Freitag , 29 März 2024
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Kreisrunder Haarausfall, wenn das Haar sich selbst entfernt

kreisrunder_haarausfallBruce Willis und Sinead O´Connor setzten mit geschorenem Haupt Trends und Telly – Kojak – Savalas wurde einst nicht zuletzt seines kahlen Kopfes wegen als der „Mann mit dem ungebremsten Sex“ bezeichnet. Auch der einstige „Weltschiedsrichter des Jahres“, Pierluigi Collina, wird gerne als „Glatze Gnadenlos“ bezeichnet; im Gegensatz zu seinen prominenten Kollegen verdankt er diesen Umstand jedoch dem „Kreisrunden Haarausfall“ in seiner universellen Form. In ca. 90% aller Fälle verläuft die Krankheit wesentlich unspektakulärer.

Innerhalb von zwei bis drei Monaten bilden sich, zumeist am Hinterkopf, bis zu vier cm große kreisrunde und scharf abgegrenzte Stellen ohne Haarwuchs. Hier sind die Haarwurzeln entzündet, der Wuchs gestört, die Haare fallen aus. Männliche Wesen scheinen häufiger betroffen als weibliche, vielleicht liegt dies auch nur daran, dass weitere betroffene Stellen wie z.B. im Gesicht sowie an Bauch, Rücken, Unterarm und Beinen dank stärkeren Haarwuchses leichter zu erkennen sind.

Behandelt wird erst einmal – nicht: Da die im Normalfall maximal 5 betroffenen Stellen nach spätestens 6 Monaten wieder zugewachsen sind, ist dies die erste Wahl.

Allerdings wird der Hautarzt nach „Begleiterkrankungen“ suchen: Während neueste Forschungsergebnisse des Institutes für Humangenetik an der Universität Bonn eine genbedingte Autoimmunerkrankung hinter alopecia areata vermuten lassen, machen vor allem Naturheilkundler auch andere Faktoren für den Haarverlust verantwortlich: Wenn das Immunsystem die eigenen Haarwurzeln angreift, ist der Körper meist starkem seelischen Druck ausgesetzt. Einschneidende Veränderungen im Arbeitsalltag, Schocksituationen oder der Verlust eines nahestehenden Menschen lösen vor allem bei Personen, die sich dieser Belastung nicht aktiv entgegenstemmen können und von ihren Emotionen erdrückt werden, solche Symptome aus: „Sie lassen Federn“. Oft neigen diese Betroffenen bereits zu empfindlicher Haut und Allergien, wie z.B. Heuschnupfen.

Die Belastung durch Umweltgifte, mit Nahrungsmitteln aufgenommen Pestizide und Zahngifte wird ebenfalls diskutiert. Heilpraktiker raten bei starker Amalganbelastung zur Giftausleitung des gesamten Organismus.

Ein weiterer Ansatz ist die mögliche Schwächung des Körpers durch eine gestörte Mineralstoffzufuhr. Hierfür spricht die Tatsache, dass Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wie z.B. Morbus Crohn wichtige Stoffe wie Zink und Selen nicht optimal aufnehmen können. Bei Crohnpatienten wird öfters auch eine alopecia areata diagnostiziert.

Im Allgemeinen wird mit Cortison behandelt: Entweder werden entsprechende Salben auf die betroffenen Stellen aufgetragen, oder, bei schwereren Verläufen, Cortison unter die Haut gespritzt. Der ganzheitlich praktizierende Arzt wird eher eine Ernährungsumstellung, Darmsanierung, sowie die bereits erwähnte Giftausleitung anregen und zu Entspannungsübungen raten.

Eine weitere Behandlungsform ist die „Topische Immuntherapie“: Durch die Gabe der Chemikalie Diphenylcyclopropenon wird eine kurzfristige allergische Reaktion ausgelöst, die das fehlgeleitete Immunsystem ablenken soll. Die Entzündungen der Haarwurzel bilden sich zurück, die Haare sprießen neu. Dazu ist in der Regel ein Aufenthalt in einer Hautklinik notwendig, Nebenwirkungen wie Hautrötungen und geschwollene Lymphknoten können auftreten. Andererseits spricht man von einer Heilungschance von 60 %

So vielfältig die Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten dieser Erkrankung sein mögen, so unterschiedlich sind ihre Erscheinungsformen: Neben den begrenzten kleinen Stellen kann es auch zu großflächigen kahlen Stellen kommen bis hin zum völligen Haarverlust: Und dieser ist weit mehr als ein optisches Problem: Die Augen sind nicht mehr durch Brauen und Wimpern geschützt und Sonnenschutz mit Lichtschutzfaktor 50 ist meist obligatorisch. Hinzu kommt die psychische Belastung: Nicht jede Persönlichkeit weiß selbstbewusst und souverän mit dem veränderten Aussehen umzugehen, neben der psychischen Belastung kommt noch die Angst hinzu, in der Arbeitswelt als krank und wenig leistungsfähig ausgegrenzt zu werden.

Unterstützung und umfassende Informationen finden Betroffene bei der Alopecia Areata Deutschland e.V. , der größten Selbsthilfeorganisation für Menschen mit Haarerkrankungen.

Manchmal hilft auch schon ein wenig Humor, um den irritierten Mitmenschen gelassen entgegentreten zu können: So bemerkte einst Telly Savalas: „ Der beste Schutz gegen Haarausfall ist eine Glatze“.

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