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IAEA-Bericht fällt „wunschgemäß“ aus. Was nun?

sunday_times_israel_atomwaffenDer jüngste UN-Bericht erklärt, dass der Iran seit dem Jahr 2003 ununterbrochen an der Herstellung einer Atombombe arbeite. Diese Mutmaßung wurde von offizieller israelischer Seite schon während der vergangenen Tage vorweggenommen. Gleichzeitig sorgt eine Stellungnahme des russischen Außenministers Sergej Lawrow ebenfalls für Schlagzeilen. Er warnte deutlich vor einem Militärschlag gegen den Iran. „Das wäre ein Fehler mit unvorstellbaren Folgen“, äußerte er sich am Montag.

Am Dienstag kam der offizielle Bericht bezüglich eines möglichen Atomwaffenprogramms im Iran zur Veröffentlichung. Der darin gezogene Schluss ist eindeutig. Der Iran wird beschuldigt, seit dem Jahr 2003 aktiv an der Herstellung nuklearer Waffen zu arbeiten. „Dies ist der verdammendste Bericht, der jemals von der IAEA veröffentlicht wurde“, informiert die israelische Zeitung Haaretz schon in der Einleitung.

„Die Organisation hat ernste Bedenken bezüglich möglicher militärischer Dimensionen des iranischen Nuklear-Programms“, zitiert Haaretz aus dem Bericht.

Wie von The Intelligence schon vor drei Tagen erklärt wurde, erfreut sich der Iran erstklassiger Beziehung sowohl zu China aus auch zu Russland. Von China, einem Land, das 13 Prozent seiner Energieimporte aus dem Iran bezieht, wurde bis zum gegebenen Zeitpunkt noch keine Stellungnahme zu den israelischen Angriffsdrohungen, die sowohl von den Vereinigten Staaten als auch von England unterstützt werden, verlautet.

Dafür aber von Russland.

Ria Novosti zitiert den russischen Außenminister Sergej Lawrow:

„Das ist nicht das erste Mal, dass offizielle Vertreter Israels mögliche Schläge gegen den Iran erwähnen. Unsere Position diesbezüglich ist gut bekannt. Das wäre ein ernsthafter Fehler mit unvorhersehbaren Folgen!“

Obwohl Israel niemals den Atomsperrvertrag unterzeichnet hatte, verfügt dieses Land mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit über zumindest 80, vermutlich jedoch wesentlich mehr, nukleare Sprengköpfe. Von der sogenannten Weltöffentlichkeit wird diese Frage grundsätzlich niemals behandelt.

Der ehemalige Mitarbeiter des Atomprogramms, Mordechai Vanunu, der detaillierte Pläne an die britische Zeitschrift Sunday Times weitergegeben hatte, wurde zu 18 Jahren Kerker verurteilt. Auch nach vollständigem Abbüßen der Strafe, ist es Vanunu nicht gestattet, das Land Israel zu verlassen oder auch nur mit Ausländern Kontakt aufzunehmen. Die Frage, ob ein militärischer Schlag gegen den Iran, wegen der Möglichkeit der Herstellung von Atomwaffen, ausgerechnet durch ein Land, welches – internationalem Recht widersprechend – seit vielen Jahren über Atomwaffen verfügt, zu rechtfertigen wäre, sollte in den diesbezüglichen Diskussionen gewiss weiter in den Vordergrund gerückt werden.

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