Dienstag , 19 März 2024
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Militäroperation gegen Syrien bereits in Planung

syria_hama_protests_july_29Einer Meldung der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Ria-Novosti zufolge, befindet sich ein militärisches Einschreiten in Syrien durch NATO-Kräfte bereits in Vorbereitung. Eine, am vergangenen Freitag von der US-Regierung verlautete dringliche Empfehlung an alle US-Bürger, Reisen nach Syrien zu unterlassen bzw. das Land auf schnellstem Wege zu verlassen, würde in dieses Bild passen. Die Zahl der Todesopfer unter den Demonstranten wird bereits auf über 2.000 geschätzt. Von der Opposition geforderte politische Reformen würden jedoch kaum zu einer Stabilisierung der Lage beitragen. Im Gegenteil, der Volksaufstand könnte zum Bürgerkrieg werden.

Der russische NATO-Botschafter Dmitri Rogosin ist der Ansicht, dass sich eine NATO-Militäroperation in Syrien bereits in Vorbereitung befindet. Ria-Novosti verweist dabei auf ein Interview, das bei „Iswestija“ veröffentlicht wurde. Eine solche Kampagne könnte „den logischen Abschluss der militärischen und der Medienoperationen bilden, die einige Länder des Westens gegen Nordafrika unternommen haben“, wird der Diplomat wörtlich zitiert. Er fügte hinzu, dass dies insbesondere dort wahrscheinlich sei, „wo Eliten an der Macht gestanden haben, deren Ansichten mit den Vorstellungen des Westens nicht übereinstimmten“.

Russland werde sich jedoch, so Rogosin, einer Entwicklung in den Weg stellen, die zu einer ähnlich falschen Auslegung eines UN-Mandats wie in Libyen führen könnte.

Am 6. August meldeten mehrere US-Zeitungen, dass am Vortag durch das US-Außenministerium ein dringlicher Aufruf an alle US-Bürger in Syrien erlassen wurde, das Land sofort zu verlassen, „solange noch kommerzielle Flüge zur Verfügung stünden“.

Welche Möglichkeiten stehen dem syrischen Präsidenten Baschar al-Assad noch offen? Wie ein Interview mit einem in Kanada lebenden Syrier beleuchtet, handelt es sich bei den Unruhen in erster Linie um einen religiös motivierten Konflikt. Assad gehört einer Minderheit, den Alawiten (auch: Nusairier), an. Erst 1973 wurde diese von einem schiitischen Imam, Musa al-Sadr, als dem Islam zugehörig anerkannt. Insbesondere von der überwiegenden Mehrheit des Landes, bei denen es sich um sunnitische Muslime handelt, wird diese Auslegung jedoch weitgehend abgelehnt. Seit Vater und Sohn Assad das Land regieren, befinden sich vorwiegend Alawiten in politischen Schlüsselpositionen. Würde Assad einfach zurücktreten, wäre es keineswegs auszuschließen, dass sich ein, seit Jahrzehnten aufgestauter, Hass gegen alle Mitglieder dieser Glaubensrichtung in einer Gewaltwelle ausdrücken könnte. Während drei Viertel der Bevölkerung Syriens dem sunnitischen Glauben folgen, handelt es sich beim Rest um Alawiten, Drusen und Christen. Sollte der Druck der Armee nachlassen, würden sich – so geben sich einige Syrer überzeugt – die Aggressionen gegen ebenfalls unbewaffnete religiöse Minderheiten richten, was ein katastrophales Blutbad nach sich ziehen könnte.

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