Wolfgang Schäuble in Berlin zusammen. Obwohl in der anschließenden Pressekonferenz der Wille zur Zusammenarbeit unterstrichen wurde, verweist ein ausführlicher Artikel in der Welt-Online auf mehrere Unstimmigkeiten. Für Unmut in Washington sorgte unter anderem das deutsche Verbot für bestimmte, ausschließlich spekulative, Börsengeschäfte. Der in mehreren EU-Staaten gezielt angesteuerte Sparkurs gefährde außerdem die Weltwirtschaft.
Die amerikanische Staatsverschuldung steigt regelmäßig. Ein Screenshot der US-National-Debt-Clock vom 18. Januar 2010 weist einen damaligen Schuldenstand von knapp 12,3 Billionen Dollar aus, der mittlerweile auf über 13 Billionen angestiegen ist. Die Gesamtverschuldung stieg dabei aber nur von 54,8 auf 55,7 Billionen an. Gleichzeitig reduziert sich die in Umlauf befindliche Geldmenge. Zwar unterlässt es die amerikanische Notenbank seit Februar 2006 den Wert von M3 des sogenannten Money Supplys bekannt zu geben, doch stehen dem internationalen Bankensystem Wege offen, die Werte zu errechnen. Einem Artikel in der englischen Zeitung Telegraph zufolge, reduzierte sich der Wert von M3, in Bezug auf den amerikanischen Dollar, während der vergangenen 12 Monate, um 9,6 Prozent auf 13,9 Billionen. Gold News gibt dazu Vergleichszahlen zum Euro, dessen Volumen ebenfalls einer, wenn auch geringeren, Reduktion unterliegt. Unter Berufung auf Angaben von Lombard Steet research wird angegeben, dass während des gleichen Zeitraums M3 in Deutschland um 2 Prozent und in Spanien um 3,4 Prozent gesunken seien.
In beiden Quellen wird darauf verwiesen, dass eine deutliche Reduktion des Geldumlaufvolumens in den USA zwischen 1929 und 1933 herbeigeführt wurde. Die wirtschaftlichen Konsequenzen lassen sich am deutlichsten durch die Entwicklung der Aktienkurse im gleichen Zeitraum verdeutlichen. Die folgende Graphik zeigt den Dow Jones Index zwischen 1929 und 1933.
Dass eine Reduktion des in Umlauf befindlichen Geldvolumens dramatische wirtschaftliche Konsequenzen nach sich zieht, ist auch für den Laien einfach nachzuvollziehen. Mangels Kaufkraft, können Produktionsanlagen nur in reduziertem Umfang genützt werden. Die Folge ist Personalabbau, was nicht nur die Arbeitslosenraten erhöht, sondern die Kaufkraft weiter reduziert. Beschränkten sich die damaligen Auswirkungen überwiegend auf die Vereinigten Staaten – Europa litt unter anderen Problemen – so ist, aufgrund der weit fortgeschrittenen Globalisierung, heutzutage in jedem Fall mit internationalen Konsequenzen zu rechnen.
Wie lange dauerte damals die, aus rein wirtschaftlichen Gründen hervorgerufene, Not für die Menschen an? Richtig! Bis zum Angriff auf Pearl Harbor, dem amerikanischen Militärstützpunkt auf der damals noch unabhängigen Inselgruppe Hawaii.