Donnerstag , 28 März 2024
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Der nächste Schritt zum (nahen) Zusammenbruch

Es gleicht einem politischen Schachzug. Doch gleichzeitig passt das Ereignis perfekt in ein Bild, das objektive Experten im Wirtschafts- und Finanzbereich schon seit längerem als vorgezeichnet zu erkennen glauben. Der Kollaps der Fiat-Währungen. Und, wie Prof. Franz Hörmann ausführlich erklärt, die Vereinigten Staaten werden den Stein ins Rollen bringen. Die finanziellen Probleme Amerikas übertreffen jene Griechenlands, Spaniens und Irlands bei weitem. Trotzdem lehnte der Kongress eine Erhöhung des Schuldenlimits ab. US-Finanzminister Timothy Geithner rechnet bis spätestens Anfang August mit Zahlungsunfähigkeit – begleitet von katastrophalen Auswirkungen auf die Wirtschaft.

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Jeden Tag nähern wir uns weiter dem Unvorstellbaren. Zusehends schwinden die Hoffnungen, ein unhaltbares System wertloser Währungen könnte noch auf längere Zeit aufrecht erhalten werden. Schon lange lautet die Frage nicht mehr, ob es zu einem internationalen Währungs-Kollaps kommen könnte, sondern wann dieser eintreten wird. Prof. Hörmann ist überzeugt, dass es diesen Sommer so weit sein wird. Und die jüngste Entscheidung des amerikanischen Kongresses, gegen eine Anhebung der Schuldenobergrenze zu stimmten, passt exakt in diesen Zeitrahmen.

Ein Antrag auf Erhöhung des Schuldenlimits wurde vom US-Repräsentantenhaus am Dienstag mit überwältigender Mehrheit abgelehnt. Nicht nur die Republikaner stimmten einheitlich dagegen, sondern auch 82 der insgesamt 179 Abgeordneten aus dem demokratischen Lager. Der Regierung unter Barack Obama gelang es nicht, überzeugende Pläne für Sparmaßnahmen zu präsentieren. Davon auszugehen, dass es sich bei der Ablehnung um einen politischen Schachzug handeln könnte, um bei den Wahlen im kommenden Jahr einen Regierungswechsel zu bewirken, ist aus zwei Gründen auszuschließen. Erstens wären die Auswirkungen eines Finanzcrashs sowohl für die Vereinigten Staaten als auch für den Rest der Welt bei weitem zu schwerwiegend, um eine derart bedeutende Entscheidung für parteipolitische Strategien zu nutzen. Zweitens stimmte schließlich auch knapp die Hälfte der Demokraten gegen die geforderte Erhöhung.

Das derzeitige Limit für die Staatsverschuldung beträgt 14,3 Billionen Dollar. Die US-Schuldenuhr weist eine offizielle Höhe von 14.284 Milliarden aus, gibt aber gleichzeitig an, dass sich die tatsächliche Verschuldung bereits auf 14.406 Milliarden beläuft. In diesem Zusammenhang sei auch daran erinnert, dass schon im April eine Herabsetzung des AAA-Ratings für die USA angekündigt wurde. Laut Angaben des CIA-World-Factbooks steht in den USA ein öffentliches Budget von 2,01 Billionen Dollar Ausgaben von 3,4 Billionen gegenüber. Wie lässt sich dieses Loch von rund 1,4 Billionen – oder fast 5.000 Dollar pro Bürger – schließen? Es gibt nur zwei Möglichkeiten. Entweder durch ein weiteres Anheben der Schuldenobergrenze oder durch Zwangsenteignungen. Schuldenerhöhung wurde vom Kongress abgelehnt. Und wie sieht es mit möglichen Enteignungen aus? Der Finanzelite den Krieg zu erklären und angesammelte Werte zu konfiszieren, würde vom amerikanischen Volk vielleicht sogar begrüßt werden, doch erscheint es keineswegs als wahrscheinlich, dass die Meinungsmacher derartige Pläne unterstützen würden. Massive Steuererhöhungen, die jeder Familie im Durchschnitt zumindest 15.000 Dollar jährlich kosten sollten, sind nicht nur des zu erwartenden Widerstandes wegen auszuschließen, das Abziehen von Kaufkraft in diesem Ausmaß, käme einem wirtschaftlichen Todesstoß gleich.

Die Welt-Online verweist auf eine Aussage des US-Finanzministers Timothy Geithner, der das Erreichen der bisherigen Schuldenobergrenze für spätestens Anfang August erwartet. (Der US-Schuldenuhr zufolge, ist sie aber ohnehin schon überschritten.) Eine Zahlungsunfähigkeit der USA bringt Mr. Geithner mit „katastrophalen wirtschaftlichen Konsequenzen“ in Verbindung.

Die Abstimmung am Dienstag wurde bewusst für einen späten Zeitpunkt, nach dem Schließen der amerikanischen Börsen, festgesetzt, um Panikreaktionen vorzubeugen. Und siehe da, am folgenden Tag reagierten die Märkte durchaus zurückhaltend. Der Handel eröffnete mit Kursen, die nur knapp unter dem Vortag lagen. Erst während der Nachmittagsstunden zeigten sich deutlichere Kursverluste. Der Dow Jones Index schloss mit einem Minus von 279,65 Punkten (2,22%), was durch „schlechte Wirtschaftsdaten“ erklärt wurde. Wo bleibt die Angst der Investoren, vor einem möglichen Zusammenbruch?

Handelt es sich bei der Destabilisierung des Währungssystems um das Kernproblem, so wäre es eigentlich absurd, Unternehmensbeteiligungen gegen Geld zu veräußern, von dem zu erwarten ist, dass es seinen Wert einbüßen könnte. Auch wenn die Wirtschaft selbst, in der Form wie wir sie kennen, zusammenbrechen sollte, so wäre dem Besitz eines wertlosen Unternehmensanteils gewiss der Vorzug gegenüber noch wertloseren Geldguthaben zu geben.

„Wir stehen am Rande einer weltweiten Wandlung“, erklärte David Rockefeller schon im Jahr 1994 vor dem, den Vereinten Nationen zugehörigen, amerikanischen Wirtschaftsrat, und fügte ergänzend hinzu: „Alles was wir brauchen ist eine größere Krise, und die Nationen werden die neue Weltordnung akzeptieren.“ Was würde als Krise für ein derartiges Vorhaben besser passen als der Zusammenbruch des Weltwährungssystems?

Wie nichts anders zu erwarten, wird das Quotieren dieser Aussage Rockerfellers mit Verschwörungstheorien in Zusammenhang gebracht. Gewiss gibt es absolut keinen berechtigten Anlass zu behaupten, diese oder andere Krisen könnten absichtlich eingeleitet worden sein, doch welche Pläne für das Eintreten einer solchen bereits vorbereitet sind, hat Mr. Rockerfeller durch diesen Satz eindeutig zu verstehen gegeben.

Das diesjährige Bilderberger-Treffen wird vom 9. bis 12. Juni im Kempinski Grand Hotel des Bains in St. Moritz abgehalten werden. Worüber im Rahmen dieser, seit 1954 alljährlich stattfindenden, internationalen Konferenz, bei der sich Könige, Präsidenten, Regierungschefs und Minister ebenso einfinden wie Repräsentanten von Wirtschaft, Finanzwesen und Presse, allgemein gesprochen wird, entzieht sich kategorisch dem Blick der Öffentlichkeit. Erst seit vorigem Jahr wurde von den Veranstaltern eine Webseite eingerichtet, die allerdings nur beschränkt Informationen weitergibt. Zu den Treffen der Vergangenheit werden zwar die Themenpunkte angeführt, doch Protokolle der Reden sind nicht verfügbar. Jeder Teilnehmer ist verpflichtet, sich an ein Schweigegebot, das als Chatham-House-Regel bezeichnet wird, zu halten. Diese besagt, dass die ausgetauschten Informationen zwar für eigene Interessen genützt, nicht jedoch an Dritte weiter gegeben werden dürfen. Logische Schlussfolgerungen könnten darauf verweisen, dass Maßnahmen, speziell im Zusammenhang mit dem nahenden Zusammenbruch des Währungssystems, erst nach Ende dieser Konferenz erkennbar sein werden.

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