Freitag , 26 April 2024
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Die Suggestion 2.0 – Psychologische Absatzwege im Netz

Internet map 1024Der Mensch im Online Zeitalter. Der User ist längst angekommen im Nebel von Werbung, Internet Marketing und virtuellem Product Placement findiger Unternehmen. Ungeahnt der Möglichkeiten ist der Mensch zum Zielobjekt neuer Absatzwege geworden. Freundlich wirkende Firmen wie Facebook, Instagramm oder WhatsApp verstecken ihre gewinnorientierten Ziele im kunterbunten Tarnumhang  kostenloser Dienste.

Vor einigen Monaten sorgte der Messengerdienst für Smartphones “WhatsApp“ für Aufregung bei seinen Nutzern. Der Grund, eine Sicherheitslücke im Datenpanzer. Scheinbar gut verschlüsselte, persönliche und sensible Kundendaten wurden zum öffentlichen Aushang findiger Hacker. Die Folge des Angriffs: Kundendatenmissbrauch und die Nutzung fremder Identitäten. Die Angreifer konnten also mit gestohlenen Identitäten Nachrichten verschicken und Kontakte einsehen. Was sich anhört wie ein Cyberkrimi ist nur der Auftakt einer Firmenpolitik die anscheinend mehr und mehr zum Weballtag gehört.

Der vertrauensselige Nutzer solcher Angebote könnte in so einem Fall davon ausgehen, dass ein Unternehmen wie im genannten Szenario auf Schadensregulierung aus ist. Mitnichten, anstatt dessen folgen weitere Bugs und die Ankündigung, das Unternehmen werde in Zukunft den bislang kostenlosen und werbungsfinanzierten Service im Zuge von Unternehmensanpassungen, kostenpflichtig anbieten. Es werde eine Gebühr für ein Jahresabonnement erhoben. Eine Einschränkung liefert der Geldeintreiber aber gleich mit. Nutzer von WahtsAPP im „Apple App Store“ seien von der Pflichtgebühr nicht betroffen, da der Erwerb der App bereits kostenpflichtig war, im Gegensatz zu Google Android und dem Angebot aus diesem Applikationsladen “Google Playstore“.

Während sich Google-User ärgern, Apple-Nutzer sich privilegiert wähnen, schmiedet das Unternehmen bereits am nächsten Coup. Dieser Tage verbreitet sich dann die Meldung, das WhatsApp, sich im Zuge von wirtschaftlichen Entwicklungen, Neuausrichtungen und Marktanpassungen dafür entschieden habe, das Apple-Angebot ebenfalls, mit Abonnementgebühren anzupassen. Kundenschwund anhand des Wutbürgers 2.0 werden in Kauf genommen, die restlichen Millionen Nutzer werden dafür bezahlen.

Die Strategie von Unternehmen wie WhatsApp ist derweil sicher keine unübliche und ist darüber hinaus vollkommen legal. Internetnutzer, egal ob mit Smartphone oder am heimischen Computer werden mit kostenlosen Diensten gelockt und gefügig gemacht, die Bedeutung der Kommunikation und Interaktion ist dabei eine wirkungsvolle Stimulanz. Die Features solcher Angebote richten sich direkt an unsere Social-Network-Abteilung unserer Gedankensteuerungszentrale, dem Gehirn. Ein Loskommen der lieb gewordenen sozialen Parameter des WWW ist dann nicht wirklich einfach. Die Entscheidung, künftig für einen geringen Betrag das Angebot weiter zu nutzen oder sich vom emotional geprägten Dienst zu verabschieden, ist sicher nicht für jedermann eine leichte Entscheidung.

Bildquelle: By The Opte Project [CC-BY-2.5 (http://creativecommons.org/licenses/by/2.5)], via Wikimedia Commons

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