Dienstag , 19 März 2024
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Vergrippt, verschleppt, verarscht – Das Millionengeschachere um Impfstoff

impfungWer vergangene Woche, passend zum Welttag der geistigen Gesundheit oder auch seelischen Gesundheit, folgende Meldung im Berliner Kurier las, dürfte an diesem Tag wohl nicht mehr in der körperlichen Verfassung gewesen sein, die eine Grippeimpfung zulässt: Der Berliner Arzt Wolfgang Becker-Brüser warnte vor dem möglicherweise Krebs auslösenden Grippeimpfstoff „Optaflu“, was für sich alleine genommen schon beunruhigend ist. Nicht die Warnung als solche, sondern der Impfstoff, wohlgemerkt. Der Pharmakonzern Novartis sieht dies mit Sicherheit anders: Da es Lieferprobleme des bewährten Mittels „Begripal“ gibt, bietet Novartis das umstrittene „Optaflu“ an. Dieses Mittel erhielt zwar in der EU die Zulassung, in den USA wurde diese jedoch verweigert. Aus gutem Grunde, wie Becker-Brüser erläutert:

„Optaflu …wird in Tumor-Zellen von Hunden gezüchtet. Darin sind Gen-Bruchstücke enthalten, die noch Krebs-Informationen enthalten können“. Zum Vergleich: Der klassische Impfstoff „Begripal“ wird in Hühnereiern gewonnen.

Doch auch wer dies überlas und zu einer Impfung bereit war, wurde auf einen späteren Zeitpunkt vertröstet. Selbst für Ärzte und Klinikpersonal gibt es derzeit noch nicht genügend Impfstoff, da kommen längst nicht alle Risikopatienten in den Genuss des Schutzes. Doch gerade für Risikopatienten ist es enorm wichtig, sich frühzeitig, d.h. Anfang September impfen lassen, um eben etwaiger nasskalter Witterung und den daraus resultierenden ersten Infekten zu entgehen. Jede zeitliche Verzögerung erhöht die Gefahr einer schweren oder gar tödlich verlaufenden Grippe. Die süddeutsche.de bringt es auf den Punkt, wenn sie von einem Spritzen-Desaster spricht:

Würden die Lieferengpässe nicht umgehend beseitigt, werden „…wir in diesem Jahr mit mehr Influenza-Patienten rechnen müssen – und im schlimmsten Fall sogar mit Todesfällen“, so Max Kaplan, Präsident der Bayerischen Landesärztekammer

Aber wie kann es überhaupt sein, dass ein Mittel nicht rechtzeitig bereitgestellt werden kann, obwohl der Auslieferungstermin seit Jahr und Tag eindeutig festliegt? Die Krankenkassenverbände machen es möglich, weil sie den Reibach durch Rabatte mit Exklusivverträgen machen. Ohne Not, man redet nicht erst seit heute von Milliardenüberschüssen, und ohne jegliche Prioritäten im Sinne der Patienten. Halt, das sind ja neuerdings Kunden. Die Servicewüste hat sich offensichtlich ausgedehnt, seit Wochen anhaltende Warnungen der Hausärzte wurden einfach nicht beachtet. Das hat nichts mehr mit Unbedarftheit und Fahrlässigkeit zu tun. Spätestens seit den Ungereimtheiten rund um die Schweinegrippeimpfung – The Intelligence berichtete darüber – dürfte es dämmern, dass Profitgier eine weit stärkere Antriebsfeder zu sein scheint als Verantwortungsgefühl. Und sie kommen damit durch. Das Gesundheitsministerium ist mit von der Partie, zusammen mit anderen Ressorts. Hauptsache, die Kasse klingelt. Aus diesem Grunde sitzen sie auch in ihren Sesseln, unsere Lobbyistenvertreter. Da erhält der Beigeschmack, wenn man sich das Statement unseres Gesundheitsministers Bahr anlässlich der Dikussion um Rationalisierungsmaßnahmen bei Prothesen etc. ins Gedächtnis ruft, eine weitere bittere Note:

„In Deutschland kann sich jeder darauf verlassen, die notwendige Behandlung und Operation zu erhalten, und dafür werden wir weiter sorgen.“

Ich bin mir ziemlich sicher, dass auch Daniel Bahr Frau Merkels vollstes Vertrauen hat.

Mittlerweile wird bundesweit über die Lieferengpässe und den daraus resultierenden Gefahren berichtet. So haben sich die Kassen, viel zu spät, dazu entschlossen, andere Impfstoffe zuzulassen. Diese müssen aber von den Firmen auch erst in ausreichender Menge hergestellt werden, dank der Exklusivverträge mit Novartis wurde die Produktion bei anderen Pharmaunternehmen entsprechend gedrosselt.

Was jedoch weitestgehend verschwiegen wird, sind die Nebenwirkungen, die von Optaflu ausgehen können. Ausgerechnet Risikopatienten, dazu zählen auch Schwangere, die es sich nicht leisten können, weiter auf andere Mittel zu warten, laufen Gefahr, mit dem nächst verfügbaren Mittel geimpft zu werden, auch wenn dies Optaflu ist. So bekommt Novartis ganz nebenbei auch dieses Medikament noch gewinnbringend an den Patienten. Warum also liest man so wenig über diesen Irrsinn? Ist es tatsächlich nur Panikmache eines einzelnen Berliner Arztes? Die Reaktionen meines Arztes sowie eines Apothekers auf meine Fragen bezüglich dieses Medikaments sagen eindeutig nein! Der Tenor ging ganz klar in Richtung: „Das darf nicht sein“ „Wie weit sind wir gekommen“ „Das ist verantwortungslos!“

Was für manch einen gezielte Desinformation zu Vermeidung von Massenpanik sein mag, ist in meinen Augen menschenverachtend und verbrecherisch. Angesichts der andauernden Debatte um den richtigen Wahltermin kann ich so nur meinen Vorschlag wiederholen:

Ich plädiere dafür, den Termin für die Bundestagswahl 2013 auf einen Mittwoch zu verlegen, genauer auf den zweiten Mittwoch im Oktober: Dies ist nämlich laut Wikipedia der von der UN festgelegte „Internationale Tag zur Katastrophenvorbeugung“.

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