Freitag , 19 April 2024
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Multikulti gescheitert, dafür gehört der Islam zur deutschen Kultur

multi_kultiKommentar – Ein Blick auf die Schlagzeilen sorgt für Verwunderung. Plötzlich wird das Experiment des Mulikulturalismus sogar von Kanzlerin Angela Merkel als gescheitert bezeichnet. Allerdings, nicht ohne Verweis darauf, dass Bundespräsident Wulffs Äußerung vom Islam als festen Bestandteil Deutschlands natürlich berechtigt sei. Auch CSU-Parteichef Horst Seehofer gibt sich der Zuwanderung gegenüber kritisch. Thilo Sarrazins Buch, „Deutschland schafft sich ab“, thront weiter auf Nummer 1 der Amazon-Bestsellerliste. Und, wie kaum anders zu erwarten, erschallt gleichzeitig laute Kritik vom Zentralrat der Juden.

Grundsätzlich läuft jeder, der es wagt, die gewohnte Einwanderungspolitik zu kritisieren, Gefahr in die rechte Ecke gedrängt zu werden. Allerdings, selbst der Präsident der Türkei, Abdullah Gük, rief seine Landsleute in Deutschland dazu auf, die deutsche Sprache fließend und akzentfrei zu erlernen. Ganz im Gegensatz zu Premierminister Erdogan, der vor wenigen Monaten noch erklärte, dass Türken ihre Muttersprache pflegen sollten und Deutschland gefälligst türkische Schulen einzurichten habe.

Ohne Zweifel handelt es sich bei der Idee, dass Menschen ungeachtet ihrer Rasse, Nationalität und Religion in Harmonie zusammen leben könnten, um ein erstrebenswertes Ziel. Bilder von internationalen Camps, in denen Kinder aus allen möglichen Ländern dieser Welt ohne jegliche Scheu kommunizieren, erwecken durchaus Begeisterung. Leider sieht die Realität nicht immer ganz so rosig aus, was sich auch leicht erklären lässt. Schließlich kümmern sich spielende Kinder kaum um die Erhaltung eines Kulturerbes, um verbriefte Rechte, um Dominanz und Vormachtstellung. Viele Konfliktsituationen ließen sich gewiss einfach bereinigen. Allerdings nur unter einer bestimmten Voraussetzung, nämlich einem gemeinsamen Ziel.

Als deutliches Beispiel könnte vielleicht eine Fußballmannschaft dienen. Das gemeinsame Streben nach Erfolg lässt mit Sicherheit oberflächliche Gegensätze verschwinden. Gleichzeitig ist aber auch kaum zu erwarten, dass ein Spieler plötzlich vom Feld verschwindet, weil es Zeit für sein Abendgebet ist. Oder dass ein anderer sich kategorisch weigert, an Sonntagen zu spielen und wiederum ein anderer, an Samstagen.

Je kleiner die Gruppe, je deutlicher das gemeinsame Ziel desto einfacher wird harmonisches Zusammenleben.

Als Bürger eines Landes oder einer Stadt verfolgen wir jedoch nicht in erster Linie ein gemeinsames Ziel, sondern wir sind leider viel zu oft in einen Konkurrenzkampf verwickelt. Das bezieht sich, und wieder möchte ich „leider“ hinzufügen, nicht nur auf das Geschäftsleben, sondern auch auf die Situation von Arbeitnehmern. Und je schwieriger die wirtschaftliche Lage desto mehr tritt dieser Punkt in den Vordergrund. Als vor Jahrzehnten wirklich noch ein Arbeitskräftemangel herrschte, wurden „Gastarbeiter“, wie ausländische Arbeitskräfte damals ohne jegliche Vorwürfe noch genannt werden durften, mit völlig anderen Augen betrachtet. Nebenbei ging man auch davon aus, dass die meisten von ihnen mit dem verdienten Geld ohnehin wieder in ihre alte Heimat reisen würden.

Heutzutage ist die Situation eine völlig andere. Dazu kommt noch das Problem, dass konstruktiven Diskussionen fest eingeprägte Vorurteile im Wege stehen. Wer die zwanglos spielenden Kinder im internationalen Camp vor Augen hat, verfolgt mit Gewissheit eine andere Denkrichtung als ein Mensch, der zuerst an aggressive Gruppen, ungeachtet welchem Lager sie angehören, denkt.

Es gibt aber auch Beispiele aus der Vergangenheit, in denen Multikulturalismus durchaus funktioniert hat, wenn auch mit gewissen Einschränkungen. Eines davon wäre Amerika. Schließlich stammten die ersten Siedler aus England, Schottland, Irland, Frankreich, Deutschland, Holland, Italien usw. Man einigte sich auf eine gemeinsame Sprache, Kulturerbe wurde teilweise umgeformt, manche Elemente verschwanden restlos, Anderes entwickelte sich völlig neu. Diese Harmonisierung ereignete sich im 18. und 19. Jahrhundert, also grundsätzlich ohne zentrale Steuerung. Dementsprechend zeigten sich aber auch Grenzen, auf die ich hier nicht im Detail – und insbesondere nicht auf die möglichen Ursachen – eingehen möchte.

Ein anderes Beispiel wäre Österreich, vor dem Zusammenbruch der Monarchie. Ein Blick ins Telefonbuch insbesondere der Hauptstadt Wien, zeigt unzählige Familiennamen wie Pospisil, Nemec, Travnicek oder Kratochvil, die Nachfahren derjenigen, die einst in die Hauptstadt des ehemaligen Vielvölkerstaates zogen. Fast ausnahmslos war die Folgegeneration sprachlich, gedanklich und kulturell integriert. Gulasch, Cevapcici, Klobasen und Powidltascherl sind seit damals fester Bestandteil der österreichischen Küche.

Die moderne Situation der Einwanderung ist jedoch mit den damaligen Voraussetzungen nur schwer zu vergleichen. Der Ire, der den Atlantik überquerte, wollte vermutlich ebenso zum Amerikaner werden wie der Tscheche, der nach Wien zog, zum Österreicher. Gegensätze im religiösen Denken beschränkten sich auf die Zugehörigkeit zu den verschiedenen christlichen Glaubensgemeinschaften. Gleichzeitig führten technische Errungenschaften zu anhaltendem wirtschaftlichen Fortschritt, was mit sich brachte, dass auch für neue Zuwanderer ein Platz in der Gemeinschaft gegeben war.

Der moderne Zeitgeist, das Konzept der sogenannten politischen Korrektheit, die meist einseitige Berichterstattung in den Medien, die Scheu vor öffentlicher Kritik an unsozialem Verhalten, wenn dieses auch nur irgendwie durch fremdes Kulturgut rechtfertigbar sein könnte, das Verdrängen traditionellen Denkens in einen unglücklichen Teilabschnitt der deutschen Geschichte, all dies zusammen führte zu einer befremdenden Situation, die sich mehr durch revolutionierende als evolvierende Veränderungen auszeichnet

Während der gesunde Menschenverstand nun versuchen sollte, jene Kriterien, die einer Harmonisierung dienen, und solche, die diesem erstrebenswerten Ziel schaden, zu erkennen, finden sich Gruppen, die jede konstruktive Debatte in diesem Zusammenhang in den Bereich von Tabus zu verdrängen versuchen. So meldete sich nach Horst Seehofers Vorschlägen zur Verbesserung der Einwanderungssituation sofort Stephan Kramer, Generalsekretär des Zentralrates der Juden in Deutschland, zu Wort. „Das ist nicht nur schäbig, sondern geradezu verantwortungslos!“, zitiert ihn die Tagesschau. Seehofers Äußerungen seien populistisch und dienten bloß dem Stimmenfang. Was für ein Vorwurf, Ideen nach den Interessen der Wähler auszurichten! Als „unverhältnismäßig, scheinheilig und hysterisch“ bezeichnet Kramer Seehofers Vorschläge.

Es wäre wünschenswert, wenn Systeme sich nach Menschen, und nicht Menschen nach Systemen, ausrichten würden. Es wäre großartig, die Gegensätze zwischen Christentum und Islam, oder aber auch zwischen religiösem und nichtreligiösem Denken, verschwinden zu sehen. Es wäre eine wunderbare Welt, wenn Gemeinsamkeiten im Vordergrund stünden. Vorschläge von Spitzenpolitikern, Unhaltbares zu verändern, zu verbessern, sollten aufgegriffen und fortgeführt werden. Auch Religionen unterliegen Veränderungsprozessen. Vielleicht wird eines Tages sogar eine Form des Islam entstehen, die sich mit dem deutschen Gedankengut vereinbaren lässt. Vielleicht kommt schon beim nächsten Oktoberfest ein Ansager auf die Idee, einmal einen Schluck Bier auf Allah zu trinken.

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