Nachdem der deutsche Aktienindex DAX am Donnerstag 225,83 Punkte beziehungsweise 3,4% eingebüßt hatte, bewegten sich die Verluste des amerikanischen Dow Jones Index, während des Vormittages, zwischen 200 und 300 Punkten. Am Nachmittag intensivierte sich die negative Stimmung und der Handelstag endete mit einem Minus von 512,76 Punkten, was 4,31% entspricht. Als Gründe für diesen empfindlichen Einbruch werden nicht nur allgemein negative wirtschaftliche Erwartungen angeführt, sondern auch der weitere Abbau von Arbeitskräften, insbesondere im Bereich des öffentlichen Dienstes.
Wie nicht anders zu erwarten, unterlassen es die Medien, auf den wahren Grund der wirtschaftlich katastrophalen Lage zu verweisen. Die Essenz aller Profite der Finanzmärkte liegt in der Arbeit und im Konsum der Massen. Durch das regelmäßige Abziehen von Kaufkraft, sowohl für das Begleichen horrender Summen von Zinsen für die Kapitalbereitstellung als auch für die Aufrechterhaltung des Verwaltungsapparates, Deckung der Militärausgaben, Forschungsprojekte und einiges mehr, fehlt es immer mehr an Mitteln, um die Kapazität der konsumbezogenen Realwirtschaft auszulasten. Bei allen Versprechungen bezüglich eines zu erwartenden Konjunkturaufschwungs handelte es sich um nichts anderes Beschönigungen.
Während der amerikanische Präsident zumindest vorgab, das Budget durch Besteuerung von Ölkonzernen und anderen Giganten sanieren zu wollen, forderten die Republikaner drastische Sparmaßnahmen, die sich auf Bürger der mittleren und unteren Einkommensebene beschränken. Zu diesen zählen sowohl Reduktionen von Unterstützungen als auch der Abbau von Stellen im öffentlichen Dienst. Beides führt zur Verringerung der Kaufkraft, was wiederum einen Domino-Effekt nach sich zieht. Umsatzeinbußen führen zu Betriebsschließungen mit dem gleichzeitigen Verlust von Arbeitsplätzen, was wiederum einen weiteren Verlust von Kaufkraft mit sich bringt.
Dass es sich bei einem neuerlichen Ankurbeln der Notenpresse für ein drittes „Quantitative Easing“ (QE3) nur um eine Verzögerung des Zusammenbruchs handelt, lässt sich dadurch erklären, dass es sich bei neu kreiertem Geld wiederum um Kredite handelt und die bereits untragbare Zinsenlast noch weiter ansteigen würde.
Ein totaler Crash während der kommenden Wochen erscheint zwar nicht als zwingend, doch jede Maßnahme – von einer kompletten Erneuerung des Währungssystems mit gleichzeitigem Schuldenerlass abgesehen – kann keine Lösung des Problems mit sich bringen, sondern ausschließlich eine Verzögerung. Den Zusammenbruch von diesem Jahr auf das nächste zu verlegen, würde nur dann Sinn ergeben, falls die Vorbereitungen für die Umstellung der globalen wirtschaftlichen und politischen Landschaft noch nicht abgeschlossen sein sollten.