Schon kurz nach der folgenschweren Explosion auf der Ölplattform Deepwater Horizon wurden Meldungen laut, dass russische Experten das Verschließen der Ölquelle mittels einer Atomexplosion als einzig wirksame Lösung erachteten. Anatoly Sagalevich von der russischen Akademie der Wissenschaften wurde von BP konsultiert. Nun wurden Teile des Berichts veröffentlicht, den Dr. Sagalevich an Wladimir Putin abgegeben haben soll. Er spricht von nicht behebbaren Schäden am Meeresboden. Außerdem sei es nicht eine Stelle, an der Öl austritt, sondern achtzehn!
Anatoly Sagalevich, ein russischer Forscher, ist Mitglied des Shrishov-Instituts für Meeresforschung, eine Abteilung der Russischen Akademie der Wissenschaften. Unter seiner Mitwirkung wurden die Mir-Forschungs-U-Boote entwickelt, die in eine Tiefe von bis zu 6.000 Metern tauchen können.
Als Grund dafür, dass Dr. Sagalevich von BP konsultiert wurde, wird angegeben, dass es sich beim ihm um einen der weltweit führenden Experten in der Tiefseeforschung handelt. Schon am 7. Juni hatte Rianovosti in einem Artikel auf Dr. Sagalevichs Beratungstätigkeit verwiesen. Während BP, die US-Regierung und die westlichen Medien es unterließen, von der Expertise Dr. Sagalevichs zu berichten, veröffentlichte die russische Zeitung Prawda gestern einen Artikel, der Teile des, an Putin abgegebenen, Berichtes enthält. Demzufolge, trat das Öl nicht an einer Bruchstelle aus, sondern insgesamt an 18. In diesem Zusammenhang erinnern wir, dass auch von den US-Medien gelegentlich von drei Lecks gesprochen wurde. Informationen, dass Öl auch direkt durch den Meeresboden austreten würde, fielen bis jetzt eher in den Bereich von Gerüchten.
Auch wird in diesem Bericht erwähnt, dass sich mehrere konsultierte russische Experten verpflichten mussten, den Medien gegenüber Stillschweigen zu bewahren.
Wenn die von der Prawda veröffentlichten Angaben der Wahrheit entsprechen, würde dies bedeuten, dass im Golf von Mexiko, trotz der installierten Abdeckvorrichtung, weiterhin Öl und Erdgas ins Meer tritt. Das noch immer bestehende Flugverbot beziehungsweise das Verheimlichen des Einsatzes von Forschungs-U-Booten könnten als Bestätigung dieses Verdachts erachtet werden.
Dr. Sagalevichs Meinung zufolge, wäre eine nukleare Sprengung am Meeresboden die einzige Möglichkeit, den Atlantischen Ozean vor einer Ölverseuchung zu retten.
Ebenfalls wird in dem Bericht der Einsatz giftiger Lösungsmittel massiv kritisiert. Die Verdunstung der Chemikalien würde zu Saurem Regen führen, der, wo immer dieser Regen niederfällt, das Pflanzenwachstum schwer beeinträchtigen würde.