Donnerstag , 18 April 2024
Startseite » Wirtschaft » Deepwater Horizon ÖL Katastrophe » Ölteppich bedeckt den Meeresboden

Ölteppich bedeckt den Meeresboden

bodenprobe_golf_mexikoDie Ölkatastrophe im Golf von Mexiko ist noch lange nicht vorüber. Während wir noch immer Aufnahmen des Meeresbodens durch Forschungs-U-Boote vermissen, sammelte ein Team von Meeresbiologen von der University of Georgia Proben. Es scheint, als wären Tausende von Quadratkilometern des Meeresbodens von einer, bis zu fünf Zentimeter dicken, öligen Schicht bedeckt. Direkt unter dem Ölschleim wurden kürzlich verendete Shrimps, Würmer und andere wirbellose Kleinlebewesen gefunden. Die möglichen Auswirkungen auf die Nahrungskette regen zu durchaus berechtigter Sorge an. In einem Interview mit ABC-News äußerte Samantha Joye, eine der beteiligten Wissenschaftlerinnen, Befürchtungen, wegen ihrer Entdeckung verfolgt zu werden.

Das Team von Meeresbiologen auf der Oceanus hat sich zum Ziel gesetzt, herauszufinden, was mit den zumindest vier Millionen Fass Öl, die während rund drei Monaten ins Wasser strömten, letztendlich passiert ist. Während von offizieller Seite angegeben wurde, drei Viertel des Öls seien eingesammelt, gelöst oder verdunstet, sprechen andere Beobachtungen vom Gegenteil. Viele Kilometer lange Ölschwaden befänden sich noch unter der Wasseroberfläche. Die Analyse des Meeresbodens führte schließlich zu dem entsetzlichen Fund.

In einer Distanz von bis zu 110 Kilometer von der Bruchstelle, zeigen die entnommenen Proben, dass sich ein gigantischer Ölteppich am Meeresgrund festgesetzt hat. Samantha Joye erklärte entsetzt: „Ich habe buchstäblich Hunderte von Bodenproben im Golf von Mexiko gesammelt, einschließlich in diesem Gebiet. Und noch niemals habe so etwas wie das hier gesehen.“

In Tiefen zwischen 100 und 1.300 Metern, zwischen der Bruchstelle und der Küste, wurden dem Meeresboden Proben entnommen. Das entstandene Bild scheint überall das gleiche zu sein. Bis zu fünf Zentimeter dicker Schleim hat sich auf dem natürlichen Schlamm festgesetzt. Ob das Absinken des Öls durch die verwendeten Lösungsmittel oder durch biologischen Abbau hervorgerufen wurde, ist zum gegebenen Zeitpunkt noch nicht bekannt. Bevor direkte Zusammenhänge mit der Explosion auf der Plattform Deepwater Horizon bestätigt werden können, muss allerdings die chemische Zusammensetzung der Ölreste noch näher analysiert werden. Ein diesbezüglich positives Ergebnis ist durchaus zu erwarten.

Wie reagieren die Medien auf diesen erschreckenden Fund? Mehr als nur zurückhaltend. Die Eingabe von entsprechenden Suchbegriffen führt zu spärlichen Resultaten. ABC-News berichtete kurz darüber und interviewte telefonisch Samantha Joye, die sich noch an Bord der Oceanus befindet. Am Ende des Gespräches wird sie gefragt, ob sie befürchtet, auch wegen dieser Entdeckung verfolgt zu werden. Ihre Antwort: „Yes, I do!“

{youtube}Nia0HoOZb8s{/youtube}

Check Also

Millionen leiden unter den Folgen der Ölpest

Es war der 20. April 2010, als sich das folgenschwere Unglück auf der Ölplattform Deepwater …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert