Donnerstag , 18 April 2024
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Aktien und Anleihen sind zwei unterschiedliche Investmentmöglichkeiten

Wenn es um die Anlage auch kleinerer Beträge geht, dann hat sich die Landschaft der Geldanlage in den letzten Jahren enorm verschoben: Die EZB hat die Zinsen enorm gesenkt, so dass Sparerinnen und Sparer weniger Erträge erwirtschaften können. So manches Sparbuch bietet nur noch symbolische Zinsen in Höhe von 0,05 % oder sogar nur noch 0,01 % an. Das renommierte Handelsblatt warnt inzwischen – ähnlich wie Verbraucherschützer – im Klartext vor den niedrig verzinsten Sparbüchern und auch Tagesgeldern.

Inzwischen sind die Zinsen bei den meisten Banken aber noch weiter gesunken, weshalb sich der Blick auf zwei Klassiker der Geldanlage lohnen kann: Aktien und Anleihen versprechen Renditen, die die Niedrigzinsformen übersteigen. Sehen Sie sich deshalb die wesentlichen Unterschiede beider Wertpapierarten an.

Aktien sind Unternehmensbeteiligungen mit Substanz- und Ertragswert – die Laufzeit bestimmen Sie selbst

In den Tageszeitungen und den Nachrichten im Fernsehen finden Sie meist nur ein oder zwei Kennzahlen, die das Marktgeschehen an den Börsen beschreiben: Dort heißt es dann, dass der Index um soundsoviel Prozent gestiegen wäre und einen Punktwert von … erreicht hätte. Der für die Börsenentwicklung in Deutschland exemplarisch herangezogene DAX30 besteht aus 30 unterschiedlichen Aktien der größten bzw. marktschwersten deutschen Unternehmen. Diese sind in der Form von Aktiengesellschaften notiert. Als Anleger können Sie eine Beteiligung daran in der Form von Aktien zum aktuellen Tageskurs über einen Direktbroker oder eine Bank kaufen. Damit werden Sie Eigentümer dieses Unternehmens.

Das Investment in Aktien – also Unternehmensbeteiligungs-Papiere – ist durch die folgenden Merkmale gekennzeichnet:

  • das Investitionsziel ist die Steigerung des Investments durch die jährlichen Dividenden einerseits, andererseits aber auch durch die wachsende Substanz des Unternehmens. Lt. der Investment-Idee der Aktienanlage wird sich diese langfristig in steigenden Kursen widerspiegeln
  • der Anleger wird Eigentümer der Aktiengesellschaft
  • die Laufzeit legt der Aktionär – anders als bei der Anleihe – selbst fest: er kann zu den Börsenzeiten beinahe minutengenau verkaufen. Bei den großen Aktiengesellschaften ist viel Liquidität im Markt, so dass in der Regel schon in wenigen Sekunden ein Käufer gefunden wird. Dann gilt der aktuelle Börsenkurs, der höher als der Einkaufskurs sein kann. Aber auch viel höher und geringer als der damalige Wert – je nachdem wie sich das Unternehmen im Lauf der Zeit entwickelt hat

Im langjährigen Mittel sind die Ertragschancen höher als bei Anleihen: Bei Aktien gilt es Aktien mit einer hohen Dividendenrendite und guten Zukunftsaussichten zu finden. In der Fachpresse – wie dem Handelsblatt – sind dazu einige Inspirationen zu finden. Allerdings ist der An- und Verkauf von Aktien mit Gebühren verbunden, weshalb sich ein Vergleich der verschiedenen Broker lohnt. Diese lenken die Order auf den gewünschten Börsenplatz, so dass ein „Mehr“ an Gebühren nicht unbedingt ein „Mehr“ an Leistung bedeutet. Ein Vergleich der Ordergebühren findet sich hier http://www.aktiendepot.com.

Aktien haben deshalb ein größeres Anlagerisiko, weil die Unternehmensgewinne nicht so exakt festgelegt werden können wie die Zinsen und ein Eigentumsanteil auch ein gewisses Risiko mit sich bringt. Analysten können zwar die Gewinne von Unternehmen schätzen, letztendlich gibt es aber noch viele Einflussfaktoren. Dazu im Gegensatz ist die Geldanlage in eine Anleihe in den allermeisten Fällen ein Fixgeschäft mit vorab festgelegten Konditionen:

Anleihen sind eine verbriefte Form von Krediten von Investoren an Staaten oder Unternehmen

Bei einer Anleihe hingegen handelt es sich um Kapital bzw. Gelder, die Sie einem Staat oder Unternehmen gegen Zinsanspruch leihen – ohne selbst Eigentümer zu werden. Deshalb werden bei der Herausgabe der Anleihen auch alle wesentlichen, zahlungsstromwirksamen Bedingungen festgelegt.

Dies sind:

  • Datum und Höhe der Einzahlung in % bzw. absolutem Gegenwert
  • Prozentuale Verzinsung und Auszahlungsbedingungen der – meist jährlich gezahlten – Zinsen
  • eine Tilgungs- bzw. Rückzahlungsvereinbarung. Meist sind Anleihen am Ende der Laufzeit vollständig fällig

Der Käufer einer Anleihe kauft also ein Wertpapier, welches eine bereits vollständig ausverhandelte, standardisierte Form eines Kredits ist. Anders als die Aktie kennen Anleihen nur zwei mögliche Entwicklungen: Geht es dem Unternehmen gut und kann es die Zinsen und die Rückzahlungen leisten, so werden diese taggenau geleistet und vom Broker auf dem Depot oder auch dem Verrechnungskonto des Anlegers gutgebucht. Wenn ein Unternehmen plötzlich den drei- oder vierfachen Gewinn erwirtschaftet, dann hat dies keinen Einfluss auf die Tilgung. Auch in Zeiten der wirtschaftlichen Stagnation, wenn Aktien vielleicht etwas fallen, wird die Anleihe pünktlich bedient. Dann mag zwar die Gewinnbeteiligung der Eigentümer (=Aktionäre) ausfallen, aber die Zinszahlung ist weiterhin möglich.

Deshalb gelten Anleihen als vergleichsweise sichere Anlage. Lediglich bei Unternehmen oder Staaten, die in eine Krise kommen, ist Vorsicht angebracht: Ähnlich wie bei Griechenland-Anleihen kann es sein, dass die Rückzahlung verspätet oder nur teilweise erfolgt. Dagegen kann sich der Anleger auf zweifache Weise schützen: Er sollte nur Anleihen guter Bonität kaufen und das Risiko streuen. Da die meisten Anleihen mit Kapitalanteilen zu 1.000 Euro gehandelt werden macht es keinen Sinn beispielsweise 6 oder 7.000 Euro in eine Anlage zu stecken. Stattdessen kann der Anleger die Summe teilen.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass sich die beiden Anlageformen der Aktie und der Anleihe in wesentlichen Punkten unterscheiden. Dies sind die Eigentümer- bzw. Kreditgeberposition, die Frage der Vorab-Vereinbarung von Zinsen und Rückzahlung sowie die Risikoposition.

Bildernachweis:
Titelbild – Urheber: solarseven / 123RF Lizenzfreie Bilder

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