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Konzerndschungel: Wo sind die Namen der Besitzer?

question_mark_with_hatDank kürzlich veröffentlichter Teilergebnisse einer Schweizer Studie wurde bekannt, dass 40 % der Weltwirtschaft von nicht mehr als 147 Unternehmen kontrolliert werden. Namen wie Barclays, Vanguard, State Street oder FMR tauchen als Großaktionäre anderer internationaler Konzerne auf. Und wem gehören die genannten Institute? Es finden sich Einträge bei Wikipedia oder in anderen Enzyklopädien, es finden sich konzerneigene Webseiten mit Hinwesen für Investoren. Die Prawda nannte kürzlich einige Namen, allerdings mit dem einschränkenden Hinweis, dass diese Vermutung der „Wahrheit wohl sehr nahe komme“.

Wie The Intelligence kürzlich als erste Nachrichtenquelle im deutschen Sprachraum informierte, laufen die Fäden der Besitzverhältnisse im Bereich der multinationalen Konzerne bei 147 Unternehmen zusammen. Die 50 größten davon werden in diesem Artikel aufgelistet.

Angeführt wird die Liste von Barclays, einer Bank, die im Jahr 1690 in London gegründet wurde. Die Deutsche Bank wird an 12. Stelle genannt. Ferner taucht im Spitzenfeld die Bank of America auf, J. P. Morgan Chase & Co, Goldman Sachs, Morgan Stanley, State Street Corporation und auch BlackRock.

Am 18. Oktober erschien in der englischen Ausgabe der Prawda ein Artikel, der sich wiederum mit den Besitzverhältnissen dieser genannten Unternehmungen befasst. Als Hauptaktionäre der Bank of America werden folgende Firmen zitiert, was sich übrigens auch durch Wikipedia bestätigen lässt:

  • State Street Corporation
  • Vanguard Group
  • BlackRock
  • FMR
  • J. P. Morgan
  • Capital World Investors
  • Bank of New York Mellon Group

In gleicher Weise werden die großen Anteilseigner anderer Institute und Konzerne angeführt. Dabei kristallisiert sich heraus, dass es immer wieder die selben Namen sind, die regelmäßig auftauchen. Als „Big Four“ werden sie im genannten Artikel zusammengefasst. Dabei handelt es sich um:

  • State Street Corporation
  • Vanguard Group
  • BlackRock
  • FMR

Übrigens, ein Blick auf die Webseite der Deutschen Bank lässt den Namen BlackRock Inc. mit Sitz in New York ebenfalls als Inhaber von 5,14% der Aktien aufscheinen. Und wem gehört nun BlackRock? Der Prawda-Artikel nennt: Barclays, PNC Financial Services und CIC. Familienname taucht bei all den genannten Institutionen kein einziger auf.

Zur Abrundung des Bildes findet sich in der Prawda dann auch noch eine Liste von gut bekannten Unternehmen, bei dienen diese „Big Four“ ihre Finger im Spiel haben. Zu diesen zählen (eine kleine Auswahl):

  • Boeing
  • Coca Cola
  • DuPont & Co.
  • Exxon Mobil
  • Hewlett Packard
  • Merck & Co.
  • Pfilzer
  • Wal-Mart
  • Time Warner
  • Walt Disney
  • Rupert Murdoch News Corp.
  • CBC-Corp.
  • NBC Universal

Banken besitzen Versicherungen, Versicherungen besitzen Banken, zusammen kontrollieren Sie Pharma- und Ölkonzerne, weltweit dominierende Getränkehersteller und selbstverständlich auch einige Mediengiganten. Und noch immer finden sich keine Familiennamen.

Nun, die Vermutung in diesem Prawda-Artikel deutet in jene Richtung, in der auch die Gründer der privaten amerikanischen Notenbank, genannt Federal Reserve, zuhause sind. Die Nachfahren des, 1821 in Frankfurt geborenen, Marcus Goldman, der zusammen mit seinem Schwiegersohn Samuel Sachs den Finanzgiganten Goldman Sachs gegründet hatte, werden genannt. Der Rockefeller-Clan, Kuhn Loeb und die Lehman-Brüder aus New York, selbstverständlich auch die Rothschilds, die Lazards und der, 1972 verstorbene, britische Geschäftsmann Baron Moses Israel Sieff.

Zu hoher Wahrscheinlichkeit lässt sich aber annehmen, dass diese relative Einseitigkeit, wie sie bei der Prawda aufscheint, nicht ganz den Tatsachen entspricht. Auch das englische Königshaus, zurückgehend auf die East Indian Company, die über mehr als 100 Jahre den Opiumhandel mit China unter Kontrolle hatte, soll über sagenhafte Reichtümer verfügen. Auch die saudi-arabische Königsfamilie müsste es, dank des unaufhaltsamen Ölflusses, in die Riege der „großen Spieler“ geschafft haben. Schließlich konnte Abdullah es sich leisten, 130 Milliarden Dollar unters Volk zu werfen, um jeglicher Demokratiebestrebung in seinem Land vorzubeugen. Auch sollte die Kapitalmacht des Vatikans nicht unterschätzt werden, der am vergangenen Montag Vorschläge für Reformen im internationalen Finanzwesen bekanntgab.

Wenn Sie das nächste Mal daran denken, dass Sie gerne ein paar tausend Euro auf ein anonymes Sparkonto legen würden, was heutzutage in den meisten Ländern der westlichen Welt nicht mehr möglich ist, dann finden Sie sich einfach damit ab, dass Sie zu arm sind, um ihren Namen geheim halten zu können. Den tatsächlich Reichen dieser Welt gelingt dies ohne sonderliche Probleme.

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