Donnerstag , 25 April 2024
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Leoparden für Milliarden – Wer zahlt hat Recht!

Die Bundesregierung soll mit den USA und Israel vorab geklärt haben, ob die Lieferung von Kampfpanzern in Ordnung ist. Die Aufständischen in Syrien und in anderen arabischen Diktaturen wurden leider nicht gefragt, die waren wahrscheinlich anderweitig beschäftig und konnten nicht ans Telefon. Auf der Flucht, im Folterkeller, bei einer lebensgefährlichen Demo, einfach im Moment tot oder in einer langen Warteschlange, um für ihre Kinder sauberes Wasser zu holen, welche kurz vor dem Verdursten sind. Das deutsche Volk konnte nicht gefragt werden weil solche Geschäfte geheim sind. Wobei solche Blitzumfragen heute per SMS recht einfach wären.

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International-global-militär-strategisch steckt hinter diesem Geschäft in Milliardenhöhe natürlich die Idee, über ein hochgerüstetes Saudi-Arabien (ohne Atombombe) den Iran (vielleicht schon mit Atombombe) in Schach zu halten. Also die Pest mit der Cholera zu bekämpfen. Nicht auszuschließen ist dabei, dass Saudi-Arabien sowohl unsere als auch amerikanische Panzer kauft, und weil sie noch ein paar Öl-Milliarden übrig haben, in Pakistan mal eine Atombombe probeweise zukauft.

Aus dieser Sichthöhe ist die Anwendung von gepanzerten Fahrzeugen gegenüber der eigenen Bevölkerung kaum noch zu bemerken. Hauptsache die Öllieferungen sind gesichert. Und der böse Iran tut niemandem was zuleide. Ausgesprochene Urlaubsländer sind weder Saudi-Arabien noch der Iran. Da macht es dann auch nichts, wenn die sich gegenseitig von der Landkarte bomben. Hoffentlich geht nichts daneben, in dieser Gegend geht es stellenweise sehr eng zu. Und bis Israel ist es auch nicht weit

Vielleicht kommen Saudi-Arabien und der Iran auch auf die Idee in einer militärischen Allianz gegen Israel vorzugehen. Das würde natürlich das Konzept von Deutschland und den USA völlig über den Haufen werfen. Die letzten 1.000 Jahre konnten sich Sunniten und Schiiten zwar nicht so gut leiden, aber da kaum noch einer weiß warum eigentlich, könnte man diesen Streit ja kurzfristig beiseitelassen. Der Zweck heiligt schließlich die Mittel.

Man sieht, die Bundesregierung lässt kaum ein Risiko aus. Spannung selbst im Sommerloch. Weiß eigentlich noch irgendjemand wie es den Aufständischen in Libyen geht? Die Nato fliegt wahrscheinlich immer noch täglich von 09.00 Uhr bis 17.00 Uhr Ortszeit ihre Einsätze. Da sich Gaddafi inzwischen mit seinem Militär darauf eingestellt hat, kommen alle damit gut zurecht. Bis auf die Zivilbevölkerung.

Fassen wir also zusammen: Die Bundesregierung hat die Nato bewaffnet, mit dem Ergebnis, dass Zivilisten getötet werden. Die Bundesregierung bewaffnet das Saudische Königshaus, mit dem Ergebnis, das diese weiter ihre Diktatur aufrechterhalten können und auch mal ganz gerne in Nachbarstaaten nach dem diktatorischen Rechten sehen. Ziel war es aber, dass Diktatur A (in diesem Falle der Iran) der Diktatur B (in diesem Falle Saudi-Arabien) nichts zuleide tut. Eigentlich genial. Man verdient Milliarden daran zu verhindern, dass sich die 1.600 Prinzen aus Saudi-Arabien und die vielleicht 1.000 Mächtigen im Iran gegenseitig umbringen. Die Verhinderung, dass Millionen in Unfreiheit leben und Tausende in Folterkellern und bei Demonstrationen sterben, ist wesentlich weniger umsatzträchtig. Das muss man halt einfach wissen.

Ein Beitrag aus der Reihe „Rottlers Rigoroses Review“

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