Am Mittwoch, gegen 19:00 Uhr Ortszeit, explodierten innerhalb weniger Minuten drei Bomben in der indischen Stadt Mumbai. Zumindest 13 Menschen kamen ums Leben. Die Zahl der Verletzten wird mit 81 angegeben. Vor knapp drei Jahren wurden bei einem Anschlag in der gleichen Stadt 166 Menschen getötet. Eine, in Pakistan beheimatete, Terrororganisation gilt als Drahtzieher der Attacke von 2008, was letztendlich auch von der pakistanischen Regierung bestätigt wurde. Zwischen den beiden indischen Staaten herrschen seit ihrer Spaltung anhaltende Spannungen.
Die erste der drei Bomben explodierte in einem südlichen Stadtteil, in der Nähe des Mumba-Devi-Tempels, von dem sich der neue Name der vormals Bombay genannten Stadt ableitet. Die zweite Bombe explodierte in einem Taxi im Zentrum und die dritte beim Opernhaus. The Times of India gibt die Zahl der Todesopfer mit 13, und die der Verletzten mit 81, an. Über die Attentäter ist so kurz nach dem Anschlag noch nichts bekannt. Die indische Armee wurde jedoch sofort in Alarmbereitschaft versetzt.
Am 26. November 2008 erlagen 166 Menschen einer koordinierten Anschlagsserie in Mumbai. Wie die damaligen Ermittlungen ergaben, steckte hinter diesem grausamen Angriff eine islamistische Terrororganisation namens Lashkar-e-Taiba. Beim einzigen der Terroristen, der lebendig gefangen genommen werden konnte, handelt es sich um einen gewissen Ajmal Kasab. Während die pakistanische Regierung anfänglich alle Anschuldigungen, dass die Anschläge von dort aus koordiniert worden sein könnten, zurückgewiesen hatte, wurde später jedoch bestätigt, dass sich Kasab in Pakistan aufgehalten hatte. Es folgte eine gewisse Kollaboration in den weiteren Ermittlungen.
Nachdem sich Indien von der englischen Besatzung durch passiven Widerstand befreiten konnte, kam es zur Teilung des Landes. Das verbleibende Indien wird überwiegend von Hindus bewohnt, während Pakistan und Bangladesch (früher Ostpakistan) von Muslimen bewohnt werden. Die Spannungen zwischen Indien und Pakistan führten bereits zu mehreren bewaffneten Konflikten. In der Provinz Kaschmir herrscht permanenter Kriegszustand.
Die Vereinigten Staaten kollaborieren in militärischen Belangen mit Pakistan, während Indien immer enger mit internationalen Investoren zusammen arbeitet. Seit der US-Militäraktion im Mai, bei der angeblich Osama Bin Laden getötet wurde, leidet jedoch das Verhältnis zwischen den USA und Pakistan. Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt gegeben, dass 800 Millionen Dollar Unterstützung für militärische Zwecke von den Amerikanern gestrichen oder zurückgehalten wurden.
Nebenbei erwähnt, die Namensänderung von Bombay auf Mumbai wurde vom indischen Parlament im Jahr 1997 beschlossen. Die Stadt wird in zwei indischen Sprachen, Marathi und Gujarathi, so genannt. Der Name leitet sich vom Mumba-Devi-Tempel ab, in dessen Nähe die erste der drei Bomben vom Mittwoch explodiert ist. Der Name „Bombay“ wurde von den Engländern eingeführt und wurzelt im portugiesischen „Bom Bahia“, zu deutsch: „gute Bucht“.