Donnerstag , 28 März 2024
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Opiumproduktion in Afghanistan steigt weiter an

heroin shootingDen „Krieg gegen Drogen“ gab es schon viele Jahre vor dem „Krieg gegen den Terrorismus“. Und somit verwundert es besonders, dass Erfolge in diesem „Krieg gegen den Terrorismus“ gleichzeitig extrem verstärkten Mohnanbau in Afghanistan mit sich bringen. Während dieser von der ehemaligen Taliban-Regierung als unislamisch streng verboten wurde, wird der Anteil des afghanischen Bruttoinlandsprodukts, der aus dem Drogengeschäft stammt, mittlerweile auf 15% geschätzt.

In Wien wurde dieser Tage die dritte Ministerkonferenz der „Pariser Pakt Initiative“ zur Bekämpfung des Drogenhandels aus Afghanistan abehalten, wobei sich Vertreter aus insgesamt 50 Staaten einfanden. Der österreichische Vizekanzler Michael Spindelegger erklärte in seiner Eröffnungsrede, dass die Bekämpfung des Drogenhandels eine internationale Heausforderung sei, der man sich gemeinsam stellen müsse.

Sehr ernüchternd ist in diesem Zusammenhang ein Bericht bei Mail-Online, der daran erinnert, dass der Mohnanbau in Afghanistan unter der Taliban-Regierung beinahe verschwunden war. Nicht mehr als 185 Tonnen betrug die Jahresernte vor dem Einmarsch der US- und NATO-Truppen. Auf 5.800 Tonnen wird er heute geschätzt.

Bei der Wiener Konferenz wurden nicht nur Lösungsvorschläge bezüglich der Bekämpfung des afghanischen Drogenhandels diskutiert, auch wurde festgestellt, dass der Widerstand gegen die Besetzung überwiegend durch Opium finanziert werde. Auch wenn diese Behauptung den Tatachen entsprechen möge, so sollte dem Umstand, dass der Mohnanbau schließlich erst nach Beginn des Krieges im Jahr 2001 wieder massiv eingesetzt hatte, mehr Beachtung geschenkt werden.

Dass für die ursprüngliche Rechtfertigung für den Militäschlag gegen Afghanistan, nämlich die Behauptung der US-Regierung, dass die Anschläge vom 11. September 2001 von dort aus koordiniert worden wären, bis heute keine zweifelsfreie Bestätigung vorgebracht wurde, darüber wird gerne hinweggesehen. Darüber hinaus erinnert Mail-Online an eine Aussage des damaligen britischen Premierministers Tony Blair, die heute mehr als nur peinlich klingt. Drei Wochen nach den Anschlägen in New York gab er von sich: „Für die Waffen, die von den Taliban heute gekauft werden, bezahlen junge Briten mit ihrem Leben, indem sie deren Drogen in den britischen Straßen kaufen. Dabei handelt es sich um einen weiteren Punkt bei diesem Regime, weswegen wir uns bemühen sollten, es zu vernichten.“

In der englischen Wikipedia lässt sich jedoch nachlesen, dass sich der Taliban-Führer Mohammed Omar schon im Jahr 2000 zur Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen bereit erklärt hatte. Er bezeichnete den Mohnanbau schlicht als unislamisch und schon im folgenden Jahr, also 2001, waren die Anbauflächen um 91% (!!!) reduziert. Sonderbar, dass Tony Blair davon nichts wusste. Oder wusste er es vielleicht und bemühte sich, den damals beginnenden Krieg gegenüber der Öffentlichkeit durch eine blanke Lüge zu rechtfertigen?

Dass es den Besatzungsmächten nicht möglich sein soll, den Mohnanbau einzudämmen, widerstrebt eigentlich jeglicher Logik. Immerhin müssten Mohnfelder aus der Luft sehr einfach zu erkennen sein. Sind Gerüchte, dass hinter dem Drogenhandel Geheimdienste wie C.I.A. und MI6 stecken könnten, also wirklich so abwegig? Offizielle Erklärungen dazu, warum der Drogenhandel gerade unter der Besatzung wieder zu blühen begann, blieben bis heute aus.

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