Donnerstag , 25 April 2024
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Umfrage: 26% betrauern Bin Ladens Tod

bin_laden_dead_celebrationUmfragen in westlichen Medien beziehen sich vorwiegend auf die nicht durchgeführte Veröffentlichung von Bilder des getöteten, weltweit meistgesuchten Terroristen. In den USA interessiert man sich auch besonders für den Anstieg des Beliebtheitsgrades des Präsidenten, nach dem größten Erfolg seiner bisherigen Amtszeit. Im nächsten Jahr wird schließlich neu gewählt. Eine international sehr beliebte Nachrichtenseite in arabischer Sprache, die auch in Deutschland täglich rund 3.000 Seitenaufrufe verzeichnet, befragte ihre Leser darüber, welche Empfindungen sie dem Tod von Bin Laden entgegenbringen.

Der Geschäftssitz von Elaph Publishing Limited, Betreiber von Elaph.com, befindet sich in London. Auch wenn die Angaben bei Website-Outlook nicht 100% zuverlässig sind, so dienen sie doch als gewisse Richtlinie. Den dort einsehbaren Informationen zufolge, beträgt die Zahl der täglichen Seitenaufrufe rund 250.000. 10,6% der Leser sind in Ägypten beheimatet, 8,6% in Saudi Arabien, 7,3% in Kuwait und 6,8% in den Vereinigten Staaten. Die ausgewiesenen 1,4% aus Deutschland korrespondieren immerhin mit rund 3.000 Seitenaufrufen. Kurz gesagt, eine Meinungsumfrage auf diesem Portal zeigt einen repräsentativen Querschnitt bezüglich der Einstellung arabischkundiger Leser. Eine englische oder deutsche Ausgabe dieser Webseite steht nicht zur Verfügung.

Am 9. Mai wurde das Ergebnis einer Umfrage veröffentlicht, an der sich exakt 13.988 Leser beteiligt hatten. Die Frage, wie sie auf der folgenden Graphik auf arabisch geschrieben steht, lautet: „Wie sind Ihre Gefühle über die Tötung von Bin Laden?“ Die silberne Säule mit 34,70% zeigt den Anteil jener, die auf „ist mir egal“ klickten. 39,12% (grün)  erklärten sich als „glücklich“. Und nicht weniger als 26,18% (schwarz) sind über Bin Ladens Tod doch tatsächlich traurig.

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Elaph.com ist keineswegs eine Nachrichtenquelle, die von islamischen Extremisten bevorzugt wird. Dies lässt sich sowohl an den doch respektablen Zugriffszahlen als auch an der Art der Berichterstattung erkennen, wie mich ein christlicher Libanese, der zu den regelmäßigen Lesern zählt, wissen ließ. Auch die teils etwas freizügigen Fotos von Frauen, die regelmäßig auf der Titelseite erscheinen, verdeutlichen die Grundlinie. Diesbezüglich sei erwähnt, dass strenggläubige Muslime gewiss nicht öffentlich im Playboy blättern würden, doch abstoßend finden, zumindest die meisten von ihnen, den Anblick von Frauenkörpern keineswegs.

Menschen im Westen, zu denen nicht zuletzt Angela Merkel zählt, die von sich gaben, über Bin Ladens Tod glücklich zu sein, fanden sich rasch mit Kritiken konfrontiert. Über den Tod eines Menschen, auch wenn es sich vermutlich um einen Verbrecher handelt, glücklich zu sein, ist sicher kein wirklich passender Ausdruck. Durchaus verständlich ist ein hoher Anteil von Menschen, ungeachtet ob im Westen oder im arabischsprechenden Raum, die sich neutral äußern. Dass ein gutes Viertel der Befragten sich jedoch dazu bekennt, dass Bin Ladens Tod sie traurig stimmt, sollte eigentlich Verwunderung hervorrufen. Zumindest nach all dem, dessen Bin Laden bezichtigt wird.

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