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Viagra, Bin Laden und Ian Flemming

meerOsama Bin Laden ist tot. Seine Identität wurde durch amerikanische Spezialisten zweifelsfrei festgestellt – und dann wurde die Leiche unwiederbringlich im Meer versenkt. (Laut Benazir Bhutto wurde Bin Laden schon vor 2007 getötet!) Eigentlich ein schwaches Ende für eine Story, die der Feder von James-Bond-Autor Ian Flemming entstammen könnte. Ein mysteriöser Bösewicht mit Hauptquartier in einer luxuriös eingerichteten Höhle terrorisiert die Welt! Eine nicht ganz so gut gelungene Passage in der Unterhaltungsserie „Gaddafi, der Wüstentyrann“ ist die Behauptung, der libysche Diktator verteile Viagra an seine Soldaten, auf dass sie mehr Frauen vergewaltigen könnten. Die amerikanische Regierung, zusammen mit den sogenannten „Qualitätsmedien“, halten den Rest der Welt für Vollidioten. Wie sich aber leider beobachten lässt, nicht ganz unberechtigt.

Die Amerikaner jubeln. Am Times Square finden sich die Massen ein und zelebrieren den Tod des Staatsfeindes Nr. 1. Obama gewinnt seine Anhängerschaft spontan wieder zurück, hat er doch endlich unter Beweis gestellt – und in seiner Mitternachtsrede auch deutlich unterstrichen – dass dem amerikanischen Volk alles gelingt, was es sich zum Ziel setzt. (Das Bezahlen der Schulden gehört offensichtlich nicht zu diesen Zielen, denn das ist systembedingt schließlich unmöglich.) Und wenn von der US-Regierung klargestellt wird, dass es sich beim Erschossenen eindeutig um Osama Bin Laden handelt, dann ist jeder Zweifel am Wahrheitsgehalt der Aussage nicht nur unangebracht, sondern es handelt sich wieder einmal um eine Verschwörungstheorie.

Jahrelang wunderte man sich darüber, dass es der Supermacht Amerika nicht gelang, diesen Bin Laden ausfindig zu machen. Ebenso wunderte man sich darüber, dass sich die Medien sonderbar zurückhielten. Zwar wusste jeder, dass er der meistgesuchte Mann der Welt war. Doch niemand schien zu fragen, wo er sich aufhalten könnte. Dass keine Beweise für Bin Ladens Beteiligung an den Anschlägen vom 11. September zur Verfügung standen, zeigt allein schon der FBI-Steckbrief, der nur die Anschläge auf die US-Botschaften in Tansania und Kenia erwähnt.

Erinnert man sich noch an die Worte von Benazir Bhutto, der am 27. Dezember 2007 ermordeten pakistanischen Politikerin? In einem, am 2. November 2007, also kurz vor ihrem Tod, gegebenen Interview, bezeichnete sie Ahmed Omar Saeed Sheikh als Mörder von Osama Bin Laden. Die Bemerkung, die weltweit für Schlagzeilen hätte sorgen müssen, wurde restlos übergangen.

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Beim Leichnam eines Getöteten handelt es sich um juristische Evidenz. Solange der Leichnam verfügbar ist. Nach islamischen Regeln – die durch die angebliche „Seebestattung“ respektiert wurden – sollte der Körper so in der Erde eingegraben werden, dass der Kopf in Richtung Mekka zu liegen kommt. Einäscherung widerspricht dem islamischen Recht. Außerdem, beim Verbrennen eines Körpers bleiben immer noch die Knochen, die dann zermalmt und meist in Urnen bestattet werden. Anhand von DNA lässt sich die Identität dann immer noch feststellen. Es sei denn, man findet eine Möglichkeit, auch die Knochenreste verschwinden zu lassen, was im Falle eines einzigen Körpers natürlich kein wirkliches Problem darstellt.

Ist es vorstellbar, dass die amerikanische Regierung, der US-Präsident höchst persönlich, so unverschämt lügt? Dass die ganze Geschichte erfunden ist?

Ohne Zweifel handelt es sich bei Adolf Hitler um einen Experten im Bereich der Täuschung und gezielten Irreführung. In seinem berüchtigten Buch „Mein Kampf“ erklärte er, dass die große Lüge vom Volk, das er generell für dumm hielt, eher akzeptiert wird als die kleine. Kleine Lügen verwendet praktisch jeder hin und wieder. Vor der großen Lüge schreckt man selbst jedoch zurück und kann sich einfach nicht vorstellen, will einfach nicht wahrhaben, dass jemand anderer, insbesondere ein Staatsführer, zu einer derartigen Unverschämtheit fähig sein könnte.

Am 29. April wurden Behauptungen in die Welt gestreut, Muammar Gaddafi würde an seine Soldaten Viagra-Pillen verteilen, um mehr Vergewaltigungen zu provozieren. Nur wenige Zeitungen griffen diesen Unsinn auf. Dabei handelt es sich um ein Beispiel der „kleinen Lüge“. Hier rät der gesunde Menschenverstand noch unmissverständlich zum Zweifel. Nicht der möglichen Vergewaltigungen wegen, sondern der Notwendigkeit, dass junge Soldaten Potenzpillen bräuchten.

Beim soeben zitierten „gesunden Menschenverstand“ scheint es sich jedoch um etwas zu handeln, was in der Menschheit, als Ganzes betrachtet, langsam verkümmert. Nachdem eine große Lüge nach der anderen präsentiert und geglaubt wird, scheinen die Machthaber ohne Hemmungen alle möglichen Grenzen zu überschreiten. Den Bösewicht des Science-Fiction-Thrillers nach fast zehn Jahren plötzlich zu finden, in einem Feuergefecht zu erschießen und die Leiche ohne jegliche Verzögerung ins Meer zu werfen, kein Schriftsteller würde sich jemals ein derart plumpes Ende einfallen lassen. Würde doch letztendlich die Glaubwürdigkeit des ganzen Romans gewaltig darunter leiden. Leider sieht die „Wirklichkeit“ anders aus. So wie die Muslimen felsenfest an die Worte Mohammeds „glauben“, vertraut der Rest der Welt anderen Quellen. Die Frage nach Evidenz bleibt in beiden Fällen im Hintergrund.

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