Donnerstag , 25 April 2024
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Geheimtreffen der Elite in den Wäldern Kaliforniens

privatjets_sonoma_bohemian_clubWährend sowohl in Europa als auch den Vereinigten Staaten Vertreter „des Volkes“ und der Bankenwelt an einer vorübergehenden Lösung der Finanzkrise basteln, versammeln sich rund 2.000 höchst einflussreiche Menschen unter uralten Mammutbäumen in Kalifornien. Am 13. Juli begann das jährlich stattfindende zweiwöchige Treffen der elitären Mitglieder des „Bohemian Club“. Die Mitgliedschaft ist ausschließlich Männern vorbehalten. Die Namen werden geheim gehalten. Trotzdem ist bekannt, dass die Mehrzahl der US-Präsidenten dem Club angehörte. Neben anderen Politikern sind es Banker, CEOs und Milliardäre, die jeden Sommer mit dem Bierglas in der Hand ungezwungen „Entspannung“ suchen.

Einige der legendären Geheimtreffen zeichnen sich seit Jahren durch steigende Transparenz aus. Immer mehr Journalisten halten sich um Umfeld von Konferenzen der Bilderberg-Gruppe oder der Trilateralen Kommission auf. Wer auch unabhängige Medien aufmerksam verfolgt, ist mit den genannten Zusammenkünften bereits bestens vertraut.

Kaum Beachtung findet das jährlich stattfindende Sommertreffen im „Böhmischen Hain“, wie die deutsche Übersetzung von „Bohemian Grove“ lautet. Gegründet wurde der Verein 1872.  Die offizielle Adresse lautet: 20601 Bohemian Avenue, Monte Rio, California. Auf über zehn Quadratkilometern Waldbesitz finden sich Unterbringungsmöglichkeiten für mehr als 2.000 Gäste. Der größte Versammlungsort ist ein Amphitheater, in dem alle Anwesenden Platz finden. Daneben stehen unzählige Möglichkeiten zur Verfügung, die Zeit mit Freizeitaktivitäten oder einfach entspannenden Unterhaltungen zu verbringen. Alles in allem handelt es sich um eine Gelegenheit, sich für zwei Wochen von der Welt, von der Presse, von Geschäften und Verpflichtungen restlos zurückzuziehen.

Bei allem Verständnis für den Wunsch nach Privatsphäre, taucht aber doch eine wesentliche Frage auf: Warum umgeben sich Männer, die entscheidenden Einfluss auf das Weltgeschehen ausüben, während ihres Sommerurlaubs mit ihresgleichen? Geht es tatsächlich um Entspannung? Wäre nicht eher zu erwarten, dass solche im engeren Familien- oder Freundeskreis zu finden sei?

bohemian_grove_1967Nachdem auch den Gästen das Fotografieren untersagt ist, gibt es nur wenige Bilddokumente. Ein Foto aus dem Jahr 1967 zeigt Harvey Hancock, bekannt als Journalist und Top-Manager der Flugzeugbranche, in kleiner Runde eine Rede haltend. Neben ihm sitzen Ronald Reagan, zum damaligen Zeitpunkt Gouverneur von Kalifornien, und Richard Nixon, der das Amt des Vizepräsidenten bekleidete. Ein anderes Bild, von einer Reporterin von Russia-Today präsentiert, zeigt eine Gruppe von Männern im Jahr 1999. Unter diesen befinden sich Colin Powell, Donald Rumsfeld und Thomas Kean. Powell wurde im Jahr 2001 amerikanischer Außenminister, Rumsfeld Verteidigungsminister und Thomas Kean? Der wurde nach den Anschlägen vom 11. September 2001 mit der Leitung der 9/11-Commission beauftragt.

Das folgende Video zeigt die genannte Reporterin unter anderem beim Versuch, sich mit ihrem Kameramann dem Geschehen zu nähern. Ein Wächter forderte sie zur sofortigen Umkehr auf und drohte andernfalls mit Polizei und Arrest.

Die Proteste beschränken sich auf einige Gruppen von Menschen, die zum größten Teil in der Region leben. Ähnlich wie bei wesentlich kleineren Zusammenkünften von Angehörigen der Weltelite, glänzt die internationale Presse durch einheitliche Zurückhaltung. Lediglich die Washington Post erlaubte sich, wie schon im Vorjahr, eine Erwähnung.

Sind Reporter aus aller Welt plötzlich von Respekt gegenüber dem Privatleben von bekannten Persönlichkeiten erfüllt? Keine namhafte Zeitung würde es als Aufhänger ansehen, die Zufahrstraßen unter Beobachtung zu stellen und die Namen der Teilnehmer zu nennen? Nicht einmal ein Mitarbeiter von Rupert Murdoch?

Der amerikanischen Aufdeckungsjournalist Alex Jones schaffte es, sich im Jahr 2000 unbemerkt unter die Anwesenden zu mischen. Zwar ist nicht ganz verständlich, wie ihm dies gelingen konnte, wie es ihm möglich war, trotz des allgemeinen Verbots Filmmaterial anzufertigen, aber immerhin erlaubt seine Dokumentation, die bei Google-Videos zu sehen ist (englisch), einen gewissen Überblick über die Vorgänge. Schauriger Höhepunkt ist jedes Jahr eine Zeremonie, die „Verbrennung der Obhut“ (Cremation of Care) genannt wird. In Anlehnung an das vorchristliche Moloch-Ritual wird ein symbolisches Kindesopfer dargebracht.

In diesem Zusammenhang über okkulte Praktiken der Weltelite zu spekulieren, würde vom Hauptthema ablenken. Vermutlich hat es die Mehrzahl der Mitglieder nie der Mühe Wert gefunden, in einer Enzyklopädie über Moloch nachzulesen. Was Bürger demokratischer Länder jedoch zum Nachdenken anregen sollte, ist der Umstand, dass sich zur Zeit eine große Zahl von Volksvertretern (wenn auch vorwiegend aus den USA) mit Banken- und Wirtschaftsbossen „privat“ zusammenfinden. Dass dieses Treffen jährlich stattfindet, und zwar seit über 100 Jahren. Dass dies nicht nur unter Ausschluss der Öffentlichkeit geschieht, sondern dass es so gut wie keine der etablierten Zeitungen, kein Fernsehsender von Interesse findet, darüber zu berichten. Auch unter Wahrung der im Bohemian Grove gesicherten Privatsphäre, ein Hinweis auf dieses sonderbare Sommer-Camp wäre doch sicher eine Erwähnung wert. Insbesondere zu Zeiten, in denen das Gesellschaftssystem, auf das zumindest ein Teil der Mitglieder des Bohemian Clubs entscheidenden Einfluss ausübt, gewaltig ins Wanken geraten ist.

Beim folgenden Video handelt es sich um jenen kurzen Ausschnitt aus Alex Jones’ Dokumentation, die das „Verbrennen der Obhut“ zeigt. Was immer man von diesem Hokuspokus halten soll, der jährlich Wiederholung findet, irgendwie erscheint es vielleicht doch als sonderbar, dass Menschen, die über unser Schicksal bestimmen, daran teilnehmen.

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