Donnerstag , 28 März 2024
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Griechische Kameras verzerren das Bild

sudoku colorLiebe Leute, hiermit ist es bewiesen, der Herr Schäuble ist ein Spieler. Eines ist hier deutlich klarzustellen, ich sagte Spieler, ich sagte nicht Zocker. Wolfgang Schäuble hat Sudoku gespielt – und Deutschland tut mehr als überrascht. Ich wäre eher dafür, dass wir uns freuen, alle freuen. Zunächst wurde durch die Bilder bewiesen, der Herr Schäuble kommt auch mit moderner Elektronik zurecht. Bravo sage ich da nur. Ferner hat er sich wieder dem Arbeitnehmerflügel der Union angenähert – man spricht wieder miteinander. Als man den Wolfgang Schäuble bat, doch die Interessen der Arbeitnehmer wieder deutlicher verstehen zu wollen und deutlicher zu betonen, da hat er sich in einer schriftlichen Erklärung an die Gruppe verpflichtet, er würde die Wichtigkeit der regelmäßigen Pause durch ein Aufzeigen und Vorleben derselben an prominenter Stelle deutlich machen. Nun, das hat er ja wohl getan, und wie. Deswegen mag ich nicht verstehen, warum man ihm die Pause, das Versinken in sich selbst, warum man dies dem Herrn Finanzminister nicht gönnt.

Etwas komisch waren die Bemühungen seiner Presseabteilung, den Vorgang zu erklären. Glaubwürdig war nur einer der Versuche. So sagte sein (Ver)Sprecher, in Wirklichkeit habe er nicht Sudoku gespielt, sondern das Organigramm für die Hauptverwaltung einer Isolierstation in Griechenland studiert, welche Regierungsmitglieder vereinnahmt, die Sparbeschlüsse nicht in vereinbarter Zeit erfüllen. Nur der unglückliche Aufnahmewinkel der Kamera, es habe sich um ein griechisches Fabrikat gehandelt, dieser Winkel habe den Eindruck entstehen lassen, der deutsche Finanzminister würde spielen. Das würde den Griechen so passen. Der griechische Kameramann des griechischen Modells unterstehe seit gestern der Überwachung durch alle Geheimdienste dieser Republik. Dem Innenminister würde halbstündlich Bericht erstattet.

Ein Krisenzentrum sei ebenfalls eingerichtet worden. Diese, von bestimmten griechischen Kreisen losgetretene Aktion, sie habe aber keine Auswirkungen auf die Angriffspläne gegen Griechenland. Diese seien bereits vollständig erarbeitet. Die Finanzierung der Kampfhandlungen durch die EZB stehe ebenfalls schon. Eine erste Anschubfinanzierung, die Bundeswehr hatte Anleihen ausgegeben, sei durch die Privatbanken deutlich überzeichnet worden. Die Deutsche Bank würde die unter dem Namen „Todeswetten“ bekannten Zockerpapiere wieder aufleben lassen. Der Prospekt liege unter dem Titel „Und wir fahren gegen Griehiechenland“ bereits in den Filialen aus. Alle Maßnahmen greifen. Die Bundeskanzlerin lässt ausrichten, es sei keine ernsthafte Anforderung, es sei mehr ein Spiel.

Wo war ich eigentlich mit meinen Gedanken, was will ich schreiben, was gilt es zu schreiben, heute zu schreiben? Ach ja, ich weiß es jetzt wieder.

Liebe Leute, bis hierhin war es Satire, jetzt zur Wahrheit: Sie spielen mit uns allen, mit unseren griechischen Freunden und mit uns. Aber das wissen wir ja alle schon lange.

In diesem Sinne…

© Peter Reuter

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