Donnerstag , 28 März 2024
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2012 – Vom Standpunkt der Wissenschaft

mayaPhysiker und Historiker sind keine Propheten. Viel wird über das Jahr 2012 geredet, viel geschrieben und noch mehr spekuliert. Nichts steht fest, doch vieles ist möglich. Auch wenn unser derzeitiges Weltbild abgerundet erscheint, insbesondere im Bereich der Physik tauchen mit jeder neuen Erkenntnis neue Probleme und unlösbare Widersprüche auf. Dieter Broers ist Biophysiker und Verfasser des Drehbuchs für den Dokumentarfilm „Revolution 2012“. Regie führte Christian Köhlert. Zu Wort kommen respektierte Wissenschaftler. Die zu Beginn des Films in amüsanter Form eingebaute Warnung, dass „bisherige Programme“ – im Zentralspeicher Ihres Gehirns – „verloren gehen könnten“, verdient, ernst genommen zu werden.

Wenn sich die Aussagen eines überaus interessanten und mitreißenden Dokumentarfilms auf die Mitarbeit von Wissenschaftlern, insbesondere aus verschiedenen Bereichen der Physik, berufen, dann sollte man erwarten, dass er rasch an Bekanntheit gewinnt. „Revolution 2012“ wurde im Jahr 2009 gedreht. Mir ist kein Fernsehsender bekannt, der seinen Zusehern diese, mehr als nur zum Nachdenken anregende, erstklassige Arbeit näher gebracht hätte.

Es geht in diesem Film nicht darum, Ängste zu schüren. Im Gegenteil. Er weckt Hoffnungen. Er erinnert daran, dass sich das Wissen und Verständnis der Menschheit zwar enorm weiter entwickelt hat, allerdings ausschließlich in eine bestimmte Richtung. Was von diesem Weltbild ablenken könnte, was sich nicht mit den Dogmen der modernen Wissenschaft harmonisieren lässt, wird als unerklärlich ignoriert. Auch, oder vielleicht gerade weil, Existenz unter völlig neuen Gesichtspunkten verstanden werden könnte.

Die Historikerin Francine Blake erzählt von Übersetzungen aus dem Lateinischen, derer sie sich vor langer Zeit angenommen hatte. Dadurch lernte sie von Bürgern Roms, die einen Einfall der Vandalen fürchteten. Die Angst hatten, ihre Zivilisation könnte zugrunde gehen. „Was für eine Zivilisation?“, fragt Blake. Gibt es, vom heutigen Standpunkt aus gesehen, Grund, dieser nachzutrauern? Und um welche Art von Zivilisation fürchten wir heute?

Es kommt zur Sprache, dass weltweit Armut und Krankheit bekämpft werden. Doch wo sind die Fortschritte? Es kommt zur Sprache, dass, durch die Auswirkungen der modernen Industrie, unsere Kinder ihrer Welt beraubt werden. Dass unentwegt an Lösungen von Problemen gearbeitet wird, die erst durch die Lösung anderer Probleme entstanden sind.

Es gibt paranormale Phänomene. Unter Laborbedingungen ebenso wie im täglichen Leben. Der Gedanke an einen Freund, der Sekunden später anruft. Der aufgeregte Hund, der zu wissen scheint, dass sein Herr früher nach Hause kommt. Auch der sogenannte Pauli-Effekt findet Erwähnung. Wie von unzähligen Zeugen bestätigt wurde, fielen technische Geräte prinzipiell aus, sobald sich der, mit dem Nobelpreis ausgezeichnete, Phsyiker Wolfgang Pauli im gleichen Raum befand. Doch, anstatt nach Antworten zu suchen, werden derartige Phänomene beiseite geschoben, als störend empfunden.

Der legendäre Maya-Kalender sagt nichts anderes aus als dass am 21. Dezember 2012 ein Zyklus endet, dem ein neuer folgen wird. Der derzeitige Zyklus begann vor rund 5.000 Jahren, am 11. August 3114 v. Chr. Das Kalander-System lässt sich mit den Zeigern einer Uhr vergleichen, die mit unterschiedlicher Geschwindigkeit über das Zifferblatt kreisen. Nur zweimal pro Tag zeigen alle drei Zeiger auf die Zwölf. Und der Kreislauf beginnt von neuem.

Dass die Mayas mit den Bahnen der Himmelskörper bestens vertraut waren, dass diese in ihrem Kalender-System berücksichtigt wurden, ist allgemein bekannt. Sonnen- und Mondfinsternissen wurden auf den Tag genau vorher berechnet. Auch der Lauf der Himmelskörper zeichnet sich durch Regelmäßigkeit aus, ebenso wie der Lauf der Zeiger einer Uhr. Die Erde rotiert um die eigene Achse. Der Mond umkreist die Erde. Die Erde umkreist die Sonne. Die Erdachse „schlingert“, wodurch sich die scheinbaren Veränderungen der Sternbilder ergeben, und zwar in einem Zyklus, der knapp 26.000 Jahre andauert und als „Präzession“ oder „Platonisches Jahr“ bezeichnet wird. Darüber hinaus umkreist unser Sonnensystem den Mittelpunkt der Milchstraße. Es wurde von den Mayas keine Prophezeiung hinterlassen, was an diesem Tag, am 21 Dezember 2012, passieren wird. Was passieren könnte, eines Tages passieren müsste, wäre die Erweiterung des menschlichen Bewusstseins.

Die Dokumentation von Christian Köhlert legt sich dabei keineswegs auf ein bestimmtes Datum fest. Ob die möglichen Veränderungen wirklich so nahe vor uns liegen oder erst in ferner Zukunft auf spätere Generationen warten, tut wenig zur Sache. Was dieser Film aufzuzeigen versucht, sind wissenschaftlich fundamentierte Fakten bezüglich Bewusstsein, Realität und Wahrnehmung. Das Weltall ist von Licht erfüllt, das für das menschliche Auge nicht wahrnehmbar ist. Dunkle Materie ist weder sicht- noch direkt messbar. Und trotzdem ist ihre Existenz, aufgrund ihrer Eigenschaften, belegbar. Elektromagnetische Wellen üben Einflüsse auf die Stimmung von Menschen aus. Messbare geomagnetische Veränderungen gehen mit erhöhten Geburten- und Sterberaten ebenso einher wie mit einem deutlichen Anstieg von Unfallszahlen. Die sogenannte Weltraumkrankheit wird nicht nur durch die Schwerelosigkeit ausgelöst, sondern insbesondere durch das Fehlen des irdischen Magnetfeldes.

Wie sich durch die Einnahme verschiedener Drogen im Rahmen kontrollierter Experimente, von Haschisch bis zu LSD, belegen lässt, stehen dem menschlichen Bewusstsein veränderte Formen der Wahrnehmung offen. Was wir im Normalfall von der Welt erleben, ist bloß jener Ausschnitt des gesamten Spektrums, der dem Überleben während unserer Entwicklung am dienlichsten war. Dass wir an genau dieses Abbild der Welt gewöhnt sind, besagt keineswegs, dass es sich um die einzige Form von Existenz handelt. So wie ein Mensch, der vor einigen Jahrhunderten lebte, sich bei bestem Willen unsere moderne Technik nicht vorstellen konnte, so befinden wir uns heute in einer Phase, die uns eine Vorstellung der Zukunft nur schwerlich erlaubt. Alle möglichen Veränderungen, die wir erwarten, beschränken sich auf ein Weiterführen jener Entwicklung, die wir während der vergangenen Jahrhunderte hinter uns gebracht haben. Jede revolutionierende Erkenntnis bedarf entweder einer neuen Generation, der nicht daran gelegen ist, an alten Paradigmen festzuhalten, oder revolutionärer Veränderungen der Voraussetzungen.

Wie bereits erwähnt, die vorgetragenen Fakten verweisen nur sehr bedingt auf mögliche Zusammenhänge mit dem Jahr 2012. Vielmehr wird ein Bild präsentiert, das nicht nur daran erinnert, dass unsere derzeitige Entwicklung in ihrem eigenen Kreislauf gebunden zu sein scheint, sondern auch, in welcher Richtung sich eine tatsächliche Verbesserung der Lebensumstände manifestieren könnte. Eine Frage, die in der Zusammenfassung gestellt wird, lautet: „Wie aufgeschlossen sind wir wirklich gegenüber etwas, an das wir nicht glauben?“ Dabei sollte es nicht schwer sein, den Fakten, die in „Revolution 2012“ präsentiert werden, auch dann Respekt entgegen zu bringen, wenn sie vorerst einmal außerordentlich überraschend wirken.

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