Mittwoch , 16 Oktober 2024
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Irak zahlt 400 Millionen Entschädigung an US-Bürger

kampfhandllungen_fallujahWährend zumindest Hunderttausende von Irakern, durch die amerikanischen Angriffe, ihr Leben einbüßten, zu Krüppeln wurden, ihr Haus oder andere Besitzungen verloren, stimmt die irakische Regierung nun zu, US-Bürgern, die behaupten, während der Besetzung Kuwaits unter Saddam Hussein, 1990/91, Schäden erlitten zu haben, mit 400 Millionen Dollar zu kompensieren. Iraker, die von der US-Besatzungsmacht mit maximal 1.300 Dollar für ein zerbombtes Haus entschädigt werden, reagierten entrüstet auf die jüngsten Meldungen. Seit dem Sturz Husseins, scheinen die Gewalttätigkeiten, insbesondere zwischen schiitischen und sunnitischen Gruppen, kein Ende zu nehmen.

Kriegerische Auseinandersetzungen im Altertum führten meist dazu, dass alle Besitzungen konfisziert und die Überlebenden des unterlegenen Landes in die Sklaverei verkauft wurden. Die offiziellen Kriegsziele in unserer modernen Zeit sind andere. Nicht ein Land wird bekämpft, sondern eine bestimmte Regierung. Die dort lebenden Menschen werden zu Opfern des Regimes erklärt und Ziel des Angriffes sei, das Volk zu befreien. Auch in Irak bemühen sich die, von den Besatzungsmächten kontrollierten, Medien, diese Darstellung Schritt um Schritt glaubhaft zu machen.

Umso mehr führten die jüngsten Meldungen zu massiven Entrüstungen, nachdem die offizielle irakische Regierung nun bekannt gab, dass US-Bürgern, die, im Zusammenhang mit dem Kuwait-Konflikt, zu Opfern des Hussein-Regimes wurden, von der neuen Regierung mit 400 Millionen Dollar entschädigt werden. Ihr Land liegt in Trümmern, Familienväter sind nicht mehr am Leben, tägliche Gewalttaten bringen neue Opfer. Die Zustände in Irak sind schlicht chaotisch.

Als „Consequence management“ wird von den Amerikanern jenes System bezeichnet, das unschuldigen Opfern von Terroranschlägen, aber auch von Kollateralschäden durch US-Angriffe im Irak, Entschädigungen anbietet. Nur, dass diese Einrichtung im Irak äußerst kompliziert zu erreichen ist und mehr als armselige Leistungen anbietet. So wird im Falle eines toten Familienmitglieds, wenn es sich um den Ernährer handelt, ein Betrag von maximal $ 2.500 ausbezahlt, was die Zukunft der Familie sichern soll. Für ein zerbombtes Haus beträgt die Entschädigung nicht mehr als $ 1.300.

Während die Bürger Iraks regelmäßig dahingehend informiert werden, dass Saddam Hussein die alleinige Schuld an allen ehemaligen, derzeitigen und zukünftigen Problemen trägt, wird somit relativ wenig Verständnis dafür aufgebracht, dass dessen ausländische Opfer nun entschädigt werden sollen, während im eigenen Land bittere Not herrscht. Einer UN-Resolution folgend, zahlte Irak seit 1994 insgesamt 30,15 Milliarden Dollar Entschädigung an Kuwait, schuldet aber immer noch 22,3 Milliarden. Die irakische Regierung rechtfertigt den jüngsten Schritt damit, dass andernfalls Auslandsguthaben von den Besatzungsmächten eingefroren worden wären.

Quelle: Al Arabia News Channel

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