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Sprung aus dem Weltall

fallschirmsprung_kittingerIst die Idee, mittels eines Heliumballons die Atmosphäre zu verlassen und aus dem All auf die Erde zurück zu springen, neu? Keineswegs. Vor exakt 50 Jahren setzte Captain Joe Kittinger drei noch immer bestehende Rekorde. Einer davon ist der höchste, je durchgeführte, Fallschirmsprung und zwar aus einer Höhe von exakt 31.332 Metern. Der österreichische Extremsportler Felix Baumgartner plant, diesen Rekord noch heuer einzustellen. Nicht nur, dass ein Sprung aus 36.000 Metern Höhe geplant ist, Baumgartner will dabei als erster Mensch im freien Fall die Schallmauer durchbrechen.

Der Russe Juri Gagarin ging als erster Mensch, der in einer Raumkapsel die Erde umrundete, und zwar am 12. April des Jahres 1961, in die Geschichte ein. Doch war er nicht der Erste, der das Weltall bereiste. Während der 1950er Jahre führte die US-Air-Force Versuche durch, um die Auswirkungen in großen Höhen, etwa durch kosmische Strahlungen, auf den menschlichen Organismus zu testen. Eine der Versuchspersonen war Joe Kittinger. Am 16. August 1960 stieg er in einem Heliumballon in eine Höhe von 31.332 Metern auf und sprang aus der offenen Gondel. 4 Minuten und 36 Sekunden brachte er im freien Fall hinter sich und erreichte dabei eine Geschwindigkeit von 990 km/h. 5.500 Meter über der Erdoberfläche öffnete sich der Fallschirm. Nach weiteren 9 ½ Minuten landete er sicher. Allerdings, nicht völlig unverletzt. Einer seiner beiden Handschuhe war beschädigt. Der Druckausgleich war dadurch nicht mehr gegeben und seine Hand schwoll zu doppelter Größe.

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Joe Kittinger stellte bei diesem Sprung aus dem Weltall drei Rekorde auf, die bis heute nicht eingestellt wurden. Die höchste Ballonfahrt in einer offenen Gondel, die höchste, je im freien Fall erreichte Geschwindigkeit und den am längsten dauernden freien Fall bei einem Fallschirmsprung. Alle späteren Versuche, Kittingers Rekorde zu übertreffen, endeten fatal. So verunglückte etwa der russische Luftwaffen-Oberst Pjotr Dolgov tödlich bei einem Sprung aus „nur“ 26.000 Metern Höhe, nachdem sein Fallschirm zu früh öffnete und die Sauerstoffreserven nicht bis zur Landung auf der Erde ausreichten.

Seit zwanzig Jahren bemüht sich der mittlerweile 66-jährige Franzose Michel Fournier um den Ruhm des höchsten, längsten und schnellsten Fallschirmsprungs. Es sollen mehr als 12 Millionen Euro sein, die er, teils aus eigenen Mitteln, teils durch Unterstützungen, in sein Vorhaben investierte. Sein letzter Versuch scheiterte im Jahr 2008, als der Auslösmechanismus zum Trennen der Kapsel vom Ballon bereits am Boden zündete. Der Ballon selbst erreichte daraufhin, unbemannt, eine Höhe von 40.000 Metern.

Das exakte Datum für Felix Baumgartners Versuch steht zwar noch nicht fest, doch ist eine Live-Übertragung im TV bereits fix eingeplant. Im Gegensatz zu seinem französischen Konkurrenten, erfreut sich Baumgartner eines potenten Sponsors. Getränkehersteller Red Bull.

Der aus Salzburg stammende 41-jährige Fallschirmspringer und Extrem-Sportler erregte insbesondere durch einige spektakuläre Basejumps Aufmerksamkeit. Ohne Bewilligung, als Geschäftsmann verkleidet, den Fallschirm im Aktenkoffer, sprang er am 15. April 1999 aus dem 88. Stockwerk der Petronas Towers in Kuala Lumpur. Neben einigen anderen gewagten und nicht autorisierten Sprüngen, ließ er sich am 11. Dezember aus einer Höhe 390,2 Metern von einem Hochhaus in Taipeh, der Hauptstadt Taiwans, in die Tiefe fallen. Nach seiner Landung, verschwand er im dichten Straßenverkehr und verließ schon zwei Stunden später das Land in Richtung Hongkong.

Im Jahr 2003 erprobte er eine, mittlerweile von Militärs eingesetzte, Sprungausrüstung namens SkyRay. Auf der englischen Seite des Ärmelkanals sprang er in 9.800 Metern Höhe aus einem Flugzeug. Mit Karbonflügeln mit einer Spannweite von 1,8 Metern gelang es ihm, den 36 km breiten Kanal zu überqueren. Dabei erreichte er eine Geschwindigkeit von bis zu 360 km/h und landete im französischen Cab Blanc-Nez, nahe Calais.

Auf den Sprung aus dem Weltall bereitet sich Baumgartner seit vier Jahren vor. Finanzielle Hindernisse dürfte es bei einem derart finanzkräftigen Sponsor keine geben. Für die nahe Zukunft, und es könnte schon in wenigen Wochen der Fall sein, plant er jedenfalls, mit einem Heliumballon in 36.000 Meter aufzusteigen, und, mit Raumanzug und Sauerstoffreserve, den Sprung in Richtung Erde zu wagen. Die Geschwindigkeit des freien Falls, die berechnet wurde, soll rund 1.100 km/h betragen. Ob das Durchbrechen der Schallmauer Auswirkungen auf den Organismus mit sich bringen könnte, darüber sind sich die Wissenschaftler nicht einig. Bleibt eigentlich nur, ihm viel Glück zu wünschen. Interessant wäre, zu wissen, wie hoch die kalkulierte Prämie für seine Lebensversicherung ist.

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