Freitag , 19 April 2024
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Mission Impossible? Nein, alles ist möglich

masken_rot_schwarzErstmals flackerte es auf, das Déjà Vu, als ich von der Verhaftung des ehemaligen IWF-Chefs wegen Vergewaltigung las. Es glomm nur zaghaft, ich nahm es erst wieder wahr, als die erneute Kandidatur Strauss-Kahns am Hausarrest strandete und just in dem Moment wieder manövrierfähig wurde, als die neue IWF-Chefin Christine Lagarde fest vor Anker lag. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch. Ich bin weder Fan von Dominique noch von seinem Gebaren, aber es zeugt doch von Doppelmoral, einen unliebsamen Gegner auf Grund seines Verhaltens auszubooten, dass man aus strategischen Gründen jahrelang tolerierte und welches man bei willfährigen Kollegen seines Kalibers weiterhin süffisant übersehen wird – zumindest, bis auch diese unbequem bzw. gefährlich werden.

Aber das Spiel ging ja in eine weitere Runde: Dummerweise brachten die Franzosen den Ausgebooteten wieder ins Spiel – als Präsidentschaftskandidaten der Sozialistischen Partei. Sogleich droht eine weitere Havarie aus der Vergangenheit. Tristan Banon, von Beruf Journalistin und somit der schonungslosen Enthüllung verschrieben, zeigt eine Vergewaltigung durch den Doppelnamenträger an, die sich 2002 ereignet haben soll und die von ihr aus parteipolitischen Gründen bisher sorgsam verhüllt wurde. Und, wenn wundert’s, die Anklage in den USA wird nun doch aufrecht erhalten.

Jetzt war es deutlich präsent, das Déjà Vu: Unter der Maske der Tristane kann sich nur eine Agentin aus der Kulttruppe schlechthin verbergen: „Mission Impossible“ wurde neu verfilmt. Zugegeben, die Produktion entspricht dem Zeitgeist: Massenproduktion mit preiswerten Laiendarstellern, finanziert durch Sponsoren, die sich dafür ein Mitspracherecht bei den Drehbüchern ausbedungen haben. Dies erklärt einerseits die äußerst plumpe Regie, von den subtilen Ränkespielen des maskenwechselnden Originals ist nichts mehr zu spüren, und der Akzeptanz der Zuschauer andererseits, die sich Kritik- und reaktionslos alles reinziehen, was man bequem vom heimischen Sessel aus betrachten kann.

Während in Frankreich und den USA die Folgen rund um DSK der Renner sind, grübeln wir im eigenen Land eher darüber, wer sich hinter den Larven mancher Minister verbergen mag: Hinter dem weichen Westerwelle steckt eventuell ein China-Hardliner, anders ist der Fortschrittsglaube an die chinesische Menschenrechtsauslegung nicht mehr zu erklären. Sollte die Bürgschaft für Fördergelder des Brasilianischen AKW Angra 3 tatsächlich unterzeichnet werden, scheinen weitere Laiendarsteller hauptberuflich RWE & Co. verpflichtet zu sein. Inwieweit diese Gruppe mit den Stromausfällen bei ZDF und im Dresdner Rudolf-Harbig-Stadion zu tun hat, ist noch nicht geklärt; am Drehbuch wird noch geschrieben, vielleicht wird dies noch in Zusammenhang mit den angekündigten Energieengpässen gebracht.

Auch Banker und Broker scheinen Entspannung in der Schauspielerei zu suchen: Während die Bufdi-Werbe-Kampagne weit hinter der ausgefeilten und gut finanzierten Bundeswehrwerbung hinterherhinkt und sich in die Reihe der hoffnungslos im Stich gelassenen Hilfsbedürftigen einreihen kann, dürfen die Banken weiterhin Gewinne aus Spekulationsgeschäften abschöpfen, während der gemeine Steuerzahler die Verluste (er)tragen muss. Egal, wenn der Rollator stockt, Hauptsache der Euro rollt auf Europareise, der Acker des Bankmannes ist weiterhin gut bestellt.  Sollte der steuergeldproduzierende Serienjunkie wider Erwarten doch einmal aufbegehren, über den Sesselrand hinaus und nicht nur mit Worten, wird das Drehbuch einfach umgeschrieben: Der die Friedrichsmaske tragende Akteur wendet sein wehrhaftes Heer nach Innen.

Bleibt nur noch die Frage, wer sich hinter unserer Kanzlerin verbirgt: Böse Zungen behaupten ja, es handele sich um eine in Nostalgieträumen gefangene, stasiphile Doppelagentin, die sich für den Mauer- und Ostblockfall an der gesamtdeutschen Bevölkerung rächen möchte. Nein, das geht wirklich zu weit!

Aber, verdammt nochmal, es wäre die erste vernünftige Erklärung für das merkelwürdige Verhalten gewählter Volksvertreter in Regierungszeiten.

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