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BP-Ölkatastrophe: Alles nur Technik oder was läuft schief

screenshot_zdf_umwelt_1Seit Monaten fließt unaufhörlich das Erdöl aus rund 1500 Metern Tiefe in den Golf von Mexiko. Auch wenn man viel darüber lesen kann, so etwa auch hier bei uns, bleiben doch so manche Unklarheiten offen, warum das ständig sprudelnde Loch nicht endlich dicht gemacht werden kann. Ein deutsches Video von Tiefseeforschern durchleuchtet und offenbart einige Details, das doch ein Mehr an Verstehen ermöglicht, was da eigentlich technisch überhaupt nicht einfach zu handhaben ist und welche Fehler BP nach wie vor im Golf von Mexiko macht. 

Einmal davon abgesehen, dass BP sich nicht von Außenstehenden helfen lässt und mittlerweile selbst die Pressefreiheit vor Ort nicht mehr gegeben ist, zeigt sich, dass es nicht nur einer ganz besonderen Technik bedarf, um endlich das Loch zu verschließen, sondern BP wohl doch nicht ganz so viel Ahnung hat, was da eigentlich in dieser Meerestiefe so auf gänzlich natürliche Art und Weise geschieht. Nicht nur deutsche Tiefseeforscher kritisieren den englischen Ölkonzern, der inzwischen Milliarden an Schadensregulierung aufzubringen hat, sondern mittlerweile nach neuen Investoren sucht und sich dank der Ölkatastrophe in einer der größten Krisen seit Geschäftsgründung befindet.

BP selbst hat versucht das täglich Millionen Liter ausspuckende Erdölloch mit einer Art Abdeckung zu verschließen. Ohne Erfolg und das nicht zuletzt deshalb, weil viele technische Details missachtet wurden oder Unterwasserroboter den übergestülpten sogenannten Top-Head einfach umgefahren haben und somit das Öl wieder ungehindert weitersprudeln konnte. Was wohl BP zudem missachtet oder real nicht gewusst hat ist, dass in dieser Meerestiefe mit rund 1500 Metern Methangas vorhanden ist. Dieses kann zwar an der Erdoberfläche rasch aufgelöst und auch abgebrannt werden, doch in solch einer Tiefe ist das nicht möglich.

Im Gegenteil, denn aufgrund der naturbedingten Temperaturen und Gegebenheiten in der Tiefsee, verwandelt sich das austretende Methangas zu einem Methanhydrat, das gefriert und folglich eine Form der Verstopfung bei der eingesetzten Technik verursacht hat. Für deutsche Tiefsee-Experten ist es nicht nachvollziehbar, weshalb die Kollegen von BP diese Tatsache nicht gewusst haben und noch viel weniger, weshalb die Zuständigen sich nicht bei denjenigen informiert haben, die sich mit dieser Materie, und vor allem den möglichen naturgemäßen Veränderungen des Methangases, in solchen Meerestiefen tatsächlich auskennen.

screenshot_zdf_umweltIn dem folgenden Video wird, unter technischen Aspekten betrachtet, für den Laien einiges verständlicher und auch nachvollziehbarer, weshalb es im Golf von Mexiko und somit bei der Ölplattform Deepwater Horizon so schwierig ist, der Katastrophe endlich Herr werden zu können. Und warum BP-Aktionen zur Eindämmung des austretenden Erdöls wohl immer wieder versagen und folglich die Umweltkatastrophe noch kein Ende finden konnte.

Beitrag von ZDF.umwelt vom 04.07.2010 (Sendezeit o1:00 Uhr, was ebenfalls beachtenswert ist)

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