Dienstag , 19 März 2024
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Angela, du armes Ding – oder die Wahrheit über ihre Kreativität

bundeskanzleramt(Achtung Satire) – Wikileaks macht es möglich, es ist einfach wunderbar. Die führende Weltmacht zeigt es uns schwarz auf weiß, was sie von unserer Regierung hält, nämlich nichts. Dies scheint einer der wenigen Momente zu sein, in welchem ich, unter Verzicht auf jegliche Einrede, den Vereinigten Staaten von Amerika zustimmen will, eigentlich auch müsste. Was ist denn eigentlich zu lesen? Angela Merkel wird als selten kreativ beschrieben. Ich weiß zwar genau, was die Amis damit sagen wollen, trotzdem – ganz will ich der Kanzlerin Kreativität nicht absprechen.

Schließlich hat sie es geschafft, die DDR zu überstehen, die CDU und alle Vorgänger, Mitgänger und eventuellen Nachgänger kaltzustellen, die Wahl zu gewinnen und Kanzlerin zu werden. Das ist doch schon was, sollte man meinen. Übrigens, Herr Westerwelle wurde ebenfalls beurteilt, dies war wesentlich einfacher. Man hat ihn als aggressiv und inkompetent abgebildet. Ganz ohne Menschenkenntnis und Beurteilungsvermögen sind die Amerikaner doch nicht. Für unsere Geschichte spielt Herr Westerwelle aber keine Rolle, es ist wie im richtigen Leben auch. Er existiert – und das ist schön für ihn.

Zurück zur Kanzlerin, zu Angela Merkel. Mir geht es heute darum, den Charakter und ihre Kreativität heraus zu arbeiten, den Amis und Wikileaks deutlich zu machen – uns Angie ist ganz anders als ihr denkt.

Eine meiner Lieblingszeitschriften ist die „Brigitte“, auf vielfältige Weise verdanke ich dieser Zeitschrift mannigfache Hinweise auf die Themen, welche gerade die Welt bewegen. Auch in diesem speziellen Fall half mir die „Brigitte“ weiter. Die Zeitschrift ließ die Handschrift von Frau Merkel, besser gesagt, ihre Unterschrift von einer Graphologin deuten, das Ergebnis lautete in einer Zusammenfassung des Berichtes wie folgt:

Es ist eine schlichte, weiche Schrift ohne Winkel. „Die Unterschrift ist bei ihr sehr nüchtern und authentisch. Die Schrift schwingt aber auch locker aus: Als Mensch ist die Kanzlerin freundlich und zuvorkommend. Eine Führungsschwäche ist nicht zu erkennen. Die Anfangsbuchstaben sind betont – sie kann sich also auch selbst darstellen und in den Mittelpunkt rücken. Vielleicht könnte man ein wenig mehr Power hinter der Schrift erwarten. Aber Angela Merkel führt eben mit anderen Mitteln: mit ihrer sachlichen, authentischen Art.“

Diese Aussage ist für eine einzige Unterschrift schon recht umfangreich. Es war aber für mich noch nicht genug. Auf ihrer Seite „Bundeskanzlerin.de“ ist etwas mehr Handschrift zu entdecken. Damit habe ich dann auf einer anderen Web-Seite die Handschrift als Muster für eine Beurteilung genommen. Das Ergebnis ist eindeutig, keiner kann ihr das Wasser reichen. Würde sie den Zeilenabstand vergrößern, eine härtere Feder verwenden, flüssiger schreiben, dann wäre sie vom Christkind nicht weit weg. So ist es bis dahin noch ein gehöriges Stück des Weges. Die Handschrift der Kanzlerin habe ich diese Woche auf ihrer Seite nicht mehr gefunden. Wahrscheinlich hat der Verfassungsschutz nach der Wikileaks-Veröffentlichung umgehend die Besucher untersucht und mich mit einem Mitarbeiter von Wikileaks verwechselt, die Handschrift ist auf jeden Fall weg.

Um Frau Merkel gerecht zu werden gilt es aber auch, den Inhalt ihrer vielen Schriften und Reden kompetent beurteilen zu lassen.

Sie erinnern sich an FAZ.net: Wie schreibe ich? Das Thema hatten wir schon einmal gemeinsam. Einige der wichtigen Reden habe ich auf ihr literarisches Selbstverständnis hin untersuchen lassen. Die spannenden Ergebnisse will ich ihnen nicht vorenthalten.

09.11. 2010 Rede von Bundeskanzlerin Angela Merkel bei der Veranstaltung „Die Europa-Rede“. Die Textanalyse sagt: Friedrich Nietzsche.

21.10.2010 Bundeskanzlerin Merkel besucht DFB-Bundestag. Die Textanalyse sagt: Peter Handke.

11.10.2010 Dankesworte von Bundeskanzlerin Angela Merkel anlässlich der Verleihung des Ordens „Stara Planina“. Die Textanalyse sagt: Peter Handke.

04.10.2010 Rede von Bundeskanzlerin Angela Merkel anlässlich der Vorstellung des Buches „Konservativ“ von Ministerpräsident a. D. Roland Koch in Berlin. Die Textanalyse sagt: Karl Marx.

27.05.2010 Rede von Bundeskanzlerin Angela Merkel im Museum für Islamische Kunst in Doha. Die Textanalyse sagt: Daniel Kehlmann.

Keine Angst, ich mache nicht mehr weiter. Unsere Kanzlerin entspricht wegen ihrer Handschrift und der Kraft ihrer Ausdrucksweise deutlich mehr einem Regenbogen als einer Politikerin. Bewundernswert: Karl Marx hat immer noch einen Platz in ihrem Herzen. Er darf sich zwar bei einer Präsidiumssitzung nicht sehen lassen, aber – er ist stets dabei.

Peter Handke ist der Kanzlerin ebenfalls nicht fremd, seine Worte sind die ihrigen, mehr ist nicht dazu zu sagen. Zum Friedrich Nietzsche sage ich jetzt nichts, und zum Daniel Kehlmann auch nicht.

Die Verwirrung und Desorientierung unserer amerikanischen Freunde ist zu verstehen. Zunächst geht es um Literatur, dann um eine Frau, und dann um Vergleichbarkeiten (der Texte), welche ausschließlich nur mit Männern zu tun haben. Da ist die CIA ziemlich bald überfordert. Wenn dann noch die Handschrift an sich eine Rolle spielt, vom breiten Schreiben und der Unterlänge der Haken die Rede ist – dann wird es eng für die Freunde vom Geheimdienst, pardon – von der Botschaft.

Liebe Freunde von Wikileaks: Danke für die Veröffentlichung.

Liebe amerikanische Freunde: Hättet ihr statt einer Aktennotiz einfach nur Zeitungsausschnitte oder das Parteiprogramm nach Washington geschickt, die Verwirrung wäre auch nicht größer geworden, die Beurteilung keinen Millimeter anders.

Wir haben, im Gegensatz zu Euch, täglich mit dieser Regierung, dieser Kanzlerin und dieser Handschrift zu tun. Höre und lese ich die täglichen Wasserstandsmeldungen, dann schließe ich mich eurem Urteil gerne und umfassend an, keine Diskussion. Was ich aber dringend empfehlen würde: Analysiert euch doch einmal selbst, ihr werdet überrascht sein, was da alles raus kommt. Wir, das verspreche ich, wir – sind es nicht.

© Peter Reuter

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