Mittwoch , 16 Oktober 2024
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12.000 Christen in Syrien von Rebellen eingekesselt

rabah google mapDie westliche Presse steht im syrischen Bürgerkrieg zweifellos aufseiten der Rebellen. Dementsprechend findet sich kein Wort über die Einkesselung eines überwiegend christlichen Dorfes mit Namen Rableh. Nicht nur, dass die mehr als 12.000 Bewohner von der Versorgung mit Nahrungsmitteln und Medizin abgeschnitten sind, wer das Dorf zu verlassen versucht, wird von Snipern getötet.

Das syrische Dorf Rableh (auch Rabah geschrieben) liegt etwa 30 km westlich von Homs. Während die überwiegende Mehrheit Syriens, etwa 75%, dem muslimischen Glauben (Sunniten) angehört, wird der Anteil der Christen auf etwa 15% geschätzt. In manchen Regionen, und so auch in Rableh, ist die Mehrheit christlich.

Die als islamistische Extremisten einzustufenden Aufständischen richten ihre Angriffe nicht nur gegen Regierungstruppen, sondern auch gegen jene Bevölkerungsschichten, die sich für einen Fortbestand der Regierung mit Assad an der Spitze aussprechen. Immer wieder werden regierungstreue Zivilisten ermordet. In einigen Fällen, wie beim Massaker von Hula, dem 108 Alawiten, davon 49 Kinder und 34 Frauen, zum Opfer fielen, erklärten die westlichen Massenmedien Regierungstruppen (im genannten Fall die sogenannten Schabiha-Milizen) für verantwortlich. Präsident Baschar al-Assad ist selbst Alawit, eine isolierte Religionsgruppe, die erst seit knapp 40 Jahren als islamisch anerkannt wird. Ohne Assad wären die alawatischen, christlichen und auch die schiitischen Minderheiten schutzlos den Angriffen aggressiver Sunniten ausgeliert.

Mitte August wurde Rableh von den schwerbewaffneten Aufständischen eingekesselt. Brücken wurden zerstört und die überwiegend christliche Bevölkerung ist seitdem von der Außenwelt abgeschnitten. Obwohl Agenzia Fides, die Nachrichtenagentur des Vatikans, über die dort stattfindende Tragödie berichtete und auch die Namen von drei ermordeten Bewohnern nennt, die das Dorf verlassen wollten, um Nahrungsmittel zu besorgen, hüllt sich die linientreue internationale Presse in Schweigen. Lediglich die kanadische Zeitung National Post widmete dem Vorfall einen Artikel. Ansonsten findet sich die Information nur in speziell katholischen Nachrichtenquellen und bei Russia Today, einer seit jeher als objektiv bekannten News-Seite.

Ohne Zweifel zeichnet sich auch die syrische Armee durch brutales Vorgehen und Blutvergießen unter Zivilisten aus. Schon im Jahr 1982 ließ Hafiz al-Assad, der im Jahr 2000 verstorbene Vater von Baschar al-Assad, unter Aufständischen in der Stadt Hama ein Blutbad anrichten, bei dem zwischen 20.000 und 30.000 Menschen, teils durch Luftangriffe, getötet wurden. Trotzdem ist es verwunderlich, dass die westlichen Massenmedien es kategorisch unterlassen, auf Angriffe auf Zivilisten durch die Rebellen zu verweisen. Insbesondere, wenn es sich bei diesen um Christen handelt. Hierin liegt wohl der Unterschied zwischen Meinungsbeeinflussung und Berichterstattung.

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