Donnerstag , 25 April 2024
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Libyen: 13 Aufständische durch NATO-Luftangriff getötet

f_35Eigentlich sollte das Eingreifen ausländischer Militärmächte in Libyen dem Zweck dienen, eine Flugverbotszone zu etablieren. Der irrtümliche Angriff auf Stellungen der Aufständischen, bei dem 13 Menschen ums Leben kamen und mehrere verletzt wurden, zeigt jedoch auf, dass NATO-Verbände aus der Luft in die Kampfhandlungen am Boden eingreifen. Nachdem es zweifellos das Ziel der Westmächte ist, die Regierung unter Gaddafi zu stürzen, um das Land unter westliche Kontrolle zu bringen, bleibt nur noch die Frage offen: Wie lange wird es dauern, bis mit offenen Karten gespielt wird?

Während die Zahl der Zivilisten, die durch Luft- und Raketenangriffe in Libyen ums Leben kommen, in der Berichterstattung im Westen offensichtlich heruntergespielt wird, finden getötete Angehörige der libyschen Armee grundsätzlich keine Erwähnung. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass es sich bei jenen bewaffneten Einheiten, die Libyen gegen die Aufständischen – und mittlerweile auch gegen ausländische Kräfte – zu verteidigen versuchen, um offizielle Soldaten handelt, die, so würde man es in anderen Ländern bezeichnen, lediglich „ihre Pflicht erfüllen.“

Obwohl, wie mittlerweile ebenfalls bekannt wurde, Agenten des amerikanischen Geheimdienstes CIA ins Land geschleust wurden, um Informationen über die Situation am Boden einzuholen und zu übermitteln, ist es gelegentlich mit Schwierigkeiten verbunden, aus der Luft zu erkennen, welcher Seite bewaffnete Gruppen angehören. Somit kam es am Freitag abend zu dem unerwünschten Vorfall, dass bei einem Luftangriff 13 Angehörigen der aufständischen Kräfte getötet und sieben weitere verletzt wurden. Die New York Times sowie einige andere amerikanische Zeitungen berichten über den Vorfall im Detail. Aussagen eines Überlebenden zufolge, soll einer der Rebellen mit einem Maschinengewehr in die Luft gefeuert haben, was den Piloten des Jets offensichtlich glauben ließ, es müsse sich um Gaddafi-Truppen handeln, die ihrer Pflicht der Landesverteidigung folgten.

wikipedia_libyaObwohl Deutschland sich aus diesem Konflikt heraushält, finden die Angriffe durch die NATO in den etablierten Medien breite Unterstützung. Selbst die Berichterstattung über diesen unanzweifelbaren Vorfall erfolgte durch eher harmlos klingende Schlagzeilen. So schrieb der Stern: Libysche Rebellen und Zivilisten „angeblich“ bei NATO-Angriff getötet. Die Berliner Morgenpost formulierte es folgendermaßen: Die NATO „soll“ 13 libysche Rebellen getötet haben. Tatsache ist, dass diese 13 Menschen gestorben sind. Unklar ist dabei lediglich, wodurch dieser Irrtum ausgelöst wurde.

Eine weitere sonderbare Entwicklung im Zusammenhang mit dem libyschen Bürgerkrieg findet sich bei Wikipedia. Unter den allgemeinen Angaben über das Land wurde der Name Muammar Gaddafi als Staatsoberhaupt durch den Begriff „unklar“ ersetzt. Die englische Ausgabe zeigt, neben der offiziellen grünen, bereits die dreifarbige mit Mondsichel und Stern als offizielle Landesflagge. Während auch dort Gaddafi als Staatsoberhaupt nicht mehr genannt wird, findet sich Mustafa Abdul Jalil als Vorsitzender eines „Nationalen Übergangs-Konzils“ und Mahmoud Jebril als „Interims-Premierminister“.

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