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Weltweite Rezession am Horizont

baeren_boerseDer August 2011 wird wohl in die Börsengeschichte eingehen wie die Lehman-Pleite 2008. Auf einen tief grauen Freitag folgt heute ein vielleicht etwas hellerer Montag. Trotzdem bleibt die Sorge bestehen, dass sich die Märkte nicht (mehr) erholen. Manche Analysten sprechen schon von einer heraufziehenden Rezession, andere loben das deutsche Wirtschaftswachstum. Dieses scheint sich sowieso völlig konträr zu den Aktienkursen zu verhalten – es wächst und wächst und wächst, während der DAX fällt und fällt und fällt.

Schwarz sieht auch Pimco-Chef Bill Gross die Zukunft für die Märkte. Er sieht eine weltweite Rezession am Horizont heraufziehen, denn die Zinsen für US-Staatsanleihen sind am niedrigsten Stand seit 60 Jahren, so der Anleihehändler. Die Financial Times Deutschland (FTD) meldet dazu weiter, die Wallstreet schloss am Freitag die vierte Woche in Folge mit Verlusten. Die deutschen Medien berichteten von einem Gesamtverlust des DAX im August 2011 von satten 21 Prozent.

Die FTD zitiert unter anderem auch US-Präsident Barack Obama, der in einem Radiointerview meinte: „Wir durchleben eine schreckliche Rezession, viele Menschen haben keine Arbeit. Viele müssen mit niedrigen Löhnen und wenig Geld zurechtkommen. Deshalb müssen die Politiker in Washington, die gewählt wurden, um die Probleme des Landes zu lösen, ihre Streitigkeiten beiseite legen und die Probleme lösen.“ Und Mohamed El-Erian (Co-Chef bei Pimco) empfiehlt, nicht wettbewerbsfähige Schuldenstaaten wie Griechenland einfach aus der Eurozone auszuschließen.

Wir von The Intelligence wollen aber die bereits kursierenden Meldungen nicht, wie viele Mainstream-Medien, permanent wiederholen. Stattdessen wagen wir mit Wirtschaftsprofessor und – wie ihn der öffentlich rechtliche österreichische Rundfunk unlängst betitelte – „Apokalyptiker“ Franz Hörmann einen Blick in die kommende Börsenwoche. Wir werden nämlich den Sturz der Aktienkurse nicht verhindern können, viel eher ist es aber möglich, Vorkehrungen zu treffen und sich über das Bevorstehende zu informieren.

Franz Hörmann: Ich stimme mit dem manager-magazin-Beitrag darin überein, dass es noch bedeutend weiter bergab gehen wird. Wo ich heftig widerspreche, das ist die Annahme, danach ginge es dann wieder bergauf. Diesmal ist eben alles anders und das können/wollen die Vermögensberater und Mainstream-Medien einfach nicht begreifen. Wenn eine ausreichende Anzahl von Anlegern kapiert hat, dass Wertpapiermärkte einfach nur Pyramidenspiele sind (und sonst GAR NICHTS), dann möchte ich bloß wissen, wieso es jemals wieder zu einer Aufwärtsbewegung kommen sollte, wenn sich immer stärker in Anlegerkreisen herumspricht, dass diese „Schaukelbewegungen“ von den größten Marktteilnehmern künstlich gesteuert sind und nur dazu dienen, alle anderen (die Nicht-Insider) abzuzocken. Übrig bleiben dann jene institutionellen Investoren (z.B. Aktienfonds, fondsgebundene Versicherungen etc.) die einfach aus gesetzlichem Zwang weiterzocken müssen und sich dann gezwungenermaßen gegenseitig über den Tisch ziehen. Unter anderem dient dieses Gezocke dann ja angeblich auch unserer Altersvorsorge … einfach lächerlich!

Wir haben Franz Hörmann auch um drei Tipps gebeten, wie man sich auf die kommenden turbulenten Wochen vorbereiten könnte.

1) Lebensmittelvorräte für 2-3 Wochen anlegen, aufgetankte Fahrzeuge, falls man außerhalb einer Stadt wohnt, repariertes Fahrrad etc.

2) Politisch aktiv werden in einer Bewegung, die außerhalb des traditionellen Parteiensystems (dem Nullsummenspiel der Wählerstimmen) steht und die Gesellschaft vereinen will, anstatt im Nullsummenspiel aufzuspalten und gruppenweise gegeneinander aufzuhetzen.

3) Den geistigen Übergang vom „Haben“ zum „Sein“ vollziehen, das zukünftige Geltsystem („Gelt“ von „gelten“) wird menschliche Leistungen und Fähigkeiten belohnen und nie wieder das Eigentum an toter Materie. So wird der Materialismus überwunden und persönliches Wachstum und gemeinsames (Wirtschafts-)Wachstum in einem gesunden, ökologischen, wertgeschätzten Umfeld wird gemeinsam möglich, ergänzen einander anstatt, so wie heute, ein scheinbarer Widerspruch zu sein.

Das von Hörmann und Otmar Pregetter bereits angekündigte Pamphlet „Vereint Euch“ ist beinahe fertiggestellt. Die Autoren entscheiden sich momentan für einen Verlag und halten ein aktuelles Kapitel noch offen. Hörmann dazu: „Das aktuelle Kapitel ist auf dem Letztstand vom 06.08.2011 und seither ist schon wieder viel passiert“.

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