Freitag , 29 März 2024
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Toronto gleicht einem Kriegsschauplatz

berittene_polizei_torontoWährend sich Freitag und Samstag die politischen Führer der sogenannten G8- und G5-Staaten im entlegenen Huntsville versammelten, geht es am Samstag ohne Unterbrechung in die einwohnerreichste Stadt Kanadas, nach Toronto, zum G20-Gipfel. Mehr als sechs Kilometer massive Absperrzäune wurden errichtet. Die Sicherheitskräfte umfassen 20.000 Mann Stärke. Zentrale Bereiche Torontos sind hermetisch abgeriegelt, nachdem, wie es bei ähnlichen Konferenzen bereits der Fall war, umfangreiche Proteste erwartet werden. Die Kosten für den Gastgeber: Eine Milliarde Dollar. Zwei wichtige Fragen bleiben jedoch unbeantwortet. 

Die erste Frage ist die naheliegendere. Nachdem mehr als die Hälfte der Teilnehmer bereits in Huntsville, rund 200 km nördlich gelegen, versammelt sind, warum wird das G20-Treffen nicht am gleichen Ort ausgetragen? Alle möglichen Sicherheitsvorkehrungen wurden dort ja schon getroffen. Sogar Hubschrauber mit Infrarot-Sichtgeräten sind im Einsatz. Die einzige Straße zum Deerhurst-Resorthotel ist hermetisch abgeriegelt. Eine Gefahr für die Sicherheit der Staatsoberhäupter ist nach menschlichem Ermessen auszuschließen.

Doch, anstatt die dort bereits bestehenden Vorkehrungen zu nützen, werden die weiteren Gespräche nach Toronto verlegt. Und zwar nicht in ein Business-Hotel am Stadtrand. Nein, direkt ins Zentrum. Handelt es sich dabei um eine Einladung zu Protesten? Doch, wenn ja, zu welchem Zweck?

Ich muss zugeben, selbst wildeste Spekulationsmöglichkeiten berücksichtigend, es fällt mir keine plausible Antwort darauf ein. Touristenwerbung für Toronto lässt sich wohl ausschließen.

Es gibt aber noch eine zweite Frage. Die folgende Möglichkeit respektierend, wären zwar Sicherheitsvorkehrungen gegen Anschläge noch immer notwendig, massive Proteste gegen das Gipfeltreffen ließen sich aber restlos ausschließen.

Ich schwenke kurz nach Südafrika. Dort passiert es gerade täglich, dass auf begrenztem Raum 22 junge Männer hinter einem Lederball herlaufen und sich bemühen, diesen in eine bestimmte Vorrichtung, Tor genannt, zu befördern. Nicht nur, dass einige Zehntausend Menschen jedem einzelnen dieser wiederholt stattfindenden Spektakel beiwohnen, Hunderte von Millionen haben die Möglichkeit, das Geschehen live auf ihren Fernsehgeräten zu beobachten.

Ich kann einfach nicht umhin, die Fakten zu wiederholen: 22 junge Fußballspieler bemühen sich 90 Minuten lang darum, mehr Tore zu schießen als der Gegner. Und die Welt ist Zeuge.

20 Staatspräsidenten, Kanzler und Premierminister der mächtigsten Staaten dieser Erde, bei denen es sich überwiegend um Demokratien handelt, beratschlagen unser aller Zukunft, während man uns im Fernsehen ein Ballspiel verfolgen lässt!

Nein, ich habe nichts gegen Fußball. Sport ist gesund und unterhaltend. Doch warum lässt man uns an der Entwicklung der politischen und wirtschaftlichen Zukunft unserer Länder nicht gleichermaßen teilhaben? Bedeutet Freiheit, dass jeder das Recht hat, die Weltmeisterschaft live zu sehen?

Ach ja, wir sind ja nicht gezwungen, einen Sportkanal zu wählen. Auf anderen Sendern gibt’s ja auch noch Unterhaltungsshows, Volksmusik und sogar Spielfilme. Und über die Weltpolitik wird man uns im nachhinein schon eine Geschichte erzählen. Zum besseren Verständnis für uns Uneingeweihte, natürlich entsprechend angefeilt.

 

Ein kurzer Bericht von Russia Today über die Sicherheitsvorkehrungen in Toronto (englisch):

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