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Kaugummi ist ein beliebter Snack, der sich durch die Generationen zieht. Vor allem Kinder und Jugendliche lieben ihn, dann aber vor allem in der besonders süßen Variante mit besonderen Geschmacksrichtungen (und Farben). Die Älteren nutzen ihn vor allem dazu, um ihren Atem zu erfrischen und ihre Zähne wirksam zu reinigen. Allerdings ist Kaugummi keine einfache Sache. Aufgrund seiner Klebrigkeit und der Eigenschaft, bei Trocknung eine festere Verbindung mit seiner Unterlage einzugehen, ist es schwer, ihn von der Kleidung zu entfernen, wenn er dort erst einmal angekommen ist.
Verschiedene Methoden
Es gibt verschiedene Methoden, um dem Kaugummi zuleibe zu rücken. Wer häufiger mit dieser Situation zu tun hat, tut gut daran, mehrere von ihnen zu versuchen. Oft ergibt sich so mit der Zeit eine „Lieblingsmethode„, die individuell besonders gut und zeitsparend funktioniert. Welche das ist, mag von den eigenen Vorlieben abhängen oder auch davon, welche Kaugummisorte im Haushalt am meisten gekaut wird. Kaugummis haben unterschiedliche Rezepturen, sodass sich die Wirksamkeit der einzelnen hier aufgelisteten Maßnahmen von Sorte zu Sorte unterscheiden kann.
Erste Methode: Das Einfrieren
Die bekannteste Methode zur Entfernung von Kaugummi aus Textilien ist wohl das Einfrieren. Der Sinn und Zweck dieser Technik liegt darin, dass der Kaugummi auf diese Weise völlig ausgehärtet wird. Er wird so hart, dass er bröckelig wird und recht einfach ausgebürstet oder abgerieben werden kann. Das geht aber nur, wenn er sich auf einer passenden Oberfläche befindet und halbwegs „als Ganzes“ vorliegt. Um die Tiefkühlmethode anzuwenden, wird das Kleidungsstück als solches in die Tiefkühltruhe gelegt. Natürlich funktioniert das nur, wenn diese groß genug ist, um ein ganzes Hemd oder eine ganze Hose aufzunehmen. Anschließend wird das Kleidungsstück dort möglichst lange verwahrt.
Einige Stunden sind in jedem Fall erforderlich, damit der Kaugummi genügend ausgekühlt wird.
Nach diesem Vorgang wird er zum Beispiel mit einer festen Bürste kräftig behandelt. Mit etwas Glück wird er so in seine Bestandteile zerlegt oder sogar pulverisiert. Wenn das noch nicht so gut geklappt hat, kann der Vorgang mehrfach wiederholt werden. Es sollte auch tatsächlich das Einlegen in eine Tiefkühltruhe sein. Die bloße Behandlung mit Eiswürfeln zum Beispiel ist nur selten erfolgsversprechend.

Der Nagellackentferner – mit Vorsicht zu genießen
Viele schwören darauf, für die Entfernung von Kaugummi Nagellackentferner zu verwenden. So ganz überzeugt diese Methode auf den ersten Blick nicht. Denn Nagellack besteht aus anderen Substanzen wie Kaugummi. Auf der anderen Seite ist Nagellack ebenfalls ein hartnäckiger Fleckenverursacher, der durchaus ein kräftiges Mittel benötigt, um sich wieder zu verabschieden. Wenn das mit einem Nagellackentferner funktioniert – warum soll das nicht auch für Kaugummi gelten? Hier wird das Kaugummi kräftig mit Nagellack begossen. Dieser sollte etwa eine Viertelstunde einwirken. Er verändert die chemische Struktur des Kaugummis. Bei passender Oberfläche verliert er seine Klebrigkeit und kann ohne Weiteres abgezogen werden. Aber Vorsicht! Nagellackentferner sollte nur auf geeigneten Materialien verwendet werden. Besteht Unsicherheit darüber, ob er der Farbe oder dem Stoff Schaden zufügt, sollte er an einer kleinen Stelle ausprobiert werden, bevor der ganze Stoff gleich mit ihm begossen wird.
Die Anwendung von Essig
Auch Essig soll im Kampf gegen festsitzende Kaugummireste funktionieren. Er wird wie der Nagellackentferner verwendet. Bei der Anwendung wird der Kaugummi also mit ihm begossen und es wird abgewartet, bis er mindestens eine Viertelstunde einwirken konnte. Die im Essig enthaltene Säure macht den Kaugummi mürbe und er kann dadurch viel leichter entfernt werden, wenn es sich um eine passende Sorte handelt und wenn die Oberfläche des Kleidungsstoffs für die Anwendung von Essig geeignet ist.
Auch hier gilt: Notfalls an einer unauffälligen kleinen Stelle ausprobieren, bevor der saure und unter Umständen für die teure Bluse schädliche Essig in großer Menge verwendet wird.
Einweichen mit Spülmittel und warmem Wasser
Wer empfindliche Kleidung hat oder es generell etwas schonender mag, kann probieren, ob sich der Kaugummi mit warmem Wasser und darin aufgelöstem Spülmittel entfernen lässt. Dazu wird das Kleidungsstück für etwa eine Stunde in das vorbereitete Wasser gegeben und anschließend – wenn es ausreichend lange eingeweicht ist – mit einer Bürste bearbeitet. Der Kaugummi ist weich geworden und hat durch die Einwirkung des Spülmittels seine Klebrigkeit an das Wasser verloren. So kann er leichter gelöst werden.

Hitze durch das Bügeleisen
Für unempfindliche Stoffe lohnt es sich, die Behandlung des Störenfriedes mit einem Bügeleisen auszuprobieren. Hitze ist ein weiterer möglicher Weg, um die innere Struktur des Kaugummis zu verändern. Dazu wird der Kaugummi mit einem Stück Papier in passender Größe abgedeckt. Dazu eignet sich zum Beispiel ein Papierstück aus einer alten Zeitung. Beim Darüberbügeln sollte sich der Kaugummi vom Stoff lösen und an das im Vergleich dazu dünnere Papier anheften. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass der Kleidung kein Schaden entsteht. Ein zu langes Daraufhalten mit dem heißen Bügeleisen ist zu vermeiden, da sonst Brandflecken entstehen.
Wer mag, kann die verschiedenen hier genannten Methoden auch miteinander kombinieren, wenn eine von ihnen alleine nicht ausreichend ist. Mit vereinter Kraft der verschiedenen hier genannten Elemente sollte es zumindest schrittweise möglich sein, den Kaugummi ohne Rückstände wieder von der Kleidung zu entfernen.
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