Freitag , 19 April 2024
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Auszeichnung für kritischen Journalismus

obs_logoVon den Medien weitgehend unbeachtet, wurden Volker ter Haseborg und Lars-Marten Nagel vom Hamburger Abendblatt mit dem „Otto-Brenner-Preis für kritischen Journalismus“ ausgezeichnet. Ihre Arbeit deckte Machenschaften im Immobilienbereich auf. Spektakuläre Recherchen zur Affäre der HSH Nordbank wurden mit dem zweiten Platz geehrt. Der dritte Preis ging an Ursula Siebert, die mit ihrem „meisterhaft recherchierten“ Buch „Gesunder Zweifel“ Einblick in die Lobbymacht des deutschen Gesundheitswesens verschafft.

Die, nach dem ehemaligen Vorsitzenden der „Industriegewerkschaft Metall“ benannte, Stiftung wurde 1972, kurz nach dem Tod Otto Brenners, gegründet. Als dessen Leitmotiv galt, dass die Wirtschaft der Gesellschaft dienen solle, und nicht umgekehrt.

Neben mehreren anderen Auszeichnungen, werden jährlich erstklassig recherchierte und aufklärende journalistische Arbeiten mit dem bereits zitierten Preis geehrt.

Den mit 10.000 Euro dotierten ersten Rang teilen sich Volker ter Haseborg und Lars-Marten Nagel. In mehreren intensiv recherchierten Beiträgen enthüllten die Autoren die Machenschaften der Wohnungsgesellschaft „Gagfah“. Ein amerikanischer Hedgefond holte aus einst staatlichem Immobilienbesitz den höchstmöglichen Profit heraus.

Die Spiegel-Redakteure Jürgen Dahlkamp, Gunther Latsch und Jörg Schmitt wurden mit dem zweiten Preis, 5.000 Euro, ausgezeichnet. Ihre Artikelserie setzte sich mit einem Skandal der HSH Nordbank auseinander. Für ein Millionen-Honorar wurde eine private Detektivagentur angeheuert, um Vorstandsmitglieder zu überwachen. Aufgrund fingierter Beweise wurden einige Manager entlassen und später mit öffentlichen Geldern in Millionenhöhe entschädigt.

Ursula Sieber erhielt den dritten Preis, der mit 3.000 Euro dotiert ist. In ihrem Buch „Gesunder Zweifel“ geht es u. a. um den leidenschaftlichen Einsatz des Arztes Peter Sawicki, der unseriöse Praktiken der pharmazeutischen Industrie zu bekämpfen versuchte.

Verliehen wurde auch ein „Spezial-Preis“ an Katja Thimm. Ihre eigenen Erlebnisse bei der Pflege ihres Vaters verglich sie mit den „Erfahrungen, die die Generation der Kriegskinder traumatisiert hat“. Der im Spiegel, unter dem Titel „Vaters Zeit“, erschiene Beitrag wurde von der Kommission als „wunderbares Beispiel für die Poetik des Journalismus“ bezeichnet.

In diesem Zusammenhang möchte ich allerdings auch feststellen, dass sehr vielen Autoren die Möglichkeiten, wirklich aufklärend zu arbeiten, versagt bleiben. Wie sich bei intensiver Beobachtung der Medienlandschaft immer wieder zeigt, ist diese nur selten daran interessiert, Skandale im wirtschaftlichen Bereich aufzudecken. Demzufolge steht den Mitarbeitern in vielen Fällen nicht das erforderliche Budget zur Verfügung, um sich eingehenden Recherchen zu widmen. Dass Zeitungen und Magazine es außerdem grundsätzlich unterlassen könnten, Unternehmen, die als gute Werbekunden bekannt sind, zu kritisieren, entspricht der kommerziellen Logik. Somit verdienen nicht nur die geehrten Journalisten Anerkennung, sondern auch das Hamburger Abendblatt und Der Spiegel, die deren Arbeit in diesen Fällen unterstützten.

Der exakte Wortlaut der Presseaussendung der Otto-Brenner-Stiftung sowie einige weitere Details finden sich beim Presseportal von News Aktuell.

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