Freitag , 19 April 2024
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Das Volk wacht auf – erste Massendemonstrationen am 23. Juni geplant!

massendemonstrationGenau eine Woche vor der Wahl des Bundespräsidenten will das deutsche Volk endlich wieder einmal geschlossen auf die Strasse gehen. Diese Information wurde The Intelligenceheute aus gut informierten Kreisen zugespielt. Es wird auch Zeit, Gründe sind schließlich im Überfluss vorhanden. Wer allerdings an politische Demonstrationen gedacht hat, wird nun wahrscheinlich schwer enttäuscht sein, denn der wahre Grund ist, gemessen an der Situation im Land, vollkommen unwichtig: Am 23. Juni könnte die Fußball Nationalmannschaft bei der WM in Südafrika die Vorrunde überstanden haben, was einen unvermeidlichen Autocorso hervorrufen wird. Also keine Revolution, sondern kollektives Verdrängen. 

Da stellt sich natürlich die Frage: Was muss eigentlich noch alles passieren, damit das deutsche Volk sich, unabhängig vom Erfolg der Fußballer, von der Couch bewegt und auf die Strasse geht? Eine Frage die man sich, als mitdenkender Mensch, in diesen Tagen immer häufiger stellt. Wäre es eventuell sogar hilfreich, für die Zukunft dieses Landes, wenn Jogis Jungs eben dieses oben erwähnte Minimalziel nicht erreichen? Können Schweini, Poldi  & Co. durch einen Misserfolg Geschichte schreiben? Als Zündfunke für den nationalen Aufruhr?

Angesichts der aktuellen Situation möchte man sich das beinahe wünschen, auch wenn die Fußball-Fans jetzt die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und unsere Seite aus den Lesezeichen löschen, es muss einfach einmal gesagt werden. Die Brot-und-Spiele Phase ist vorbei.

Es treten Bundespräsidenten zurück, Ministerpräsidenten ebenfalls, aus amtierenden Ministerpräsidenten will man Bundespräsidenten machen, die zwar das Volk nicht will, aber wen kümmert das schon. Der Wunschkandidat des Volkes wird von der Opposition vorgeschlagen und bleibt nicht nur partei-, sondern auch chancenlos, weil das Volk laut Gesetz bei dieser Wahl nichts zu sagen hat. Es gibt ein „gerechtes“ Rekord-Sparpaket und ein Wachstumsbeschleunigungsgesetz, dass einem die Tränen in die Augen schießen lässt, es sein denn man ist Besserverdiener, Hotelier und/oder FDP Wähler.

An der Stelle muss man der FDP dann wohl doch einmal ein Lob aussprechen. Wie kaum eine Partei vorher, hält sie ihre Wahlversprechen. Auch wenn man sich, ob der aktuellen Lage, hier anderes gewünscht hätte – ausnahmsweise!

Zurück zur Regierung, oder besser zu den mit der Regierung Beauftragten. Die machen seit ihrer „Machtergreifung“ alles, nur nicht regieren, bewerfen sich dafür aber seit kurzem sogar mit neckischen Kosenamen wie „Wildsau“ und „Gurkentruppe“. Der zuständige Minister sagt offiziell die Opel-Rettung ab, die Chefin weiß davon offenbar nichts und sieht das letzte Wort noch nicht als gesprochen. Zusammenarbeit sieht irgendwie anders aus. Reden die überhaupt noch miteinander? Das Verb heißt regieren und nicht reagieren.

Der Unterhaltungsfaktor ist hoch, aber wirklich zum lachen ist es nicht. Dafür ist die Lage der Nation zu ernst. Für mit Steuergeldern hochbezahlte Menschen ist es sogar abgrundtief peinlich. Aber scheinbar interessiert auch das niemanden wirklich. Aber warum ist das so?

Wären wir mit unseren akuten Problemen nicht in Deutschland, sondern in Frankreich, würde das Land bereits seit vier Wochen absolut stillstehen. Man mag es ja durchaus für übertrieben halten, wenn unsere Nachbarn schon zum Generalstreik aufrufen, und diesen dann auch durchführen, nur weil die Baguette-Preise um zwei Cent erhöht wurden. Aber ein klein wenig vom „Sturm auf die Bastille“-Gen würde uns Deutschen sicherlich nicht schaden. Auch wenn wir natürlich nicht wissen, welches Gebäude wir stürmen sollen. Die Parteizentralen, den Reichtag oder Schloss Bellevue? Letzteres wäre derzeit natürlich, mangels Bewohner, sehr leicht einzunehmen, aber lassen wir eine gewaltsame Revolution in der Schublade. Hoffentlich auf alle Zeiten, denn es gibt noch Alternativen.

Hier also einige Tipps zum Sympathiepunkte sammeln und zur Revolutionsvermeidung für die Verantwortlichen:

  1. Frau Merkel könnte Größe zeigen, sich vor die Mikrophone stellen und zugeben, dass auch sie mit Joachim Gauck als Bundespräsidenten gut leben kann und Herr Wulff ja eigentlich in Niedersachsen einen wichtigen Job hat.
  2. Falls 1. nicht eintritt, könnte auch Herr Wulff, von sich aus, sagen, dass er Niedersachsen doch nicht verlassen will und Herrn Gauck für eine gute Wahl hält.
  3. Der Regierung könnte selbst einfallen, beim Sparpaket noch Nachbesserungen einfließen zu lassen und damit wirklich für eine, zumindest gefühlte, Gerechtigkeit sorgen. Spitzensteuersatz rauf, Wachstumsbeschleunigungsgesetz weg und noch ein paar Kleinigkeiten.
  4. Nicht auf die Fußballer hoffen, endlich mit dem regieren anfangen und einen eventuellen WM-Titel nicht dazu missbrauchen, den dann freudetaumelnden Bürgern wieder ein Gesetzes-Päckchen unterzujubeln, wie bereits 2006 geschehen

Zugegeben, das sind Wunschvorstellungen, aber es soll hinterher niemand sagen er hätte es nicht gewusst. Denn wenn nicht in naher Zukunft eine Geste von oben kommt, könnte, bzw. müsste die Stimmung im Land umschlagen. Und vielleicht könnte man die, hoffentlich stattfindenden, Autocorsos ja auch dazu nutzen, schon ein bisschen zu üben. Auf der Hinfahrt jubeln und auf dem Rückweg Plakate aus dem Fenster halten. Darauf könnte ein Slogan stehen, der vor gut 20 Jahren durch die mittlerweile neuen Bundesländer geklungen ist: WIR SIND DAS VOLK!

Oder man greift auf eines der Lieblingsworte von Guido Westerwelle, aus seiner Zeit vor der Regierungsbeteiligung, zurück:

NEUWAHLEN !

Nun ja, warum eigentlich nicht. Also Autocorso oder Aufruhr? Am besten beides! Dann könnte man wirklich von einer erfolgreichen WM sprechen. In jeglicher Hinsicht!

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